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Im eigenen Garten

Meerrettich – die scharfe Wurzel selbst anbauen

Meerrettich im Garten anpflanzen, pflegen und ernten
Gesunde Köstlichkeit aus dem eigenen Garten: frisch geernteter Meerrettich Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

30. Juli 2020, 14:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Knolle kennen viele nur aus dem Glas – gerieben und mit Sahne zur Unkenntlichkeit milde gestimmt. Man kann Meerrettich jedoch auch selbst anbauen. Und das lohnt sich: Frisch vom Beet ist die Knolle besonders scharf und aromatisch.

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Diese Wurzel räumt auf! Selbst angebauter Meerrettich treibt einem schnell die Tränen in die Augen. Die beißende Schärfe verspricht zudem, Krankheitskeimen im Unterleib den Garaus zu machen. Und tatsächlich: Wer unter einer Blasenentzündung leidet, sollte Meerrettich zu sich nehmen. Am besten frisch gerieben und gleich verzehrt. Das Geheimnis liegt in den Senfölen der Knolle. Die wirken antimikrobiell, vor allem in der Leber, der Blase und den Harnwegen. Wer ihn noch nicht im Garten hat, sollte Meerrettich also unbedingt selbst anpflanzen.

Wie kann man Meerrettich selbst anbauen?

Im Gärtner-Deutsch heißen die Triebe „Fechser“. Die bekommt man übrigens auch im Fachhandel oder Gartencenter. Ende März werden die Fechser in die Erde gepflanzt. Die oberen drei Zentimeter der Triebe sollten dabei aus der Erde herausschauen.

Nach rund einem Monat treiben die Fechser aus. Das Wachstum kann man mit Dünger unterstützen. Wie man organischen Dünger aus Küchenabfällen ganz leicht selbst herstellen kann, erfahren Sie hier.

Standort und Boden

Meerrettich mag es sonnig. Damit die Wurzeln leichtes Spiel beim Wachstum haben, sollte der Boden krümelig, locker und gut durchlüftet sein. Am besten ist ein Erde-Mix aus Lehm, Sand und Humus. Bei zu viel Salz im Boden reagiert Meerrettich empfindlich. Besonders in der Wachstumsphase sollte die Erde konstant feucht gehalten werden. Jedoch gilt: Regelmäßig Gießen, dabei aber Staunässe vermeiden!

Meerrettich hat zarte weiße Blüten
Meerrettich bildet im Frühjahr filigrane, weiße Blüten Foto: dpa picture alliance

Meerrettich kann sich rasant breit machen

Achtung: Der Kreuzblütler breitet sich schnell und dauerhaft aus! Will man Meerrettich selbst anbauen, sollte man die Pflanze daher eher am Rand des Gartenbeets anpflanzen. Das macht es leichter, die Triebe unter Kontrolle zu halten. Auch kann eine sogenannte „Rhizom-Sperre“ helfen, die Ausbreitung einzudämmen. Für den Anbau im Topf eignet sich Meerrettich übrigens nicht. Die Pfahlwurzeln der Pflanze werden zu lang.

Auch interessant: Muss man Bäume und Pflanzen direkt an der Wurzel gießen?

Worauf ist bei der Ernte zu achten?

Die heiß begehrten Meerrettich-Wurzeln, die sogenannten Pfahl-Wurzeln, werden in der Regel Ende Oktober geerntet. Meerrettich kann aber auch niedrige Temperaturen ab und wegen der Frische erst im Winter aus der Erde geholt werden. Wer es bis dahin nicht aushält, kann die grünen Triebe der Pflanze schon im Frühjahr abschneiden. Sie passen gut in einen Salat-Mix, sind aber auch angebraten oder im Ofen gebacken lecker.

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Meerrettich gibt vielen Gerichten den Extra-Kick

Dass die Knolle äußerst gesund ist, reicht fast schon, um ihn selbst im eigenen Beet zu ziehen. Auch als Frische-Kick ist er in vielen Gerichten nicht wegzudenken. Was wären Tafelspitz, Lachs, Kartoffelsalat oder ja, auch Erdbeeren, ohne frisch geriebenen Meerrettich? Der wird übrigens in Österreich „Kren“ genannt.

Übrigens: Aus einem Wiener Kaffeehaus stammt auch der folgende Trick, will der Schärfe-Schub nicht nachlassen. „Wen der Kren martert, sollte schnell an frischem Brot riechen!“ Die Schärfe ist im Nu verschwunden. Warum das funktioniert, ist nicht ganz klar. Aber es funktioniert!

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