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Pflanz- und Pflegetipps

Wie die Amaryllis an Weihnachten blüht 

Amaryllis
Die Amaryllis ist eine typische Weihnachtsblume Foto: Getty Images
Marike Stucke
Autorin

20. November 2023, 17:33 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Neben dem Weihnachtsstern ist auch die Amaryllis kaum in der Weihnachtszeit wegzudenken. Die Zwiebelblume begeistert mit großen, verschiedenfarbigen Blüten. Damit sie zum perfekten Zeitpunkt blüht, sollte man sie richtig pflegen. In diesem Artikel erfahren Sie alle wichtigen Tipps zur Pflege.

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Sowohl als Schnittblume als auch als Topfpflanze begeistert die Amaryllis in der Adventszeit. Man kennt sie übrigens auch unten den Namen Ritterstern oder „Hippeastrum“. Heimisch ist die Pflanze im Süden Afrikas. Erst im 18. Jahrhundert fand die Amaryllis ihren Weg nach Europa. Aufgrund der roten oder rosafarbenen großen Blüten wurde sie schnell beliebt. Pflegt man die hübsche Blume richtig, gedeiht sie nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern auch in den darauffolgenden Jahren.

Herkunft

Eigentlich ist die Bezeichnung Amaryllis für die bei uns vertriebenen Pflanzen irreführend. Die echte Amaryllis stammt aus Südafrika. In Südamerika wächst der fast identische Ritterstern, der auch in unseren Breiten in Blumenläden und Gartencentern angeboten wird. Dort werden sie fälschlicherweise dann oft als Amaryllis verkauft und auch Hobbygärtner kennen den Unterschied meist nicht.

Boden und Standort

Egal, ob Ritterstern oder Amaryllis – die Zimmerpflanze bevorzugt gemäß ihrer tropischen Herkunft einen hellen Standort, der nicht zu sonnig sein sollte. Die ideale Temperatur für die Zwiebelpflanze liegt bei ca. 20 Grad Celsius. Wer es zu Hause im Winter gern etwas wärmer mag, muss im Zweifel damit leben, dass der Ritterstern schneller verblüht als bei kühleren Temperaturen.

Als Boden eignet sich am besten ein Substrat, das mäßig nährstoffreich ist. Auch Blähton eignet sich. Hat man kein passendes Substrat zur Hand, kann man auch normale Blumenerde mit Sand auflockern. Zudem sollte Staunässe unbedingt vermieden werden.

Sorten

Von der Amaryllis gibt es rund 80 Sorten. Zu den beliebtesten zählen die Amaryllis „Floris Hekker“, „Red Lion“ und „Rilona“. Letztere begeistert mit ihren pfirsichfarbenen Blütenblättern.

Auch interessant: Die schönsten Weihnachtspflanzen und ihre Bedeutungen

Amaryllis richtig pflegen

Mit den richtigen Tipps wächst und gedeiht die Blume auch in der eigenen Wohnung – und blüht sogar an Weihnachten.

Bewässerung

Wie die meisten Zimmerpflanzen reagiert auch die Amaryllis empfindlich auf Staunässe. Der Wurzelballen sollte stets nur leicht feucht sein. Für das Gießen empfiehlt es sich deshalb, nur den Untersetzer oder Übertopf mit etwas Wasser zu füllen. Nach ca. ein bis zwei Stunden haben Pflanze und Erde ausreichend Flüssigkeit aufgenommen und der Rest sollte entfernt werden. Die Wassermenge wird in der Austriebsphase der Blüte langsam gesteigert.

Düngen

Den Ritterstern erst düngen, wenn die Blüten verwelken. Von diesem Zeitpunkt an bis August die Pflanze etwa alle drei bis vier Wochen mit flüssigem Pflanzendünger über das Gießwasser mit Nährstoffen versorgen.

Schnitt

Schneidet man die Amaryllis nach der Blüte zurück, kommt das dem Wachstum zugute. Dabei sollte man die verwelkte Blüte inklusive Stängel etwas oberhalb der Zwiebel abschneiden. Die Blätter sollte man allerdings stehen lassen.

Vermehrung

Beim Vermehren der Amaryllis gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten:

  1. Vermehrung durch Samen: Hierzu die Samen aus den verblühten Blüten sammeln. Anschließend in leichte Blumenerde setzen und stets feucht halten. Allerdings sollte man dabei geduldig sein, die Keimung kann Wochen oder sogar Monate dauern.
  2. Vermehrung durch Teilung der Zwiebel: Nach der Ruhephase im Herbst oder Winter die Zwiebel ausgraben. Anschließend vorsichtig kleine Zwiebeln von der Hauptzwiebel abtrennen. Diese kann man in separate Töpfe oder im Garten einpflanzen

Umtopfen

Hippeastrum als Zimmerpflanze sollte mit bereits austreibenden Blüten spätestens Ende November in die eigenen vier Wände geholt werden. So kann sie rechtzeitig vor Weihnachten ihre volle Blütenpracht entfalten. Ab Oktober werden meist lose Ritterstern-Zwiebeln im Handel angeboten, die auch zu blühfreudigen Pflanzen herangezogen werden können:

