15. Mai 2020, 17:31 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Erbsen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen und den beliebtesten Hülsenfrüchten. Auch im eigenen Garten lassen sie sich unter den richtigen Voraussetzungen einfach anpflanzen.
Der Vorteil bei Erbsen ist, dass sie sehr robust sind und dadurch keine großen Ansprüche an Standort, Erde oder Pflege haben. Die Gartenerbse oder Speiseerbse, wie man sie auch nennt, ist eine einjährige, krautige Pflanze, die zwischen 25 und 200 Zentimeter hoch wachsen kann – abhängig von der jeweiligen Sorte. Bei erfolgreicher Pflege werden Hobbygärtner im Mai mit kleinen, weißen Blüten belohnt, aus denen sich dann die grünen Hülsen mit vier bis zehn Samen entwickeln. Aber der Reihe nach: Was muss man beim Anbau von Erbsen beachten?
Erbse
Boden
feinkrümelich, humusreich
Pflanzzeit
Frühjahr
Standort
halbschattig
Gießen
Staunässe vermeiden
Ernte
nach drei Monaten
Giftig
nein
Düngen
kann mit organischem Dünger gedüngt werden
nein
Der richtige Standort und Boden
Um Erbsen anzubauen, braucht man einen Boden, der nicht zu schwer ist – am besten funktioniert das Anpflanzen bei feinkrümeliger sowie humusreicher Erde. Die Pflanzen brauchen einen offenen, halbschattigen Platz, aber ein Beet in der Sonne macht ihnen auch nichts aus.
Auch interessant: Wie man Zuckererbsen im eigenen Garten anbauen kann
Erbsen anpflanzen und aussäen
Es gibt zwei Möglichkeiten, um Erbsen anzubauen: vorziehen und aussetzen oder aber direkt aussäen. Wer Erbsen vorziehen möchte, tut dies am besten von Ende Februar bis Anfang März. Von März bis Mai können die Jungpflanzen dann ins Beet umgesetzt werden.
Die direkte Aussaat erfolgt von März bis Mai. Es ist wichtig, dass der Boden bei der ersten Aussaat eine Mindesttemperatur von acht Grad hat. Außerdem können zu feuchte Böden dazu führen, dass die Samen faulen. Daher empfiehlt es sich, die Samen in eine schmale Rille zu setzen und diese mit einem Netz vor zu viel Feuchtigkeit zu schützen.
Die Samen müssen in einer Reihe vier bis sechs Zentimeter tief in die Erde gebracht werden. Zueinander sollten sie einen Abstand von fünf Zentimetern haben, zwischen den verschiedenen Reihen sollte außerdem ein Abstand von etwa 30 Zentimetern herrschen. Es kann bis zu drei Wochen dauern, bis die Pflanzen keimen.
Neben welchen Pflanzen kann man Erbsen anbauen?
Gute Beet-Nachbarn | Schlechte Beet-Nachbarn |
Zwiebeln | Bohnen |
Gurken | Kartoffeln |
Dill | Knoblauch |
Kohl | Lauch |
Kopfsalat | Tomaten |
Fenchel | |
Mais | |
Zucchini | |
Möhren | |
Kohlrabi | |
Radieschen |
Erbsen optimal pflegen
Hobbygärtnern wird bei der Pflege von Erbsen nicht viel abverlangt. Sie müssen Staunässe vermeiden und sollten die Pflanze in ihrer Wachstumsphase zudem nicht zu stark gießen. Erst, wenn sie Blüten und Hülsen entwickelt, brauchen sie mehr Wasser.
Da Erbsen Kletterpflanzen sind, können Rankhilfen Unterstützung bieten und die Pflanzen beim Wachsen unterstützen. Sie sind aber kein Muss.
Bei erfolgreichem Anbau – Erbsen ernten und lagern
Etwa nach drei Monaten sind Erbsen erntereif – das erkennen Hobbygärtner, wenn sie in den Hülsen die Samen fühlen können. Dann heißt es abernten! Die reifen Hülsen einfach an ihrem Ansatz abbrechen und anschließend in ein feuchtes Tuch legen. Danach sollte man sie schnellstmöglich verzehren, denn je frischer die Erbsen sind, desto besser ist auch ihr Geschmack. Ein paar Tage kann man sie aber bedenkenlos im Kühlschrank lagern.
Sobald alle Hülsen vollständig abgeerntet sind, kann man danach die Pflanzen über dem Boden abschneiden. Die Wurzeln bleiben im Boden, da sie noch nützliche Stickstoffe abgeben.
Auch interessant: So einfach lassen sich Bohnen pflanzen
Anbau im Garten Schwarzwurzel – Pflanz- und Pflegetipps für den „Winterspargel“
Salatrauke Pflanz- und Pflegetipps für Rucola im Garten
Im eigenen Beet So einfach lassen sich Bohnen im Garten pflanzen
Welche Krankheiten und Schädlinge befallen Erbsen?
- Erbsenkäfer
- Thripse
- Blattläuse
- Echter sowie Falscher Mehltau
- Vögel
1. Erbsenkäfer
Diesen Schädling erkennen Hobbygärtner meist erst bei der Ernte – zu diesem Zeitpunkt ist es schon zu spät, gegen ihn vorzugehen. Oft hat der Erbsenkäfer dann bereits neue Eier abgelegt. Um ihn wieder loszuwerden, müssen zuerst alle Pflanzen abgeerntet und danach aus dem Beet geholt werden. Sowohl die Pflanzen als auch die Ernte muss man anschließend entsorgen.
2. Thripse
Die Thripse hat viele verschiedene Namen, in Deutschland zählt sie außerdem etwa 200 verschiedene Arten. Die Gewitterfliegen saugen die äußeren Zellen aus den Blättern heraus und schwächen die Pflanzen damit. Als effektives Hausmittel im Kampf gegen den Schädling hat sich eine Mischung aus einem Liter Wasser, zwei Esslöffeln Olivenöl und einem Spritzer Spülmittel erwiesen. Einfach mit einem Zerstäuber auf die betroffene Pflanze sprühen.
3. Blattläuse
Auch vor Erbsen machen Blattläuse keinen Halt. Gegen die Mini-Schädlinge kann man sowohl mit dem gezielten Einsatz von bestimmten Insekten als auch mit einigen Hausmitteln vorgehen.
4. Echter und Falscher Mehltau
Sowohl Echter als auch Falscher Mehltau machen Erbsen häufig zu schaffen. Der Unterschied: Echter Mehltau ist auf der Oberseite der Blätter zu erkennen, Falscher befällt Ober- sowie Unterseite der Blätter. Sind nur einzelne Triebe betroffen, können Hobbygärtner sie einfach abschneiden. Solange die Pflanze noch Früchte bildet, kann auch weiter geerntet werden – Mehltau ist für den Menschen ungefährlich.
Milch kann helfen, um gegen beide Arten von Mehltau vorzugehen. Roh- oder Buttermilch im Verhältnis von 1 zu 9 mit Wasser vermischen und anschließend mehrmals pro Woche auf die befallene Pflanze sprühen.
Auch interessant: Wie Sie mit einfachen Hausmitteln Mehltau bekämpfen können
5. Vögel
Vögel sind natürlich keine Schädlinge im üblichen Sinne, können Erbsen aber Schaden zufügen. Denn sowohl die Pflanzen als auch die Hülsen stehen auf dem Speiseplan der Tiere. Ein Netz oder Vlies kann die Pflanzen vor Vogelattacken schützen – die Beete sollten aber nur bei Temperaturen von bis zu 20 Grad abgedeckt werden. Ansonsten wird es für die Erbsen darunter zu heiß.