20. Juli 2020, 13:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Chili selbst anpflanzen? Ja, das geht! Auch wenn die tropische Pflanze eigentlich ein anderes Klima gewöhnt ist, gedeiht sie hierzulande – sofern sie richtig gepflanzt und gepflegt wird.
Egal, ob scharf oder eher mild – selbst angebaute Chili-Schoten schmecken am besten. Schon seit Längerem sind die feurigen Schoten ein beliebtes Gewürz, um Speisen die nötige Schärfe zu verleihen. Chilis gehören übrigens zur Pflanzengattung der Paprika (Capsicum) und umfassen mehrere Tausend scharfe Sorten. Auf den Geschmack gekommen? Mit der richtigen Herangehensweise kann man Chili einfach selbst anpflanzen.
Chili
Boden
nährstoffreich, locker
Pflanzzeit
Mai
Standort
vollsonnig
Gießen
einmal täglich
Erntezeit
zwischen Juli und Oktober
Giftig
nein
Düngen
nicht nötig, sonst ein wenig Kompost
nein
Was gibt es bei Standort und Boden zu beachten?
Chilis kommen aus tropischen Gebieten in Mittel- und Südamerika, sie benötigen daher viel Sonne. Der Standort sollte deshalb möglichst vollsonnig sein. Sowohl im Beet, als auch im Gewächshaus oder im Pflanztopf gedeihen die Pflanzen bei ausreichend Sonnenschein prächtig. Der Boden sollte dabei möglichst locker und reich an Nährstoffen sein bei einem neutralen pH-Wert. Aber auch einen leicht sauren Boden verträgt die Chili-Pflanze. Organischer Dünger wie Kompost oder Hornspäne können den Boden zusätzlich anreichern.
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Chili-Pflanzen auf der Fensterbank vorziehen
Die Samen kann man bereits im Januar auf der Fensterbank vorziehen. Eine Temperatur von rund 25 Grad ist ideal dafür. Dazu die Samen in Töpfchen mit nährstoffreicher Anzuchterde geben. Nach rund zwei Wochen keimen die Samen.
Zusätzlich kann man die Gefäße mit durchsichtiger Folie abdecken, um darunter für ein tropisch-warmes Klima zu sorgen. Haben die Pflänzchen ein paar Blätter ausgebildet, kann man sie in einen größeren Topf umsiedeln. Ab diesem Zeitpunkt sollte man auch zusätzlich Dünger hinzugeben.
Wann kann man Chili anpflanzen?
Nach dem letzten Bodenfrost können Chilis ins Freie gesetzt werden. Ein wichtiger Stichtag dabei sind die Eisheiligen im Mai. Chilis sind äußerst frostempfindlich und verzeihen keinen Spätfrost, weshalb man sich mit dem Umsiedeln etwas Zeit lassen sollte. Im Gartenbeet bietet es sich an, einen Abstand von rund 40 Zentimetern zwischen den Pflänzchen zu lassen. Aber auch einzeln im Pflanztopf auf der Terrasse oder dem Balkon können Chili-Pflanzen gut gedeihen – sonniger Standort vorausgesetzt. Der Vorteil: Bei einem Temperatursturz kann man den Topf einfach wieder reinholen.
Tipp: Am besten gedeihen Chili-Pflanzen im Gewächshaus, da dort das Klima ihren natürlichen tropischen Umständen sehr nahe kommt.
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Chili im Topf anpflanzen
Der Topf sollte ausreichend groß sein, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten können. Ein Fassungsvermögen von sechs Litern wird empfohlen. Zudem sollte der Topf über ein Abflussloch verfügen sowie eine Drainageschicht, um Staunässe zu vermeiden. Nachdem der Topf mit Substrat befüllt wurde, kann man die Chili-Pflanze einsetzen und angießen.
Chili-Pflanzen richtig pflegen
Wenn der Standort geeignet ist, hält sich die Pflege der Chili-Pflanzen in Grenzen. Einmal täglich wässern reicht aus, vor allem, da die Wurzeln bei Staunässe schnell faulig werden können. Wenn es im Sommer häufig regnet, sollte man die Pflanzen mit einer transparenten Folie abdecken.
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Muss man Chili-Pflanzen düngen?
In der Regel benötigen Chili-Pflanzen nicht viel Dünger. Im Fachhandel gibt es speziellen Dünger, aber auch organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne erfüllen den Zweck. Viel wichtiger sind ein sonniger Standort, eine regelmäßige Bewässerung und die Vermeidung von Staunässe.
Wann kann man Chilis ernten?
Zwischen Juli und Oktober kann man Chilis ernten. Die feurigen Früchte haben eine Reifezeit von rund 70 Tagen, je nach Aussaat fällt die Erntezeit deshalb auch erst oft in den Frühherbst. Sollten dann schon kühlere Temperaturen vorherrschen, können die Schoten auch noch auf der Fensterbank nachreifen.
Sind Chili-Pflanzen mehrjährig?
Unter den richtigen Bedingungen sind Chilis durchaus mehrjährig. Allerdings sollte die Temperatur niemals unter zehn Grad fallen, da die Ernte sonst im nächsten Jahr ausfallen kann. Deshalb gilt: Rechtzeitig nach drinnen ins Winterquartier holen und erst nach dem Spätfrost wieder nach draußen stellen.
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Warum es sich lohnt, Chilis anzupflanzen
Chilis sind reich an Vitamin C – sogar reicher als Orangen. Zudem können die scharfen Schoten die Verdauung und den Kreislauf in Schwung bringen. Beim Verzehr werden außerdem Endorphine ausgeschüttet, was für gute Laune sorgt. Allerdings sollte man es mit der Schärfe nicht übertreiben.