  1. Die Zwiebel so in einen Topf mit Blumenerde einsetzen, dass sie nur zur Hälfte im Substrat steckt.
  2. Der Topf sollte hierbei ca. fünf Zentimeter Platz zwischen Blumenzwiebel und Topfrand lassen.
  3. Nun über den Untersetzer oder den Übertopf gießen, bis die Erde leicht feucht ist und den Rest wegschütten.
  4. Die Amaryllis an einem dunklen Platz aufstellen. Die Temperatur sollte zwischen 16 und 18 Grad liegen.
  5. Sobald die ersten Blütentriebe an der Zwiebeloberseite sichtbar werden, die Zimmerpflanze an einen hellen Standort stellen und die Gießmenge langsam steigern.

Auch Amaryllis-Pflanzen aus dem Vorjahr können so zu neuem Leben erweckt werden (siehe Übersommern und umtopfen).

Auch interessant: 11 besonders pflegeleichte Zimmerpflanzen

Umtopfen und Übersommern

Viele entsorgen den Winterblüher Amaryllis nach der Blüte zusammen mit Adventskranz und Weihnachtsbaum. Doch mit wenigen Handgriffen lässt sich der Ritterstern unkompliziert übersommern:

  1. Nach der Blüte den Blütenstand nahe an der Wurzel abschneiden.
  2. Im Frühjahr und Sommer die Pflanze mäßig gießen – jetzt ist auch der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen.
  3. Zum Ende des Sommers die Wassermenge langsam reduzieren und das Düngen einstellen. Nun trocknen auch die Blätter ab und werden abgeschnitten.
  4. Spätestens im September sollte die Blumenzwiebel aus dem Substrat genommen und abgestorbene Wurzeln entfernt werden.
  5. Die Zwiebel in Zeitungspapier einhüllen und an einem trockenen und kühlen Ort lagern – acht bis 15 Grad sind ideal für die Ruhephase.
  6. Ende Oktober kann die Zwiebel dann wie beschrieben wieder in Blumenerde eingesetzt und zu neuem Leben erweckt werden.

Amaryllis als Schnittblume

Wer keinen grünen Daumen hat oder sich auch mit einer kürzeren Lebensdauer der Amaryllis zufrieden gibt, kann statt der Topfpflanze auch zum Ritterstern als Schnittblume greifen. Einzeln in hohen Vasen oder auch als kompakter Strauch ist die Blumendiva eine weihnachtliches Blumen-Highlight. Auch einzelne Tannenzweige, Eukalyptus oder Mistel passen gut mit Amaryllis zusammen. Für eine längere Blühzeit am besten nur wenig Wasser in die Vase geben und das Stielende mit Tesafilm umwickeln. Andernfalls können sich einzelne Stielpartien aufrollen – dies verkürzt die Lebensdauer des Rittersterns.

Giftig

So schön Hippeastrum auch anzusehen ist, enthält die Zimmerpflanze eine hohe Konzentration an giftigen Substanzen. Den höchsten Anteil an zelltoxischen Alkaloiden enthält hierbei die Zwiebel der Pflanze. Schon zwei bis drei Gramm der Zwiebelschale können für Kinder tödlich sein. Auch Haustieren sollte nicht die Gelegenheit gegeben werden, Teile der Pflanze anzuknabbern. Wer sich unsicher ist, ob Nachwuchs oder Tier Interesse für den Ritterstern entwickeln könnten, kann ihn an einem unerreichbaren Standort platzieren. Hierfür bietet sich etwa ein hoher Schrank an.

Wer keinen Keller für die Ruhephase der Zwiebel hat, sollte einen weitverbreiteten Tipp zur Sicherheit lieber nicht umsetzen: Die Blumenzwiebel im Gemüsefach des Kühlschranks aufzubewahren. Hier besteht Verwechslungsgefahr mit anderem Gemüse und auch einzelne Zwiebelschalenteile können aus gesunden Möhren oder Salat schnell eine giftige Angelegenheit machen.

Passend dazu: 7 giftige Zimmerpflanzen, die für Babys und Kinder gefährlich sind

Ist die Amaryllis winterhart?

Ursprünglich stammt Amaryllis aus Südamerika. Hiesige Winter oder Frost verträgt sie entsprechend nicht. Ab September sollte man sie an einer kühlen Stelle trocken zu halten, dann treibt sie wieder neue, schöne Blüten aus.

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Krankheiten und Schädlinge

Amaryllis gilt als robuste Pflanze. Wurzelfäule kann auftreten, wenn man sie zu oft gießt. Mitunter kann auch die Pilzkrankheit „Roter Brenner“ die Pflanze befallen. Man erkennt den Pilz an gelben, braunen und roten Verfärbungen an den Blättern. Bei weit fortgeschrittener Krankheit, kann man die Pflanze nicht mehr retten. Anders sieht es aus, wenn nur die Zwiebel betroffen ist. Diese sollte man für zweieinhalb Stunden in warmes Wasser (circa 44 Grad Celsius) legen.

Themen Blumen Weihnachten Zimmerpflanzen
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