14. Juli 2020, 4:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In der Regel duften bei Blumen die Blüten – bei der Duftpelargonie sind es jedoch die Blätter. Denn dort befinden sich die ätherischen Öle, die für den verführerischen Duft verantwortlich sind. Wie man die Duftpelargonie richtig pflanzt und pflegt.
Leuchtende Blütenbälle in schrillem Rot und pinkfarbene Kaskaden, die aus den Balkonkästen hervorquellen – das sind Pelargonien. Sie gehören mit zu den schönsten, noch dazu pflegeleichten und trockenheitsverträglichen Sommerblumen. Und doch wollte sie lange keiner mehr: Denn Pelargonien fanden sich einst viel an Bauernhäusern, und galten somit eine Zeit lang als altbacken. Dabei ist vor allem eine Gruppe der Pelargonie quasi dazu berufen, in der heutigen Zeit Karriere zu machen: Die Duftpelargonie.
Was ist das besondere an Duftpelargonien?
Ihr besonderer Duft geht nicht von den Blüten aus, sondern im Grün sitzen ätherische Öle. „Wenn man die Blätter zwischen den Fingern reibt, ohne sie zu zerstören, wird der Geschmack sehr schnell erlebbar“, sagt der Fachjournalist Andreas von der Beeck aus Everswinkel (NRW). Er ist auch Mitglied in der Fachgruppe Pelargonien der Deutschen Gartenbau Gesellschaft.
In der Natur dienen die Gerüche dazu, Insekten anzulocken. Denn die Wildarten tragen eher kleine Blüten – sie müssen also durch den Duft auffallen. Aber im Laufe der vergangenen zwei Jahrhunderte haben Züchter sehr viele Kreuzungen und neue Sorten erschaffen, so dass die Duftpelargonien auch optisch sehr breitgefächert sind.
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Die Blütengröße reicht von einem bis fünf Zentimeter, beschreibt der Gärtner und Pflanzendoktor Matthias Alter vom Benediktinerkloster Maria Laach in Glees (Rheinland-Pfalz). Die Blüten können einfarbig oder sogar dreifarbig sein, wenn auch „meist in Rosa-/Lilatönen“.
Duftpelargonien – Sorten und ihre Düfte
Bei den Duftpelargonien gibt es ein breites Spektrum mit vielen unterschiedlichen Duftrichtungen. Manche duften beziehungsweise schmecken nach Rose, andere nach Zitrone, Minze, Apfel, Muskat, Pfeffer oder Eukalyptus. Eine Übersicht:
- ‚Pelargonium citrodorum‘ duftet nach Orange
- ‚Pelargonium crispum‘ duftet nach Zitrone
- ‚Pelargonium citrosum‘ duftet nach Zitrone
- ‚Pelargonium filicifolium‘ duftet nach Edelraute
- ‚Pelargonium fragans‘ duftet nach Kiefern
- ‚Pelargonium graveolens‘ duftet nach Rosen
- ‚Pelargonium odoratissimum‘ duftet nach Apfel und Zitrone
- ‚Pelargonium quercifolia‘ duftet nach Kiefernadeln
- ‚Pelargonium tomentosum‘ duftet nach Pfefferminze
- ‚Pelargonium cucullatum‘ duftet nach Weihrauch
- ‚Pelargonium capitatum‘ duftet nach Rosen
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Duftpelargonie
Boden
durchlässig, locker
Pflanzzeit
ab Mitte Mai
Standort
sonnig
Gießen
sparsam
Blütezeit
April bis August
Giftig
nein
Düngen
ein- bis zweimal die Woche
nein
Die Duftpelargonie braucht einen sonnigen Standort
Die Duftpelargonien lassen sich recht einfach pflegen. „Pelargonien lieben die Sonne und kommen mit Hitze sowie gelegentlicher Trockenheit gut zurecht“, sagt Gärtner Alter. Ihr Bedarf an Nährstoffen ist auch nicht so hoch wie bei den blühfreudigeren Verwandten für den Balkon. Alters Tipp lautet daher: Die Duftpelargonien an einen hellen, nicht zwangsweise vollsonnigen Standort stellen und mäßig mit Wasser versorgen.
Tipps zum Überwintern
„Auch die Überwinterung ist recht unkompliziert, weil Pelargonien sehr genügsam und hart im Nehmen sind“, erläutert der Gärtner. Man kann Duftpelargonien im Herbst nach einem Rückschnitt in Zeitung einschlagen oder mit dem Wurzelballen nach oben luftig aufhängen. Wichtig ist, dass die Pflanzen bis März einen frostfreien zwischen fünf und acht Grad kühlen Platz im Keller oder in der Garage haben.
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Was gibt es beim Rückschnitt zu beachten?
Der Gärtner empfiehlt außerdem einen regelmäßigen Rückschnitt für einen schönen, gleichmäßigen Aufbau. „Insbesondere großblättrige und breitwüchsige Arten sollten im Laufe des Sommers gelegentlich gestutzt werden“, rät Alter. Dieser Rückschnitt entfällt aber, wenn man regelmäßig Triebe für die Verwendung in der Küche aberntet.
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Wie kann man Duftpelargonien verarbeiten?
Duftpelargonien zählen nicht einfach nur zu den Balkon- und Sommerblumen, sondern sie werden der Gruppe der Kräuter und essbaren Pflanzen zugeordnet. Sie lassen sich in der Küche für Pesto und andere Soßen, Salate und sogar Marmelade und Bowle nutzen.