9. November 2020, 11:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Klivie gilt als besonders anspruchsvolle, schwierige und blühfaule Zimmerpflanze. Warum man sie sich dann überhaupt in die eigenen vier Wände holen sollte? Ganz einfach: Hat das aus Südafrika stammende Amaryllisgewächs einmal seine bunte, tropisch anmutende Blütenpracht entfaltet, hat sich der Aufwand bei Pflege und Handhabung allemal gelohnt. Aber wie kriegt man die Klivie zum Blühen?
Bei guter Pflege blühen die trichterförmigen Blüten der giftigen Klivie (Clivia miniata) von Februar bis Mai in leuchtendem Orange, manchmal auch in Hellgelb. Besonders kräftige und gesunde Pflanzen treiben im Herbst noch ein weiteres Mal aus, allerdings ist das eher die Ausnahme, denn die Klivia gilt eigentlich eher als blühfaule Zimmerpflanze. Wer bisher noch nicht in den Genuss der farbigen Blütenpracht gekommen ist, kann die Klivie durch die richtige Pflege beim Überwintern zum Blühen bringen.
Übersicht
Klivie
Boden
humusreich, durchlässig, locker
Pflanzzeit
ab Mitte Mai
Standort
halbschattig
Gießen
mäßig gießen, Boden darf leicht antrocknen
Blütezeit
Winter bis Frühling
Giftig
ja
Düngen
Februar bis Ende September regelmäßig
nein
Klivie mit der richtigen Winterpflege zum Blühen bringen
Der Winter ist eine Herausforderung für Klivienbesitzer, denn wer seine Pflanze nicht optimal durch die kalte Jahreszeit bringt, wird im folgenden Jahr auch nicht mit Blüten belohnt. Aber wie muss man Klivien überwintern, um sie zum Blühen zu bringen?
Ende September – Ruhephase
Von September bis Dezember braucht die Klivie eine Ruhephase, um Kraft für die kommende Blütephase zu sammeln. In diesem Zeitraum sollte man die Pflanze an einen dunklen, kühlen Standort stellen – um die zehn Grad Celsius sind optimal. Sie braucht nur noch sehr wenig Wasser und keinen Dünger mehr.
Jahresbeginn – Umgewöhnungsphase
Anfang Januar kann man die Klivie aus ihrem Winterquartier holen und an einen halbschattigen, wärmeren Übergangsort stellen – beispielsweise auf eine Fensterbank oder in einen Wintergarten. Sie verträgt jetzt auch mehr Wasser.
Februar bis März – Blühphase beginnt
Von Februar bis März bilden sich die neuen Blütendolden. Jetzt kann die Klivie an ihren ursprünglichen Ort zurück, an dem etwa 15 Grad Celsius herrschen sollten. Sie braucht wieder regelmäßig Wasser und auch Dünger.
Und jetzt heißt es nur noch: pflegen und die Blüten genießen. Verwelkte Blüten kann man einfach abzupfen oder abschneiden. Sobald keine Blüten mehr am Stiel hängen, kann man diesen im Sommer vorsichtig mit drehenden Bewegungen von der Pflanze lösen und herausziehen. Im September muss man dann wieder dieselben Maßnahmen zum Überwintern ergreifen, um die Klivie auch im Folgejahr wieder zum Blühen zu bringen.
Besondere Pflege notwendig Mit einfachen Tipps einen Kaktus zum Blühen bringen
Für Garten, Balkon und Terrasse Pflanz- und Pflegetipps für die exotische Grüne Vogelblume
Im Beet, Kasten oder Kübel Pflege-Tipps für Katzenminze im Garten und zu Hause
Klivie ganzjährig optimal pflegen
Standort und Boden
Die Klivie steht am besten an einem halbschattigen Platz. Ab Ende Mai, wenn die Eisheiligen vorüber sind, kann sie auch ins Freie ziehen. Wichtig ist nur, dass man die Pflanze während der Blütephase nicht bewegt, da sie sonst in Stress geraten und ihre Blüten abwerfen kann.
Der Pflanztopf sollte mit nährstoffreicher und lehmig-humusreicher Erde gefüllt sein. Außerdem braucht es unbedingt eine Drainage, damit überschüssiges Gieß- oder auch Regenwasser abfließen kann.
Bewässerung
Vor allem in der Blühphase (Frühjahr bis Ende September) braucht die Klivie regelmäßig Wasser. Aber Achtung – Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Jenseits der Blühphase kommt die Klivie auch mal mit etwas weniger Wasser zurecht.
Düngung
Ab Februar bis Ende September sollte man seiner Klivie ebenso regelmäßig wie Gießwasser auch Dünger verabreichen.
Auch interessant: Die Vor- und Nachteile von künstlichen Zimmerpflanzen
Umtopfen und Vermehren
Nach der Blütephase, in der Regel Ende April bis Anfang Mai, ist der richtige Zeitpunkt, um die Klivie umzutopfen. Bei älteren Pflanzen ist das nur noch alle zwei bis drei Jahre nötig.
Beim Umtopfen kann man gleich nach Ablegern Ausschau halten, mit denen sich die Klivie vermehren lässt. Sind die Seitentriebe einige Zentimeter lang und haben ein paar Blätter gebildet, darf man sie vorsichtig von der Mutterpflanze trennen und in einen eigenen Pflanztopf setzen.
Krankheiten und Schädlinge
Die einzigen Schädlinge, die sich über Klivien hermachen, sind Läuse (Deckelschild-, Schmier- und Wollläuse). Sie sitzen vor allem zwischen den Blättern und um den Wurzelballen herum. Außerdem erkennt man einen Befall durch eine klebrige Substanz an den Blättern. Als Sofortmaßnahme sollte man die Pflanze lauwarm abduschen und die klebrigen Stellen mit einem Gemisch aus Schmierseife und Spiritus versehen. Das Ganze muss ein paar Stunden einwirken, danach kann man es mit klarem Wasser abspülen. Die Läuse sollten dann vollständig beseitigt sein.