9. Juni 2020, 21:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Frauenmantel zählt zu den wohl bekanntesten Gartenstauden. Kein Wunder! Dieses Gewächs ist nicht nur äußerst pflegeleicht und gut zu kombinieren, es ist auch ein dekoratives Heilkraut mit sagenumwobener Geschichte. Wie Frauenmantel gepflanzt und gepflegt wird.
Frauenmantel
Boden
locker, nährstoffreich
Pflanzzeit
Frühjahr oder Herbst
Standort
sonnig bis schattig
Gießen
kontinuierlich
Blütezeit
Juni und Juli
Giftig
nein
Düngen
organischer Dünger
ja
Einst sammelten Alchimisten in den Morgenstunden die gold-glänzenden Tautropfen von den Blättern des Frauenmantels, um aus den mystischen Tropfen das begehrenswerte Gold herstellen zu können. Geklappt hat dies nicht. Erfolgreicher waren da jedoch die Mönche und Nonnen im Mittelalter, die um die besondere Kraft dieses Gewächses wussten.
Die heilenden Kräfte des Frauenmantels
Bis heute findet man Frauenmantel (lat. Alchemilla vulgaris) in den Kräutergärten der Klöster. Die zu den Rosengewächsen zählende Gartenstaude mit ihren unscheinbaren, gelb-grünen Blüten wird seit jeher aufgrund ihrer Heilkraft geschätzt. Auch Bienen lieben die nektarreiche, über den Sommer bis in den Oktober hinein blühende Gartenstaude.
Seinen Namen verdankt er im Übrigen einer Assoziation: Seine runden bis nierenförmig, gesägten bis gezähnten Blätter sollen an einen wehenden Damenmantel erinnern. Und auch sonst scheint die Pflanze ganz im Zeichen der Frauenwelt zu stehen. So widmeten einst die Germanen den Frauenmantel ihrer Liebesgöttin Freya. Die Römer taten es ihnen gleich und weihten die Pflanze der Venus.
Die Blätter der Heilpflanze können als Tee getrunken werden. Dank der enthaltenen Gerbstoffe soll Frauenmantel bei leichtem Durchfall verdauungsfördernd und krampflösend wie schmerzlindernd bei Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden wirken. Auch für die Wundheilung kann die Staude verwendet werden.
Wie man Frauenmantel richtig anpflanzt
Frauenmantel gibt es weltweit in tausenden verschiedenen und sich zum Teil sehr ähnlichen Arten. Zu den wohl bekanntesten Arten des mehrjährigen Bodendeckers zählen:
- Gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora)
- Weicher Frauenmantel (Alchemilla mollis)
- Filziger Frauenmantel (Alchemilla glaucescens)
- Zierlicher Frauenmantel (Alchemilla micans)
- Silber-Frauenmantel (Alchemilla hoppeana)
- Kleiner Frauenmantel (Alchemilla erythropoda)
Wer Frauenmantel im Garten oder dem Kübel pflanzen möchte, sollte Folgendes beachten:
- Pflanzzeitpunkt: Nach Möglichkeit sollte man Frauenmantel im Frühjahr oder Herbst pflanzen. Prinzipiell kann Frauenmantel aber während der gesamten Gartensaison gepflanzt werden.
- Standort: Frauenmantel gilt bezogen auf seinen Standort als sehr anspruchslos. Sowohl für sonnige, als auch halbschattige und sogar schattige Plätze gibt es entsprechende Arten der Gartenstaude.
- Boden: Ideal für Frauenmantel ist ein lockerer Boden, der reich an Nährstoffen ist. Das Gewächs kommt jedoch auch mit Lehmboden zurecht.
- Kübelpflanzen: Frauenmantel lässt sich auch in Kübeln in Szene setzen. Besonders geeignet für eine solche Bepflanzung ist der Kleine Frauenmantel. Das Pflanzgefäß sollte mit entsprechenden Abflusslöchern versehen sein, sodass sich keine Staunässe bildet.
Pflegetipps für eine üppige Blüte
Frauenmantel ist auch für Gartenneulinge eine dankbare Staude, ist seine Pflege doch recht einfach und überschaubar:
- Düngen: Organischer Dünger wie Kompost, Hornspäne oder Guano unterstützt die Entwicklung. Diesen einfach gleichmäßig um die Staude herum in die Pflanzerde einbringen.
- Bewässerung: Frauenmantel sollten Hobbygärtner in der ersten Zeit nach dem Anpflanzen und während Trockenperioden kontinuierlich gießen.
- Schnitt: Ein Rückschnitt nach der Blüte ist empfehlenswert. Zugleich regt er die Pflanze zum erneuten Austreiben an.
- Überwinterung: Frauenmantel gilt als winterhart. Es bedarf daher keiner besonderen Schutzmaßnahmen vor Frost und Kälte.
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Wie kann man Frauenmantel vermehren?
Frauenmantel sät sich selbst sehr stark aus. Hobbygärtner können ihn aber auch sehr einfach durch Teilung vermehren. Dabei ergibt sich zugleich die Gelegenheit, die Pflanze zu verjüngen. Dazu im Frühjahr vor dem erneuten Austreiben die Mutterstaude mit dem Spaten durchteilen und die abgetrennten Pflanzteile erneut einpflanzen.
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Welche Schädlinge und Krankheiten gibt es?
Frauenmantel gilt als sehr robustes Gewächs, das Schädlingen und Krankheiten beneidenswert trotzt. Jedoch begünstigt Staunässe Pilzbefall und Wurzelfäule.