13. August 2021, 20:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Das Echte Mädesüß gehört zu den Wunderpflanzen im Garten. Es sieht mit seiner weißen Blütenpracht nicht nur schön aus, sondern verströmt auch einen lieblichen Duft und lässt sich nach der Ernte vielseitig verwenden.
Echtes Mädesüß ist eine winterharte Wildstaude, die zur Familie der Rosengewächse gehört. Sie wächst an Ufern und auf Feuchtwiesen in Europa, Westasien oder sogar Nordsibirien. An den leicht rötlichen Stängeln bilden sich zwischen Juni und August große Doldenrispen, die kleine, weiße Blüten tragen, die nach Mandeln und Honig duften.
Es handelt sich außerdem um eine Heilpflanze, die diverse Beschwerden lindern kann. Wie sie zu ihrem Namen gekommen ist, konnte übrigens noch nicht gänzlich geklärt werden. Früher hatte man die Blüten zum Aromatisieren von Honigwein verwenden, dem Met. Den süßen Duft nach der Ernte und dem Absensen nannte man außerdem Mahdsüße. Aus diesen Begriffen kann sich im Laufe der Zeit der heutige Name geformt haben.
Echtes Mädesüß
Boden
feucht bis nass
Pflanzzeit
Frühjahr
Standort
halbschattig
Gießen
Boden sollte durchgehend feucht bis nass sein
Erntezeit
Frühling
Giftig
nein, aber in Maßen verzehren
Düngen
nicht nötig
ja
Übersicht
Echtes Mädesüß im Garten pflanzen
Sonnige bis halbschattige Standorte sind für Echtes Mädesüß optimal. Da die Pflanze vor allem in der Nähe von Gewässern wächst, braucht sie einen feuchten bis nassen Boden, der zudem sehr nährstoffreich ist. Es macht ihr auch nichts aus, bis zu drei Zentimeter tief im Wasser zu stehen.
Als Zeitpunkt eignet sich entweder das Frühjahr, bei etwa zehn bis 13 Grad, um Echtes Mädesüß auszusäen oder aber vorgezogene Pflanzen ins Beet zu pflanzen. Dabei sollte man zwischen den Pflanzen 30 bis 40 Zentimeter Abstand einhalten und beachten, dass sie, je nach Sorte, bis zu zwei Meter hoch wachsen können.
Kleinere Sorten für den Garten
Wer keinen Platz für zwei Meter hohe Stauden hat, kann auf die Sorten „Aurea“ oder „Flore Plenp“ zurückgreifen. Erstere wächst nur 60 Zentimeter hoch, die zweite etwa einen Meter.
Echtes Mädesüß optimal pflegen
Der Pflegeaufwand hält sich für Hobbygärtner in Grenzen.
Bewässerung
Wenn das Echte Mädesüß eins braucht, dann Wasser. Der Boden sollte unbedingt durchgehend feucht bis sogar nass sein.
Düngung
Eine zusätzliche Düngung ist nicht notwendig.
Schnitt
Erst ein Jahr nach dem Einpflanzen braucht die Staude im Frühjahr oder Herbst einen Schnitt.
Vermehrung
Über eine Teilung der Pflanze lässt sie sich vermehren. Dafür muss man das Echte Mädesüß vorsichtig ausgraben, den Wurzelstock teilen und das neu gewonnene Stück an neuer Stelle in den Boden setzen. Wichtig ist, die Pflanze anschließend gut anzugießen.
Krankheiten und Schädlinge
Das Blütenwunder ist relativ resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Wächst sie in sehr trockenen Böden, kann Echter Mehltau auftreten. Auch die Blattfleckenkrankheit tritt manchmal auf.
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Echtes Mädesüß ernten und verwenden
Die Wurzeln, Blätter und Blüten des Echten Mädesüß lassen sich vielseitig verwenden. Man kann zwischen medizinischen Verwendungszwecken und solchen für ein besonderes Geschmackserlebnis unterscheiden.
Welche Schmerzen kann die Heilpflanze lindern?
Echtes Mädesüß enthält schmerzlindernde Substanzen, die ähnlich wie Acetylsalicylsäure wirken, bekannt aus Aspirin. Es wirkt zudem fiebersenkend, ausgleichend für das Immunsystem, entzündungshemmend und blutverdünnend. Man kann sowohl bei Erkältungssymptomen als auch bei Problemen mit Magen und Darm einen Tee aufsetzen. Dafür einen Teelöffel aus Blättern und Blüten mit 150 Milliliter kaltem Wasser ansetzen, aufkochen und zehn Minuten ziehen lassen. Danach abseihen und in kleinen Schlucken trinken. Achtung: Unbedingt nur in Maßen verzehren. Für Erwachsene und Kinder gilt, nicht mehr als zweieinhalb bis dreieinhalb Blüten oder vier bis fünf Gramm des Krauts pro Tag zu sich zu nehmen, ansonsten drohen Magenschmerzen und Übelkeit. Schwangere sollten ganz davon absehen.
Echtes Mädesüß in der Küche verwenden
In der Küche lassen sich Wurzeln, Blätter und Blüten sowohl frisch als auch getrocknet verwenden. Die Blüten bieten sich an für:
- Backen und für süße Desserts
- Wildkräuterlimonaden
- Obstsalate
- Wein als Aroma
Die Blätter sind hingegen gut, um:
- Salat zu würzen
- einen Tee aufzusetzen
- für Aroma in Spinat zu sorgen
Die Wurzeln könnte man zu Brühen oder Tees dazugeben.