4. Juni 2021, 12:29 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
In jeder Wohnung gibt es Staub. Er ist zwar lästig, aber vermeiden kann man ihn kaum. Allerdings gibt es Mittel und Wege, Hausstaub in den eigenen vier Wänden wenigstens zu reduzieren. myHOMEBOOK hat bei einer Expertin nachgefragt und erklärt, wie Staubpartikel in die Wohnung kommen und wie man effektiv dagegen vorgehen kann.
Egal, wie gründlich man putzt – Staub findet immer seinen Weg in die Wohnung. Er besteht aus winzigen organischen und anorganischen Teilchen, die erst im Sonnenlicht sichtbar werden. Spätestens beim Putzen wird deutlich, wie viel Staub sich über die Zeit angesammelt hat. Ganz vermeiden kann man es nicht, aber mit einigen Methoden kann man die Staubbildung eindämmen.
Übersicht
Woraus besteht Staub?
Staub ist eine Ansammlung winziger Partikel in der Luft, bestehend aus organischer und anorganischer Materie. Rund 130 Gramm Hausstaub entsteht durchschnittlich pro Jahr in einem Einpersonenhaushalt. Die organischen Bestandteile sondern hauptsächlich wir Menschen ab, aber auch Haustiere. Zu den organischen Anteilen zählen unter anderem Hautschuppen oder feine Härchen, aber auch pflanzliche Teilchen wie beispielsweise Pollen.
Den anorganischen Anteil bilden Textilfasern, Weichmacher aus Teppichfasern, winzige Gesteinskörnchen von der Straße oder Feinstaub. Zu Letztem gehören auch Rußpartikel von Abgasen oder Reifenabrieb, welche von draußen in die Wohnung geweht werden.
Staub ist für uns zwar lästig, für andere Organismen wie Milben, Bakterien oder auch Schimmelpilze jedoch Lebensgrundlage. Überall, wo es Staub gibt, existieren also auch Kleinstlebewesen. Vor allem den Hausstaubmilben kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da viele Menschen allergisch auf deren Ausscheidungen reagieren und nicht wie oft fälschlicherweise angenommen auf den Hausstaub selbst.
Zwei verschiedene Arten von Staub
Staub wird dabei in zwei Arten unterteilt: Schwebstaub (besser bekannt als Feinstaub) und Sedimentationsstaub.
1. Schwebstaub
Wie der Name dieser Staubart verrät, schwebt er und wird auf diese Weise durch die Luft eingeatmet. Er entsteht zum Beispiel, wenn Kerzen brennen oder, wenn man etwas brät oder toastet.
2. Sedimentationsstaub
Dieser Staub ist der klassische Hausstaub. Er ist gröber und gelangt über die Schuhe, den Kleidungsabrieb oder auch Handwerksarbeiten in die Wohnung. Er setzt sich am Fußboden oder auf Oberflächen ab.
Wie kommt Staub in die Wohnung?
In jeder Wohnung gibt es Hausstaub. So unterschiedlich wie seine Zusammensetzung sind auch seine Quellen. „Typischer Hausstaub entsteht vor allem in der Wohnung selbst“, weiß Rosemarie Weber vom DHB Netzwerk Haushalt, Ortsverband Augsburg e. V. im Gespräch mit myHOMEBOOK. Eine Hauptursache von Staub in Räumen sind die Menschen, die sich darin aufhalten. Da sich unsere Haut ständig erneuert, werden die winzigen abgestorbenen Hautpartikel an die Luft abgegeben.
Jeden Tag sondert der Mensch ein bis zwei Gramm Hautpartikel ab, je nach Körpergröße. Auch Haare, tote Insekten oder Spinnweben – „alles wird letztendlich zu Staub“, so Haushaltsexpertin Weber. Staub entsteht auch durch den Abrieb von Textilien wie Teppichböden, Kissen aber auch Kleidung. Das kann man besonders gut sehen, wenn man Wäsche im Trockner trocknet.
