14. Juni 2020, 15:18 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Kiwis gelten als die Exoten im Garten. Dank milder Winter findet man sie inzwischen vielerorts. Auch im Kübel lassen sich die wärmeliebenden und frostempfindlichen Vitaminbomben wunderbar kultivieren – wenn man einiges bei der Pflege beachtet.
Kirschen, Äpfel, Birnen, Weintrauben und Pflaumen aus dem eigenen Garten – das kennen und haben viele. Aber wie steht es um selbst geerntete Kiwis? Dank der milden Winter geht das. Kiwis lassen sich unter den richtigen Voraussetzungen auch in hiesigen Breitengraden gut im eigenen Garten anpflanzen.
Kiwi
Boden
locker, humus- und nährstoffreich
Pflanzzeit
ab Mitte Mai
Standort
hell, geschützt, warm
Gießen
regelmäßig, vor allem in Wachstumsmonaten
Erntezeit
Ende September bis Oktober
Giftig
nein
Düngen
während der Wachstumsphase (Frühling-Sommer) alle 4-6 Wochen
nein
Wie man Kiwis richtig anpflanzt
In asiatischen Gefilden wird die Kiwi seit über eintausend Jahren angebaut. Und das nicht nur wegen ihres leckeren Fruchtfleisches. Ihre langen Triebe eignen sich nämlich auch sehr gut für die Herstellung von Papier. Zwar stammt die „Chinesische Stachelbeere“, wie die Kiwi auch genannt wird, ursprünglich aus China. Inzwischen gilt Neuseeland jedoch als Hauptimporteur der leckeren Früchte. Doch statt sie zu kaufen, lassen sich Kiwis (Actinidia) auch im eigenen Garten oder in einem großen Pflanzgefäß auf dem Balkon anpflanzen.
Im Garten und im Kübel
- Pflanzzeitpunkt: Kiwi-Pflanzen können erst ab Mitte Mai, wenn die Gefahr der Spätfröste vorbei ist, bis August gepflanzt werden. Es empfiehlt sich, zwei Gewächse zu pflanzen, da viele Sorten eingeschlechtlich sind. Es gibt aber auch zwittrige Kiwi-Sorten.
- Standort: Da Kiwis sehr frostempfindlich sind, gedeihen sie am besten an einem geschützten, hellen und warmen, aber nicht vollsonnigen Standort. Ideal ist beispielsweise eine Hauswand mit südwestlicher, westlicher Ausrichtung.
- Boden: Kiwi-Pflanzen bevorzugen einen Boden, der locker und reich an Humus und Nährstoffen ist, jedoch kalkarm. Kiwis reagieren sehr empfindlich auf zu viel Kalk. Bei Bedarf: Vor dem Pflanzen zu magere Böden mit Kompost gut präparieren. Die Erde abschließend mit Rindenmulch bedecken. Das verhindert, dass der Boden zu schnell austrocknet.
- Rankhilfe: Eine Rankhilfe in Form eines Spaliers oder einer Pergola ist unbedingt erforderlich. Kiwis können bis zu zehn Meter in die Höhe ranken.
- Kübelpflanzen: Pflanzkübel sollten entsprechend groß sein und unbedingt mit einer Drainage versehen werden. So wird Staunässe verhindert und überflüssiges Gießwasser kann gut ablaufen.
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Tipps und Tricks für eine reiche Kiwi-Ernte
Mit der richtigen Pflege lassen sich die aromatischen, süßlich-sauren Früchte im Garten und im Kübel ziehen.
- Düngen: Jungpflanzen müssen in der Regel nicht gedüngt werden. Ältere Pflanzen können Hobbygärtner mit Mineraldünger oder Hornmehl im Frühjahr und August düngen. Bei Kübelpflanzen auf eine konstante Nährstoffversorgung achten und bei Bedarf düngen. Rhododendron- oder Azaleendünger eignet sich für Kiwi-Pflanzen.
- Bewässerung: Regelmäßiges Gießen ist sehr wichtig, vor allem in heißen, trockenen Perioden. Dabei unbedingt kalkarmes Gießwasser, ideal ist Regenwasser, nutzen! Kiwis reagieren sehr empfindlich auf zu viel Kalk in Wasser und Boden.
- Schnitt: Leittriebe und zu lange einjährige Fruchttriebe (diese um ein Drittel) im August beschneiden. Ein Schnitt ist erst drei Jahre nach dem Pflanzen angebracht.
- Ernte: Ab Ende September bis Oktober können Sie die Kiwis ernten. Bei Bedarf auf dem Fensterbrett nachreifen lassen.
- Überwinterung: Viele Sorten sind winterhart. Jungpflanzen sollten mit einem Frostschutz versehen werden (Tannenreisig, Rindenmulch). Kübelpflanzen sollten aufgrund ihres empfindlichen Wurzelwerks bis Ende März reingeholt werden. Ein kühler, lichter Ort ist für sie zum Überwintern ideal.
Wie kann man Kiwi vermehren?
Es empfiehlt sich, junge Kiwi-Pflanzen im Gartenfachhandel oder in der Gärtnerei zu kaufen. Wer aus Kiwi-Samen selbst Pflanzen ziehen möchte, muss sechs bis zehn Jahre bis zur ersten Blüte warten. Im Gegensatz dazu blühen die erworbenen und aus Setzlingen gezogenen Kiwi schon nach zwei, spätestens vier Jahren.
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Welche Schädlinge und Krankheiten gibt es?
Braune Blattränder, helle, ausgeblichene oder hängende und gar abfallende Blätter? All dies können Anzeichen für erkrankte Pflanzen sein. Kiwis sind besonders anfällig für folgende Schädlinge oder Krankheiten:
- Pilzbefall: Helle oder braune Flecken auf Blättern und Früchten deuten auf einen Pilzbefall hin. Dieser kommt besonders in feuchten Sommern häufig vor. Betroffene Pflanzteile und Früchte sollten Hobbygärtner im Restmüll entsorgen und die Pflanze mit Fungiziden behandeln.
- Schnecken: Schnecken lieben vor allem junge, noch recht niedrige Pflanzen. Um die gefräßigen Besucher abzuhalten, empfehlen sich gängige Schneckenbarrieren und Maßnahmen wie Schneckenzaun und -korn, das Absammeln per Hand und das Ausbringen von Holzspänen.
- Spinnmilben: Mit dem bloßen Auge sind diese Schädlinge fast nicht zu sehen, aber ihre Netze. Entfernen Sie betroffene Blätter und Triebe umgehen und entsorgen Sie sie im Restmüll. Natürliche Fressfeinde, wie Raubmilben und die Gallmücke Feltiella, bekämpfen den Spinnmilbenbefall.
- Chlorose: Die Blätter der Kiwi-Pflanze sind sehr hell bis ausgeblichen, der Boden sehr verdichtet und nass? In diesem Falle könnte eine Chlorose vorliegen. Die Nährstoffe gelangen hierbei nicht mehr an die Wurzeln. Eisenmangel ist die Folge. Den Boden daher umgehend auflockern. Zudem hilft es, den Boden mit Sand und Kompost anzureichern. Gegebenenfalls die Pflanze düngen.
- Wurzelfäule: Die Blätter der Kiwi sind gelbbraun und schlaff? In diesem Falle könnte die Kiwi-Pflanze an Wurzelfäule leiden. Um diese zu beheben, müssen Hobbygärtner die Wurzeln ausgraben, beschädigtes Material entfernen und Wurzeln und Erde trocknen.