16. Juni 2020, 11:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Himbeeren sind mithin die köstlichsten Früchte im Sommer. Eigentlich wachsen sie im Wald, versteckt an schattigen Plätzen. myHOMEBOOK gibt Tipps, wie man Himbeeren aber auch im eigenen Garten anpflanzen kann.
Welch eine Aroma-Explosion! Frisch gepflückt zergeht dieses Früchtchen im Mund so weich und saftig. Süße Himbeeren machen gute Laune – und sie sind gesund: Die Delikatesse unter den Waldpflanzen ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Waldpflanze? Das ist sie ursprünglich. Aber das bedeutet nicht, dass die Himbeere nicht auch im eigenen Garten gedeihen kann. Etwas Pflege, eine stabile Rankhilfe und der richtige Standort – dann fällt die Himbeer-Ernte im Frühsommer üppig aus.
Himbeere
Boden
humusreich, locker, leicht sauer
Pflanzzeit
Frühling oder Herbst
Standort
sonnig bis halbschattig, warm und windgeschützt
Gießen
regelmäßig, vor allem während der Fruchtzeit
Blüte-/ Erntezeit
Mai bis Juli-/ Juni bis Oktober
Giftig
nein
Düngen
im Frühjahr mit Kompost
ja
Der richtige Standort für Himbeeren
Damit das eigentliche Waldrand-Gewächs im heimischen Garten gut gedeiht, muss der Standort stimmen. Himbeeren mögen eine lichte, schattige Stelle im Gartenbeet. Ganz wichtig ist auch der Windschutz. Deshalb wachsen Himbeeren oftmals in der Nähe von Mauern und Hecken – oder bilden selber Hecken. Die Erde sollte lehmhaltig, leicht sauer und stetig feucht sein.
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Wie pflanzt man Himbeeren richtig?
Der Anbau von Himbeeren ist nicht ganz leicht, der Aufwand lohnt sich aber. Es gibt dabei zwei Möglichkeiten: Entweder werden Himbeeren entlang des Gartenzauns gepflanzt. Dann wächst das Gesträuch als dornige Hecke, und bietet so Schutz vor den neugierigen Blicken der Nachbarn. Die zweite Möglichkeit: DIY-begabte Hobbygärtner bauen ein Spalier, an dem die Himbeer-Triebe durchranken können. Anbinden der Himbeer-Triebe ist dann in der Regel nicht nötig.
Für die Rankhilfe werden an zwei kräftigen Holzpfosten in einem Abstand von einem oder zwei Metern Drähte aufgespannt. Pro Spalier reichen in der Regel drei Drähte, damit die Triebe problemlos hochwachsen können. Die Himbeeren benötigen zwischen den einzelnen Sträuchern einen Abstand von rund 50 Zentimetern. Wer mehrere Reihen an Spalieren anbauen möchte, sollte eineinhalb Meter Abstand zwischen den Reihen einhalten.
Beschädigte Wurzeln vor dem Einpflanzen beschneiden
Bevor die Himbeere eingepflanzt wird, sollte zunächst das Wurzelwerk sorgsam begutachtet werden. Wo die Wurzeln beschädigt sind, sollte vorsichtig, jedoch beherzt zugeschnitten werden. Das Pflanzloch sollte ausreichend mit Kompost ausgelegt und mit einer Schicht Steinmehl ausgestreut werden. Nachdem dann die Himbeere eingepflanzt wurde, muss gründlich angegossen werden, idealerweise mit weichem Regenwasser. Darüber kommt dann eine Mulchschicht.
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Der richtige Boden und Dünger für Himbeeren
Man glaubt es kaum, aber das süße Früchtchen liebt es sauer. Zumindest im Boden. Deswegen ist ein Humus aus Rinden perfekt für ein späteres volles Himbeer-Aroma. Alternativ geht auch ein Laub- oder Nadelkompost. Tipp: Wer hobelt – der kann auch Späne nehmen, um die Jungpflanzen mit einer Mulchschicht zu schützen.
Wagemutige Hobbygärtner können auch verrotteten Mist von Schweinen oder Pferden verwenden. Denn da ist jede Menge Kali drin. Den Nährstoff lieben Himbeeren. Kaum zu glauben, dass die roten Früchte dennoch so unwiderstehlich munden…
Tipp: Was immer geht und für Himbeeren mit Frucht-Aroma der Garant ist: selbstgemachter Dünger! Ganz vorne dabei ist Bokashi. Wie man den Power-Dünger selbst macht, verrät myHOMEBOOK hier.
Wie kann man Himbeeren vermehren und beschneiden?
Die Vermehrung von Himbeeren ist denkbar einfach. Die Ausläufer der Wurzeln müssen ausgegraben und an einer neuen Stelle wieder eingepflanzt werden. Da Himbeer-Ruten im Sommer absterben, nachdem sie Früchte getragen haben, müssen sie nach der Ernte abgeschnitten werden. Und zwar ganz dicht über dem Boden. Nur so findet die Pflanze genügend Kraft für einen erneuten Austrieb. Junge Stöcke sollten bis zu drei Triebe behalten, kräftigere und gesunde Gewächse bis zu sieben. Tipp: Im Juni kann nachgeschnitten werden. Dann sollten schwächliche Neutriebe entfernt werden.
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Himbeeren vor der Rutenkrankheit schützen
Es gibt einen Krankheit, auf den sollte jeder beerenliebende Hobbygärtner acht geben. Gefürchtet bei Himbeeren ist die Rutenkrankheit. Symptome sind fleckige Blätter, zu Beginn der Erkrankung grau, dann braun oder violett. Untrügliches Zeichen: Die Rinden platzen auf. Hier hilft nichts weiter, als die befallenen Stellen rauszuschneiden.
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Gegen die Rutenkrankheit hilft neben einer sorgsamen Pflanzung mit richtigem Abstand zwischen den Himbeeren eine sorgsame Bodenbedeckung mit einer Mulchschicht. Ab und an sollten die Pflanzen zudem mit einer Brühe aus Schachtelhalm bespritzt werden.
Hinweis: Auf keinen Fall den Abschnitt auf dem Kompost entsorgen. Da kann sich der Krankheitserreger ideal fortpflanzen und bei der nächsten Kompost-Ausgabe erneut im Garten verteilen. Kranker Himberschnitt muss vernichtet oder im Hausmüll entsorgt werden.