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Auch bekannt als Maggikraut

Liebstöckel – Pflanz- und Pflegetipps für das beliebte Küchenkraut

Detailansicht Liebstöckel
Liebstöckel hat zurecht einen Platz im Kräuterbeet verdient Foto: dpa Picture Alliance
Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

3. Oktober 2020, 4:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Kaum ein Kraut ist so stark mit der europäischen Küche verbunden wie Liebstöckel. Weit bekannter ist er für viele allerdings als Maggikraut. Wie man das anspruchslose und winterharte Gewächs im heimischen Garten kultiviert, pflegt, erntet und vielfältig einsetzt, lesen Sie hier.

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Sowohl seine grünen, gefiederten und spitz zulaufenden Blätter als auch sein Geruch erinnern sehr an Stangensellerie. Seinen aromatisch-würzigen Geschmack hingegen kennen viele von einer bekannten Gewürzmischung. Es wundert daher wenig, dass Liebstöckel (Levisticum officinale) gern nach eben jenem auch als Maggikraut betitelt wird. Kurioserweise ist das Kraut selbst aber überhaupt nicht in dieser enthalten.

Woher stammt der Liebstöckel?

Seit der Antike wird das zu den Doldenblütlern (Apiaceae) gehörende mehrjährige Gewächs als Würz- und Heilpflanze geschätzt. Heimisch ist das Kraut mit den im Juli und August erscheinenden gelben bis gelbgrünen Blüten in hiesigen Gegenden allerdings nicht. Vermutlich liegen die Wurzeln des pflanzlichen Allrounders in Vorderasien, möglicherweise in Persien. Wild wachsenden Liebstöckel sucht man deshalb hierzulande an Wegesrändern und Wiesen vergeblich. In vielen Kräutergärten jedoch gehört das leicht zu kultivierende und äußerst vielseitige Maggikraut aus gutem Grund zur Standardbepflanzung.

Wofür kann man Liebstöckel verwenden?

Ob als Gewürz oder Heilmittel: Liebstöckel lässt sich äußerst vielseitig verwenden. Sowohl die Blätter als auch Wurzeln und Samen können zu medizinischen Zwecken genutzt werden. Aufgrund seiner harnlösenden und entzündungshemmenden Wirkung sind die Blätter als Tee zubereitet ein altbewährtes Hausmittel bei Blasenentzündungen und Harnwegsinfekten.

Liebstöckel wirkt jedoch auch krampflösend. Ein Tee schenkt daher bei Menstruationsbeschwerden wohltuende Linderung. Das aus diesem Grund auch gern als Gebärmutterkraut betitelte Gewächs soll deshalb auch bei Entbindungen förderlich sein. Zubereitet als Tinktur kann man das Heilkraut zudem bei Hautproblemen sowie zur Behandlung von Gicht und Rheuma anwenden.

Hinweis: Schwangeren und Menschen mit Nierenerkrankungen wird vom Liebstöckelkonsum dringend abgeraten.

In der Küche wird gern beim Zubereiten von Suppen, Eintöpfen und Salaten zum Würzkraut gegriffen. Auch Broten oder Reis verleiht Maggikraut ein wohlschmeckendes würziges Aroma.

Wie man Maggikraut richtig kultiviert

Im Kräuterbeet ist noch Platz? Perfekt, denn Liebstöckel lässt sich wunderbar einfach sowohl im Beet als auch im Kübel pflanzen und pflegen:

  • Pflanzzeitpunkt: Es bietet sich an, bestehende Liebstöckelpflanzen im Herbst (maximal bis Mitte Oktober) oder Frühjahr zu teilen und neu einzupflanzen.
  • Vorzucht: Liebstöckel kann im zeitigen Frühjahr (ab Februar) in Anzuchtgefäßen im Haus vorgezogen werden.
  • Standort: halbschattige, besser noch sonnige Standorte.
  • Boden: Liebstöckel gedeiht gut auf nährstoffhaltigen, leicht gekalkten und sandig bis lehmigen Böden. Der pH-Wert ist idealerweise neutral bis schwach sauer.
  • Pflanzabstand: Liebstöckel wird erstaunlich groß und breit. Erst nach drei bis fünf Jahren ist er ausgewachsen. Aus diesem Grund sollte unbedingt genügend Platz eingeplant werden.
  • Drainage: empfehlenswert.
  • Wurzelsperre: optional, aber empfehlenswert.
  • Kübel: Das Pflanzgefäß sollte ausreichend groß sein. Der Kübel sollte so präpariert sein, dass überflüssiges Gießwasser ablaufen und Staunässe vermieden werden kann.

Auch interessant: 5 Kräuter, die man auch im Winter ernten kann

Tipps für eine optimale Pflege

Ist das Maggikraut einmal im Kräuterbeet heimisch geworden, benötigt es ähnlich wie Currykraut kaum Pflege:

  • Düngen: Hobbygärtner sollten ihre Liebstöckelpflanze regelmäßig mit Kompost oder organischem, flüssigem Langzeitdünger versorgen, da das Kraut einen hohen Bedarf an Nährstoffen hat.
  • Bewässerung: Regelmäßiges Wässern ist wichtig. Der Pflanzboden sollte konstant leicht feucht sein.
  • Schnitt: Liebstöckel kann regelmäßig beschnitten werden. So vermeidet man, dass er sich zu stark ausbreitet. Sinnvoll ist ein Rückschnitt kurz vor Winterbeginn. Im Winter sterben alle oberirdischen Pflanzenteile ab, im Frühjahr treibt das Kraut erneut aus. Auch dann kann die Pflanze beschnitten werden.
  • Vermehrung: Am einfachsten ist es Maggikraut zu teilen, aber auch das Säen ist möglich.
  • Krankheiten und Schädlinge: Maggikraut gilt als erstaunlich robust, sowohl gegenüber Schädlingen als auch Erkrankungen. Lediglich Blattläuse, verschiedene Weichwanzen oder weiße Thripse können die Pflanze vor allem, wenn sie Stress ausgesetzt ist – befallen.
  • Frostschutz: Liebstöckel gilt in hiesigen Breitengraden als robust und winterhart. Um die Pflanze jedoch vor intensiven Kahlfrösten zu schützen, kann sie mit Reisig, Mulch oder Kompost präpariert werden.
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Wie erntet man Liebstöckel?

Sowohl Blätter als auch Samen und Wurzeln lassen sich vom Maggikraut ernten und verwerten:

  • Blätter: Können frisch, getrocknet oder gefroren genutzt werden. Sie sollten kurz vor der Blüte gepflückt werden, da sie dann am aromatischsten sind.
  • Samen: Sind die Samen im Spätsommer braun gefärbt, kann man sie ernten.
  • Wurzeln: Nach drei Jahren Wachstum können auch die Wurzeln des Krautes frisch oder getrocknet zum Würzen von Speisen verwendet werden.
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