22. Dezember 2023, 16:46 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
In der Weihnachtszeit gibt es viele verschiedene Bräuche und Traditionen. Dazu zählen etwa ein Adventskranz, ein Weihnachtsbaum – und eine Weihnachtsgurke. Letzteres lässt den ein oder anderen womöglich stutzen. Eine Gurke hört sich schließlich nicht besonders weihnachtlich an. Doch hinter der „Christmas Pickle“ steckt tatsächlich ein festlicher Brauch.
Bei der Weihnachtsdeko scheiden sich die Geister. Die einen bevorzugen es klassisch, mit roten und goldenen Ornamenten am Christbaum. Die anderen mögen bunte Farben mit ausgefallenem Baumschmuck. Wie wäre es in diesem Fall zum Beispiel mit einer Gurke am Weihnachtsbaum? Obwohl, wenn man es genau nimmt, dann könnte die Weihnachtsgurke sowohl für die Liebhaber von klassischer als auch von ungewöhnlicher Weihnachtsdeko interessant sein. Hinter der sogenannten „Christmas Pickle“ verbirgt sich nämlich ein alter Brauch.
Was hat eine Gurke am Weihnachtsbaum zu suchen?
Mann stelle sich vor, es ist Weihnachten, irgendwo in Amerika. Der Baum wird hübsch mit Ornamenten geschmückt und strahlt nur so vor Glitzer und Lametta. Draußen ist es weihnachtlich weiß und drinnen flackert das Kaminfeuer. Die letzten Geschenke werden verpackt und unter den Baum gelegt. Die Socken hängen auch schon für die Kinder am Kaminsims. Eigentlich schon fast perfekt!
Doch da fehlt noch etwas: das Gurken-Ornament. Also schnell herausholen und gut im Weihnachtsbaum verstecken. Was einfacher ist, als man denkt, denn die Gurke ist so grün wie der Baum selbst. Und das ist der Witz dabei! Es soll nämlich nicht zu einfach für die Kinder sein. Denn wer die Gurke am nächsten Morgen zuerst findet, bekommt laut amerikanischem Brauch ein besonderes Weihnachtsgeschenk vom Weihnachtsmann. Zudem ist die Gurke ein Glücksbringer für das kommende Jahr.
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Ist die Weihnachtsgurke nur eine Legende?
Eigentlich ist das doch ein wunderschöner Weihnachtsbrauch. Komischerweise gehen die Amerikaner aber davon aus, dass dieser aus Deutschland kommt: Haben Sie damit recht?
Unserer Recherche führt uns weiter ins tiefe Thüringen, ganz genau gesagt in die thüringische Heimat der Christbaumkugel – nach Lauscha. Dort werden diese gläsernen Gürkchen neben anderen Weihnachtsornamenten hergestellt. Glaubt man der Legende, wurden erste Glasornamente von einem Glasbläser aus Lauscha als Ersatz für echte Früchte 1847 für die Weihnachtsdeko gefertigt. Diese Idee wurde von einem gewissen Frank Winfield Woolworth in die USA exportiert und verhalf zum internationalen Durchbruch von thüringischem Weihnachtsschmuck. So schaffte es auch die kleine gläserne Weihnachtsgurke nach Amerika. Sie war sogar in einem amerikanischen Baumschmuck-Katalog im Jahre 1909 zu sehen.