23. Februar 2021, 4:47 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Krokus, Narzissen, Hyazinthen – das sind klassische Frühlingsblüher, die jeder kennt. Aber wussten Sie, dass es von den Schwertlilien ebenfalls frühblühende Varianten gibt?
Iris ist die Göttin des Regenbogens – und nach ihr benannt wurde eine Pflanze, deren Blüten in schillernden Farben dem Wetterphänomen in nichts nachsteht. Vor allem jene Arten und Sorten, die schon im zeitigen Frühjahr austreiben, während der restliche Garten noch recht farblos ist.
Inhaltsverzeichnis
Iris
Boden
Durchlässig, sandig
Pflanzzeit
Herbst
Standort
Sonnig, windgeschützt
Gießen
Regelmäßig, keine Staunässe
Blütezeit
Mai und Juni
Giftig
Nein
Düngen
Nicht unbedingt
Nein
Die Ersten: Netz-Iris und Danford-Schwertlilie
Bekannt und beliebt ist die auch Schwertlilie genannten Iris zwar als Sommerblume. Doch etwa die Netz-Iris erblüht schon Ende Februar bis Anfang März. „Einige Wochen später folgt Danford’s Iris, also Iris danfordiae“, sagt die Iris-Spezialistin Regina Uhl aus Laufen (Südbaden).
Beide Arten stammen aus hohen Gebirgslagen in der Türkei, dem Kaukasus sowie dem Iran und Irak. „Sie wachsen dort in der Gesellschaft von ganz vielen kleinen Frühlingsblühern“, ergänzt Miek Stap, Agrar-Ingenieurin aus Ostingersleben (Sachsen-Anhalt). Sie sind daher auch hierzulande eine Ergänzung der ersten Blüher im Frühling.
Während Danford’s Iris mit goldgelben Blüten die Sonne widerspiegelt, bildet die klassische Netz-Iris eine große Bandbreite an Farben aus – von Blau wie die Sorten ‚Harmony‘ und ‚Alida‘ über Violett wie Pauline‘, aber es finden sich auch gelbe und weiße Sorten.
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Und die neuen Züchtungen spielen sogar mit den Farben. Stap nennt als Beispiel die Sorte ‚Sea Breeze‘, die weiße Blüten mit blauen Streifen hat. „’Kameleon‘ hat gelbe Blüten mit blaugrauen Punkten und Maserungen.“ Eine besondere Sorte ist auch ‚Katharine Hodgkin‘ – seit über 70 Jahren im Handel und keine reine Iris reticulata – mit hellgelben Blüten mit blauen Adern.
Vorgezogene Iris gibt es im Handel
Gesetzt werden diese Iris schon im Herbst. Aber gute Nachrichten: Wer das Pflanzen im Herbst verpasst hat, findet im Frühling im Handel vorgetriebene Exemplare in Töpfen. Hierzu rät Stap: „Man sollte die Blüte unbedingt vor Frost schützen.“ Vor allem, wenn es während der Nächte zum Winterende noch kalt wird, empfiehlt sie einen Standort direkt am Haus. Oder man deckt die Pflanzen nachts mit Vlies ab.
Die kleinen Schwestern der Sommer-Iris
Es gibt noch eine Gruppe frühblühender Schwertlilien, die Iris barbata-nana oder auch als Zwerg-Iris bekannt. Sie haben keine Zwiebeln, sondern bilden Rhizome, ein System unterirdischer Sprossachsen. Und sie wirken wie eine Miniaturform der hohen sommerblühenden Schwertlilien.
Ihr Vorteil ist ihre völlige Anspruchslosigkeit und die Winterhärte, erklärt Uhl. Und die Iris barbata-nana vertragen Trockenheit gut.
Unter den Pflanzen sind auch ihre Blüten auffällig, denn der Bart an den Hängeblättern steht oft farblich in starkem Kontrast zu diesen. „Die wüchsige Sorte ‚Cat’s Eye‘ hat beispielsweise einen blauen Bart auf maulbeerfarbenen Blütenblättern und bei der weißen Sorte ‚Snow Season‘ ist der Bart lavendelfarben“, zählt Uhl auf.
Auch diese werden schon im Vorjahr gesetzt. „Wer diesen Zeitpunkt verpasst hat, kauft im Frühling die Pflanzen in Töpfen, die dann entsprechend gepflanzt werden“, sagt Uhl. „Grundsätzlich sollte der Standort sonnig sein und der Boden durchlässig.“
Für Vergessliche gibt es Hybriden
Nun lassen sich zwar von allen genannten Iris vorgezogene Exemplare im Frühjahr kaufen, es gibt aber auch eine Gruppe, deren Zwiebeln erst dann in den Boden gesetzt werden: Die Iris-Hollandica-Hybriden. „Diese Zwiebelpflanzen sind nur in milden Wintern hart und deshalb pflanzt man sie im zeitigen Frühling“, sagt Stap.
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Optimal pflegen
Bewässerung
Haben Sie die Iris frisch eingepflanzt, verträgt sie etwas mehr Wasser, danach sollten Sie regelmäßig, aber nicht zu oft gießen. Lassen Sie den Boden zwischendurch ruhig etwas trockener werden, Staunässe sollte vermieden werden.
Düngen und Umtopfen
Einen speziellen Dünger braucht die Iris nicht unbedingt, ein durchlässiger, eher sandiger Boden, reicht vollkommen für die in dieser Hinsicht recht anspruchslose Pflanze.
Schnitt
Um Pilzen und anderen Pflanzenkrankheiten vorzubeugen, bietet es sich an, die Blüten abzuschneiden und auf 8-12 Zentimeter zurückschneiden, sobald die Blüte vorbei ist. Ausnahme sind hier die Laubblätter, die sie erst abschneiden sollten, wenn sie beginnen, zu vergilben. Es lohnt sich hier, sich über die verschiedenen Sorten zu informieren, da manche bei einem Rückschnitt im Frühling im Herbst erneut austreiben.
Vermehren
Um die Pflanze zu vermehren, können Sie im Spätsommer vorsichtig graben, um die Erdsprossen (Rhizome) freizulegen. Jetzt können sie diese mit einem scharfen Messer abtrennen. Nach Kürzen der Blätter können Sie handgroße Teile wieder einpflanzen zu Beginn häufig gießen.
Mit Material von dpa