10. Juli 2020, 21:01 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wer liebt den scharlachrot leuchtenden Klatschmohn nicht? Mohn gibt es jedoch auch in vielen anderen Farben. Das Beste: Man kann ihn leicht im eigenen Garten anbauen.
Das ist das Leuchten des Sommers: goldgelbe Rapsfelder, am Rand blau blühende Kornblumen und vor allem knallroter Klatschmohn. Herrlich, sich davon einen selbstgepflückten Sommerstrauß in die Vase zu stellen. Leider ist die Freude nur von kurzer Dauer. Denn gepflückt macht Mohn schnell schlapp.
Im Beet und auf der Blumenwiese sieht das gleich ganz anders aus. Hier kann die sich selbst aussäende Pflanze mit ihrer leuchtenden Blütenpracht auch einen langweiligen Garten zu neuer Zierde verhelfen. Mit den richtigen Sorten hält das Spektakel sogar von Frühling bis in den Herbst an. Und es muss nicht immer nur glutrot sein. Mohngewächse blühen beispielsweise auch in Rosé, Gelb, Blau oder Weiß. Und auch die Blütenform kann ganz unterschiedlich ausfallen. myHOMEBOOK stellt sechs interessante Mohnsorten für den Garten vor.
1. Bunter Klatschmohn (Papaver rhoeas)
Der Klassiker unter den Mohngewächsen! Viele kennen ihn nur mit feuerroten Blüten. Die Farbpalette ist jedoch breit gestreut. Bei Landwirten ist Klatschmohn eher unbeliebt. Da die Pflanze gerne auf oder in der Nähe von Getreidefeldern wächst, gilt Klatschmohn als Verunreiniger von Saatgut. Umso mehr Liebe sollte jeder Hobbygärtner dieser Pflanze entgegenbringen. So kurz Klatschmohn blüht, so intensiv leuchten die Blüten! Neben den typisch gefiederten Blüten kennt man auch die Fruchtstände. Darin enthalten sind die kleinen, schwarzen Samen. Die lassen sich leicht im Garten verstreuen. Klatschmohn ist ein Lichtkeimer. Bedeutet: Nach dem Aussähen, braucht man die Samen nicht mit Erde bedecken. Der Mohn sät sich jedoch Jahr für Jahr auch von selbst aus und braucht kaum Pflege.
Übrigens: Klatschmohn verdankt seinen Namen vom Geräusch, das ein Blütenblatt erzeugt. Dazu mit der mit Zeigefinger und Daumen einen Ring bilden. Darauf legt man ein Blatt und schlägt mit der flachen Hand darauf.
2. Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica)
Das, was bei uns der Klatschmohn ist, ist im Südwesten der USA der Kalifornische Mohn. Dort bedeckt die Pflanze im Sommer weite Strecken und taucht ganze Landstriche in ein goldgelbes Blütenmeer. Das Laub ist blaugrün gefiedert, darüber bilden sich die leuchtenden Blüten mit orangenem Rand. Kalifornischer Mohn erreicht eine Höhe von rund 25 Zentimetern. Wie auch andere Mohngewächse sät sich die Pflanze selbst aus. Besonders an einem sonnigen Standort fühlt sich Kalifornischer Mohn wie zu Hause.
3. Orientalischer Mohn (Papaver orientale)
Der Orientalische Mohn ist wahrlich märchenhaft: Lachsrosa und weiß leuchten seine seidigen Blüten, die bis zu zehn Zentimeter groß werden können. Im Inneren zeichnen sich dunkle Flecken ab und bilden einen spektakulären Kontrast zu den Blütenblättern. Bienen und andere Fluginsekten laben sich am Nektar. Wenn es richtig gut läuft, lässt sich auf dem Orientalischen Mohn der ein oder andere Schmetterling nieder. Dann ist der Zauber perfekt. Dieses Mohngewächs lässt sich hervorragend mit anderen Pflanzen kombinieren, die auch Schmetterlinge in den Garten locken. Welche das sind, verrät myHOMEBOOK hier.
4. Marienkäfer-Mohn (Papaver commutatum)
„Besonders gartenwürdig!“ Mit diesem Prädikat zeichnete die Royal Horticultural Society den Marienkäfer-Mohn aus. Ganz zu Recht. Die scharlachroten Blüten sind mit markanten schwarzen Flecken versehen, ganz wie bei einem Marienkäfer. Und wie diese sollte das Mohngewächs in keinem Garten fehlen. Marienkäfer-Mohn erreicht eine Höhe von rund 60 Zentimetern. Der Boden sollte gut durchlässig und leicht feucht sein. Ansonsten stellt dieser Mohn wie viele andere Sorten auch keine besonderen Ansprüche.
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5. Tibet-Scheinmohn (Meconopsis betonicifolia)
Wohl eines der schönsten Mohngewächse ist der Tibet-Scheinmohn. Die schalenförmigen Blüten leuchten in einem strahlenden Himmelblau den Sommer ein – und das bis in die letzten Augusttage! Perfekter Standort im Garten ist in der Nähe einer Hauswand oder Hecke. Der filigrane Tibet-Scheinmohn liebt es halbschattig und windgeschützt. Der Boden sollte nur schwach sauer sein und einen pH-Wert von rund 5 aufweisen. Dann kann die Pflanze eine Wuchshöhe bis 1,20 Meter erreichen. Anders als andere Mohn-Sorten braucht der Tibet-Scheinmohn ausreichend Wasser. Vorsicht jedoch vor Staunässe! Da kann der blaue Mohn recht zickig reagieren.
6. Horn-Mohn (Glaucium flavum)
Im Kontrast zu seinen gelb leuchtenden Blüten hebt sich das Laub vom Horn-Mohn in einem markanten Blau-Grün ab. Die Blüten erschlaffen wie bei anderen Mohn-Arten nach einiger Zeit. Dafür kommen bis in den Herbst hinein immer wieder neue Blüten zum Vorschein. Je nach Standort kann Horn-Mohn rund 90 Zentimeter hoch werden.
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Darf man Mohn überhaupt im Garten anbauen?
Darf man. Einzige Ausnahme: Der Anbau von Schlafmohn (Papaver somniferum) ist in Deutschland verboten. Denn der weiße Milchsaft der Pflanze enthält Morphin, woraus Heroin hergestellt werden kann. Nicht einmal im Ziergarten darf diese Mohn-Art wachsen.