2. April 2020, 17:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Von der Schrotschusskrankheit können alle Steinobstarten im Garten betroffen sein. Allen voran bekommen jedoch Süß- und Sauerkirschen sowie Zierkirschen und Kirschlorbeer die Krankheit. Woran man einen Befall erkennt und wie man den Pilz wieder loswird.
Gelbe Punkte, braungelbe bis schwarze Verfärbungen und schließlich Löcher im Blatt – die Schäden, die die Schrotschusskrankheit anrichtet, sind selbst für unerfahrene Hobbygärtner deutlich zu erkennen. Auslöser ist der Schadpilz „Wilsonomyces carpophilus“, der neben Kirschen auch andere Obstbäume befällt, darunter Zwetschgen und Pfirsiche.
Als Folge des Befalls reagiert das Obstgehölz mit einer Abwehrreaktion. Den Teil, wo sich der Pilz auf dem Blatt breitmacht, stößt die Pflanze ab, es entstehen die typischen Löcher. Das sieht dann aus, als sei durch das Blatt Schrotmunition durchgeschossen worden – daher auch der Name.
Woran kann man die Schrotschusskrankheit erkennen?
Der Pilz macht nicht bei den Blättern halt. Auch die Früchte können von der Schrottschusskrankheit befallen werden. Dann bilden sich zunächst schwarze Flecken, die in die Frucht einsinken. Mit der Zeit schrumpeln die Früchte, trocknen ein oder platzen auf – ein erschreckendes Bild. Stichwort Fruchtmumien.
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Neben Blättern und Obst können zudem Triebe erkranken. Auch diese entwickeln zunächst dunkle und eingefallene Flecken. Weiteres Symptom: Ein helles bis bernsteinfarbenes und gummiartiges Sekret, das austritt. Auch die betroffenen Triebe sterben im letzten Stadium der Krankheit ab.
Wie kann man die Schrotschusskrankheit bekämpfen?
Wie das Umweltbundesamt betont, sind im Kleingarten keine Pflanzenschutzmittel zugelassen, um die Schrotschusskrankheit zu bekämpfen. Als alternative Methoden bieten sich aber zwei Möglichkeiten an.
1. Baumkronen ausdünnen
Da sich der Schadpilz vor allem kühlen und regenreichen Jahren schnell verbreitet oder in Lagen mit häufiger Nebelbildung, sollte zunächst das Kronendach der Bäume ausgedünnt werden. So können die Blätter nach einem Regenguss schneller trocknen. Zudem sollten die Triebe regelmäßig kontrolliert und großzügig bis ins gesunde Holz abgeschnitten werden, wo sich erste Symptome zeigen.
2. Regelmäßig Fruchtmumien entfernen
Hängen noch vertrocknete und verfaulte Früchte im Baum, müssen auch diese entfernt werden. Der Pilz könnte ansonsten in den Fruchtmumien überdauern. Das Falllaub um die Bäume herum sollte ebenfalls eingesammelt und entsorgt werden. Dieser Gartenabfall gehört keinesfalls auf den Kompost, sondern in den Hausmüll.
Der Schrottschusskrankheit vorbeugen – wie?
Es gibt Obstzüchtigungen, die mit der Schrotschusskrankheit besser klarkommen. Bei Pfirsichen zählen dazu die Sorten „Revita“ sowie „Roter Ellerstädter“. Unter den Pflaumen haben sich die Sorten „Hanita“ und „Katinka“ als robust gegen den Schadpilz erwiesen. Bei den Süßkirschen sind beispielsweise „Abels Späte“ und „Büttners Rote Knorpel“ nicht so anfällig gegenüber der Erkrankung.
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Erkrankte Pflanzen natürlich stärken
Gerade bei Steinobst verzichten viele Hobbygärtner auf chemische Pflanzenschutzmittel. Als Alternative, um die Schrotschusskrankheit erfolgreich zu bekämpfen, bieten sich aber auch natürliche Mittel an, die man leicht selbst herstellen kann. Dafür eignen sich beispielsweise eine Brennnesseljauche oder ein aus Küchenabfällen gewonnener Power-Dünger: der Bokashi.
Auch ein Sud aus Knoblauch und Zwiebeln kann verhindern, dass sich der Pilz weiter ausbreitet. Auf 100 Gramm Zwiebel kommen zwei Knollen Knoblauch. Die Herstellung funktioniert dann wie folgt:
- Alles grob hacken.
- Mit einem Liter Wasser 30 Minuten köcheln.
- Danach sieben und abkühlen lassen.
Der Sud muss mit Wasser verdünnt werden, bevor er auf die Pflanzen aufgetragen wird. Auf ein Teil Knoblauch-Zwiebel-Sud kommen zehn Teile Wasser. Das Gemisch in eine Sprühflasche füllen und auf die betroffenen Stellen spritzen.