25. Oktober 2023, 17:21 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Im Herbst geht die Sonne allmählich früher unter. Für etwas Licht im Dunkeln kann man im Fenster, vor der Haustür oder im Garten Kerzen anzünden – am besten in einem Kürbis mit lustiger Fratze. Das Schnitzen von Kürbissen ist nämlich nicht so schwer, wie man vielleicht vermutet.
Die einen freuen sich am meisten über die bunten Blätter im Herbst, die anderen über die kühler werdenden Temperaturen und wieder andere lieben den Herbst, weil am 31. Oktober Halloween gefeiert wird. Neben leckeren Süßigkeiten und schaurigen Kostümen dürfen auch reichlich verzierte Kürbisse nicht fehlen. Zugegeben können die meisterhaften Kreationen von Künstlern weltweit einen einschüchtern, doch beim Kürbisschnitzen gibt es keine Regeln. Man darf also auch klein anfangen.
Übersicht
Anleitung: Kürbis schnitzen
Um einen Kürbis zu schnitzen, benötigt man:
- Kürbis
- spitzes, scharfes Messer
- Löffel
- Stift
Hat man die Materialien zusammen gesammelt, kann es losgehen:
- Aushöhlen: Zuerst öffnet man den Kürbis an der oberen Seite. Schneidet man eine runde Öffnung, ist es hilfreich, eine kleine Ecke zu schnitzen. Auf diese Weise kann man den Deckel an der richtigen Stelle wieder zurück auf den Kürbis setzen. Alternativ kann man auch einen Zickzack-Schnitt ansetzen. Dabei ist es hilfreich, sich die Form des Deckels vorher mit einem Folienstift aufzuzeichnen. Wichtig ist, dass man das Messer dabei schräg hält. Denn macht man das nicht, fällt der Deckel in den Kürbis. Anschließend höhlt man den Kürbis aus. Zunächst holt man mit der Hand das grobe Fruchtfleisch samt der Kerne heraus, anschließend kratzt man mithilfe eines Löffels das weiche Kürbisfleisch heraus.
- Aufmalen: Nun darf man seiner Kreativität freien Lauf lassen und ein lustiges oder gruseliges Gesicht, Figuren oder Muster mit einem Stift auf den Kürbis vorzeichnen.
- Ausschneiden: Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, beginnt das Schnitzen. Dafür eignet sich ein scharfes, spitzes Messer am besten, etwa ein Gemüsemesser.
- Beleuchten: Zu guter Letzt kommt noch ein Teelicht oder eine Lichterkette in den Kürbis.
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Das richtige Werkzeug
Mit dem richtigen Werkzeug arbeitet es sich wesentlich leichter. Das gilt auch für das Schnitzen eines Kürbisses. Doch welches Messer eignet sich am besten? Das kleine Küchenmesser? Oder vielleicht das lange Brotmesser? Wichtig ist auf jeden Fall, dass es scharf ist.
Um den Deckel auszuschneiden, nimmt man am besten ein größeres Messer. Mit diesem dringt man leichter durch das dicke Fruchtfleisch. Für das Gesicht oder das Muster verwendet man ein kleineres, aber ebenfalls spitzes und scharfes Messer. Auch Cuttermesser eignen sich.
Tipp: Wer jedes Jahr Kürbisse für eine herbstliche Dekoration schnitzt, für den lohnt sich auch ein spezielles Kürbis-Schnitz-Set.
Welche Kürbissorten eignen sich zum Schnitzen?
Kürbisse gibt es in den verschiedensten Formen und Farben. Während sich die einen für eine leckere Kürbissuppe eignen, sind die anderen geeignete Kandidaten zum Basteln und Dekorieren. In der Regel eignen sich Speisekürbisse zum Schnitzen am besten. Dazu zählt zum Beispiel die Sorte Jack O’Lantern. Die Kürbisse sind nicht nur groß, sondern auch leuchtend orange. Ebenfalls eignen sich die Sorten:
- Howden
- Early Harvest
- Ghost Rider
- Rocket
- Aspen
Tipp: Bei der Wahl des Kürbisses sollte man darauf achten, dass die Frucht keine Unebenheiten aufweist und die Kürbisschale stabil ist.
Wie lange hält sich ein Kürbis, wenn er geschnitzt ist?
Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Steht der Kürbis kühl und trocken, kann er bis zu zwei Wochen durchhalten. Es kann aber auch sein, dass man ihn aufgrund von Schimmelbildung bereits nach wenigen Tagen austauschen muss. Grund dafür ist der hohe Wassergehalt der Frucht. Verhindern kann man das Faulen nicht – aber etwas verzögern. Dafür kann man den Kürbis mit Haarlack oder Acryllack einsprühen. Das Innere kann man mit Essigwasser auswaschen.
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Alternative: Kürbisse verzieren statt schnitzen
Wer sich nicht traut, ein Messer in die Hand zu nehmen, kann seine Halloween-Kürbisse auch anderweitig verzieren. Wie wäre es zum Beispiel mit bunter Acrylfarbe? Auch Glitzersteine, gemusterter Schnüre und Aufkleber können beim Verzieren der Frucht genutzt werden.
Zugegeben eignen sich solche Kürbisse nicht, um sie mit einer Kerze zu erleuchten. Gruselig, witzig und schön können sie aber auch durch aufgemalte Gesichter, Figuren und andere Motive sein. Der Vorteil: Die Verletzungsgefahr ist geringer als beim Schnitzen. Damit ist das bemalen eine ideale Alternative, um Kinder in die Halloween-Deko zu integrieren.
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Warum schnitzt man an Halloween überhaupt Kürbisse?
Man sagt, dass der Brauch, an Halloween Kürbisse zu schnitzen, auf die Legende des Jack O’Lantern zurückgeht. Dieser war ein irischer Trunkenbold und Taugenichts, der einen Pakt mit dem Teufel schloss, als dieser ihn holen wollte. Jack wollte nicht ohne ein letztes Bier in die Hölle gehen, also verwandelte sich der Teufel in eine Münze, damit Jack sein letztes Getränk auf Erden bezahlen konnte. Doch Jack war clever und steckte die Münze in seine Tasche, in der sich bereits ein Kreuz befand. Der Teufel konnte sich somit nicht mehr zurückverwandeln. Erst nachdem der Teufel ihm zehn weitere Jahre auf der Erde versprochen hatte, ließ er ihn frei.
Als die Jahre vergangen waren, kam der Teufel erneut, um Jack O’Lantern zu holen. Dieses Mal bat Jack um einen Apfel als Henkersmahlzeit. Als der Teufel auf dem Apfelbaum saß, um eine Frucht zu pflücken, ritzte Jack ein Kreuz in den Stamm und wieder war der Teufel gefangen.
Nach erneuten Verhandlungen versprach der Teufel auf ewig die Finger von Jack zu lassen. Irgendwann starb Jack O’Lantern. Im Himmel wurde er nicht aufgenommen und in die Hölle konnte er aufgrund des Paktes mit dem Teufel nicht gehen. Seine Seele schwebte also zwischen Himmel und Hölle. Der Teufel hatte Mitleid und gab Jack ein Stück Kohle aus dem Höllenfeuer, damit dieser sich wärmen konnte. Jack höhlte eine Rübe aus und legte die Kohle hinein.
Aus dieser Legende leiteten die Menschen ab, dass man den Teufel und böse Geister mit einem Stück Kohle in einer Rübe fernhalten könne. Durch irische Auswanderer kam der Brauch nach Amerika. Dort gab es mehr Kürbisse als Rüben, also höhlte man Kürbisse aus.