21. August 2021, 14:35 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die weißen Blüten allein sind schon eine Augenweide. Im Herbst färbt sich das Laub der Scheinkamelie zudem goldgelb bis dunkelrot.
In Japan, wo die Scheinkamelie (Stewartia pseudocamellia) ursprünglich beheimatet ist, kann sie eine Höhe von stolzen 20 Metern erreichen. Als kleiner Baum oder großer Strauch wird sie hierzulande jedoch selten höher als vier bis sechs Meter. Der Exot aus der Familie der Teestrauchgewächse zeigt im Sommer filigrane, weiße Blüten mit gelben bis orangen Staubgefäßen. Mit Beginn des Herbstes färben sich die Blätter zudem in leuchtende Gelb- und Rottöne. Im Winter wiederum beeindruckt die zimtbraune Rinde. Das beste: Die winterharte Scheinkamelie kommt hierzulande auch mit niedrigen Temperaturen zurecht.
Den schönsten Auftritt hat eine Scheinkamelie, wenn sie einzeln im Garten steht. Sie macht sich aber auch gut als Strauch im Staudenbeet. Der Standort sollte windgeschützt und eher schattig sein. Wichtig ist eine humushaltige und kalkarme Erde. Der Boden sollte zudem ein schwach saures bis saures Milieu aufweisen. Topft man eine Scheinkamelie um, verwendet man Kübelpflanzenerde als Substrat.
Die Pflanze wächst aufrecht und bleibt dabei in der Form recht schmal. Mit der Zeit wächst das Blätterdach dann malerisch in die Breite. Einmal angewachsen, lässt sich eine Scheinkamelie schlecht an einen anderen Standort umpflanzen. Der Platz im Garten sollte daher mit Bedacht gewählt werden. Die ideale Pflanzzeit ist das Frühjahr oder der Herbst.
Japanische Scheinkamelie
Boden
humusreich, durchlässig
Pflanzzeit
Frühjahr
Standort
windgeschützt, eher schattig
Gießen
Erde feucht halten, vor allem im Sommer
Blütezeit
Juni bis August
Giftig
leicht
Düngen
ein bis zwei mal jährlich mit Kompost
ja
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Scheinkamelie optimal pflegen
Viel Pflege braucht eine Scheinkamelie in der Regel nicht. Damit die Pflanze gut gedeiht, sollten Hobbygärtner dennoch ein paar Dinge beachten.
Bewässerung
Vor allem in trockenen Sommermonaten muss die Erde gleichbleibend feucht gehalten werden. Allerdings verträgt die Scheinkamelie keine Staunässe.
Düngung
Eine Scheinkamelie im Garten versorgt man ein oder zwei Mal im Jahr mit etwas Kompost. Als Kübelpflanze gibt man monatlich etwas Flüssigdünger. Gut eignet sich spezieller Rhododendrondünger.
Schnitt
In der Regel ist kein Schnitt notwendig, denn gerade ihre natürliche Wuchsform zeichnet die Scheinkamelie aus. Wer mag, kann die Pflanze aber auch behutsam zurückschneiden. Das macht man am besten zum Ende des Winters.
Vermehren
Eine Scheinkamelie kann über Stecklinge oder durch Aussaat der Samen vermehrt werden. Allerdings gelingt das nicht immer. Um die natürliche Keimhemmung der Samen zu überlisten, werden diese zuerst warm und anschließend kalt stratifiziert. Dazu werden die Samen in einer mit Substrat gefüllten Kiste über einen längeren Zeitraum eingelagert.
Frostschutz
In unseren Breiten ist eine Scheinkamelie in der Regel winterhart. Droht starker Frost, schützt man Jungpflanzen mit einer Schicht Laub oder Mulch. Mit Vlies um den Topf gewickelt, hilft man Kübelpflanzen über die kalte Jahreszeit.
Der richtige Zeitpunkt zum Ernten
Für eine Aussaat erntet man die Samen generell im Herbst.
Krankheiten und Schädlinge
Gelegentlich treten im Frühjahr Blattläuse auf. Was dagegen hilft, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel. Andere Pflanzenschädlinge lassen die Scheinkamelie in der Regel in Ruhe. Was der Pflanze jedoch schlecht bekommt, ist ein falsch gewählter Standort, der zum Beispiel zu sonnig und zu heiß ist.