Da Staub jedoch ein ganz natürlicher Bestandteil von Luft ist, gelangt er auch über das offene Fenster von draußen in die Wohnung. Eine weitere Staubquelle ist ebenso schwer zu vermeiden und entsteht durch menschliche Bewegung. Beim Gehen, Sitzen oder sogar Liegen werden Fasern von Schuhen, Teppich, Kleidung oder Polstermöbeln abgerieben, die zur Staubbildung beitragen.
Ist Staub in der Wohnung gesundheitsschädlich?
Staub in der Wohnung kann nicht nur optisch stören. Er kann sich auch schädlich auf unsere Gesundheit auswirken. Viele Stoffe atmen wir zusammen mit dem Staub ein, darunter Umweltgifte, ausgedünstete Chemikalien oder Schimmelpilze. „Besonders betroffen sind auch die Hausstauballergiker, denn ihnen macht die überall vorkommende Hausstaubmilbe beziehungsweise deren Ausscheidungen zu schaffen“, weiß Weber.
Wie gelangt Staub auf das Bücherregal oder den Kleiderschrank?
Viele Fragen sich, warum sich gerade auf höher gelegenen Oberflächen in der Wohnung relativ viel Staub ansammelt. Dazu zählen beispielsweise die Oberseiten von Regalen oder Schränken, aber auch Bilder- und Türrahmen. Die Erklärung für dieses Phänomen: Warme Luft sammelt sich in der Mitte des Raumes, steigt nach oben und transportiert die Staubteilchen in Richtung Decke. Da die Luft an den Wänden kühler ist, sinken die Partikel dort langsam wieder herab und sammeln sich auf den Flächen.
Eine andere Lösung ist die Tatsache, dass wir an diesen Stellen für gewöhnlich nicht so oft putzen und sich deshalb Staub über einen längeren Zeitraum hinweg ansammeln kann. Diese Schmutzteilchen bestehen zum Großteil aus menschlichem Hautabrieb.
Auch interessant: Erst Staub wischen und dann Staub saugen oder umgekehrt?
Was hilft gegen Staub in der Wohnung?
Staub ist lästig, aber da er natürlicher Bestandteil ist, kann man nicht viel dagegen tun. Wichtig: Laut Weber sollte man den Staub wirklich aufwischen und nicht nur von den Möbeln wirbeln. Greifen Sie deshalb anstatt zum Staubwedel lieber zu einem feuchten Lappen, womit Sie den Staub auch wirklich aufnehmen können. Einige Maßnahmen helfen dabei, Staub in der Wohnung einzudämmen. Dazu zählen:
- regelmäßiges Saugen
- Lüften
- Ausschütteln von beweglichen Textilien
- auf angemessene Luftfeuchtigkeit achten
- Kerzenruß oder Räucherstäbchen vermeiden nicht
- Nicht in der Wohnung rauchen
Effektiv putzen 5 Tipps, mit denen sich Staub leichter entfernen lässt
Können Allergien auslösen 4 Tipps, die gegen Hausstaubmilben helfen
Vergleich Die 5 besten Luftreiniger für ein besseres Raumklima
Wie entstehen Staubmäuse?
Zusammenballungen von Hausstaub, im Volksmund häufig auch Staubmaus oder Wollmaus genannt, gibt es überall dort, wo sich viele Staubpartikel ansammeln. Vor allem unter Betten, Schränken und Kommoden tauchen sie auf. Oft kommen sie erst zum Vorschein, wenn sie in die Mitte des Raumes geweht werden.
Ein feiner Luftzug reicht schon aus, damit sich die Teilchen lösen, in Bewegung geraten und über den Boden wandern. Elektrostatische Ladung von Textilfasern kann diesen Prozess begünstigen. Unterwegs sammeln sie weitere Partikel auf, es bildet sich ein Ballen. Dieser kann mehrere Zentimeter groß werden.