9. März 2023, 10:50 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Bananen wachsen nur in den Tropen und im Gewächshaus? Nicht ganz – auch im heimischen Wohnzimmer kann eine Bananenpflanze bei richtiger Pflege zu einem kleinen Bäumchen heranwachsen und sogar Früchte tragen. myHOMEBOOK gibt einen Überblick, was dabei zu beachten ist.
Süß, innen weißlich, außen gelb: So kennt man die Banane im reifen Zustand. Die Frucht gehört bei vielen zum heimischen Obstkorb dazu. Aber auch die Bananenpflanze (Musa) kann eine dekorative und bei optimalen Bedingungen sogar ertragreiche Bereicherung für die eigenen vier Wände sein. Und selbst im Garten können die Pflanzen unter bestimmten Bedingungen gehalten werden. Übrigens: Auch wenn Bananen baumartige Höhen von bis zu zehn Metern erreichen können, gehören sie eigentlich zu den Sträuchern und haben lediglich einen Scheinstamm.
Übersicht
Bananenpflanze
Boden
durchlässig
Pflanzzeit
Sommer
Standort
sonnig, warm
Gießen
regelmäßig ohne Staunässe
Erntezeit
Spätsommer bis Herbst
Giftig
nein
Düngen
Im Frühjahr und Sommer wöchentlich
nein
Bananenpflanze anpflanzen
Bananenpflanzen lassen sich sowohl drinnen als auch draußen anpflanzen. Generell brauchen sie allerdings ausreichend Sonne und den richtigen Boden.
Standort
Egal, ob drinnen oder draußen, Bananenpflanzen brauchen viel Licht und Wärme. Sie stammen ursprünglich aus tropischen Gebieten und brauchen auch bei uns ähnliche Gegebenheiten. Für die Haltung als Zimmerpflanze eignet sich etwa ein Wintergarten oder ein sonniger Erker.
Mehr dazu: Die besten Standorte für Zimmerpflanzen in der Wohnung
Boden
Wenn der Standort stimmt, sind die Ansprüche der Bananenpflanze schon zu großen Teilen erfüllt. Als Substrat kann gewöhnliche Blumenerde verwendet werden. Wichtig ist, dass diese gut durchlässig ist und keine Staunässe begünstigt. „Nasse Füße“ mag die Bananenpflanze nämlich gar nicht.
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Pflanzen
Bananenpflanzen gibt es fertig zukaufen, es ist aber auch möglich, sie aus Samen zu ziehen. Dafür sollte folgendermaßen vorgegangen werden:
- Bananensamen mit Schleifpapier oder einer feinen Feile anrauen.
- Im Wasserglas ein paar Tage quellen lassen.
- In Substrat in kleinen Anzuchtgefäßen einsetzen. Hier eignet sich ein Gemisch aus Torf und Sand oder Kokoserde.
- Die Erde befeuchten und mit Frischhaltefolie um den Topf ein Mini-Treibhaus bauen.
- Dieses sollte sehr warm stehen – ideal sind 28 bis 30 Grad Celsius. Das gelingt besonders im Sommer gut, wenn die Sonne die Töpfe durch die Fenster aufheizt.
- Nach einigen Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge, die bald in größere Töpfe gepflanzt werden können.
Möglich ist es auch, von erwachsenen Pflanzen Ausläufer zu entnehmen und einzusetzen. Diese zeigen sich meist rund um den Wurzelballen als Mini-Bananenpflanzen. Sie können ein paar Zentimeter unter der Erde abgetrennt und gleich wieder in einen neuen Topf gesetzt werden.
Sorten
- Musa Basjo: Wer eine Bananenpflanze anschaffen will, sollte immer bedenken, dass sie irgendwann mit mehreren Metern Höhe wahrscheinlich zu groß wird für die eigenen vier Wände. Die Japanische Faserbanane wird bis zu drei Meter groß, kann aber auch irgendwann in den Garten gepflanzt werden. Denn sie ist frostresistent bis zu -12 Grad Celsius. Da die Vegetationsperiode in unseren Breiten aber vergleichsweise kurz ist, reifen die Früchte in der Regel nur in Innenräumen vollständig aus.
- Musa Tropicana: Diese auch als Zierbanane bekannte Sorte ist besonders als Zimmerpflanze geeignet, denn sie wird nur etwa einen Meter hoch. Im Sommer kann sie auch im Freien stehen, ist aber kaum frostresistent und sollte deshalb spätestens im Herbst wieder ins Wohnzimmer ziehen. Sie bildet nach ein paar Jahren der Haltung Blüten und Früchte aus, die auch essbar sind.
- Musa Dwarf Cavendish: Auch diese Bananensorte eignet sich als Zimmerpflanze, wird aber deutlich größer als Musa Tropciana. Zwei bis drei Meter Wuchshöhe sind hier keine Seltenheit.
Bananenpflanze pflegen
Um die exotische Bananenpflanze richtig zu pflegen, sollten nachfolgende Tipps berücksichtigt werden.
Gießen
Bei der Tropfenpflanze darf das Substrat niemals ganz austrocknen. Gleichzeitig ist Staunässe unbedingt zu vermeiden. Am besten ist es, die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Hierfür alle paar Tage die Fingerprobe machen und das Substrat im Zweifel nur leicht mit Wasser besprühen. Darüber freuen sich auch die Blätter der Bananenpflanze.
Düngen
Bananenpflanzen haben einen hohen Nährstoffgehalt. Im Frühjahr und Sommer kann wöchentlich beim Gießen gedüngt werden, im Winter sollte dies auf einen monatlichen Zyklus umgestellt werden.
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Schnitt
Bananenpflanzen wachsen durch die immer neue Herausbildung neuer Blätter. Ein Rückschnitt ist meist nur nötig, wenn starker Schädlingsbefall vorliegt. Dann kann die ganze Pflanze bis auf wenige Zentimeter runtergeschnitten werden. Ansonsten genügt es, regelmäßig welke oder kranke Blätter zu entfernen.
Umtopfen
Bananenpflanzen wachsen schnell, besonders in der Wachstumsperiode im Frühling und Sommer. Deshalb wird bei jungen Pflanzen jährlich, bei etwas älteren Pflanzen zweijährlich ein neuer Topf fällig.
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Schädlinge und Krankheiten
Spinnmilben und Wollläuse befallen die Bananenpflanze besonders in den Wintermonaten relativ häufig. Die trockene Heizungsluft begünstigt den Befall. Hier am besten frühzeitig mit geeigneten Mitteln aus dem Baumarkt entgegenwirken. Wer beim Gießen regelmäßig die Blätter kontrolliert, kann Schädlinge frühzeitig erkennen.
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Verwendung von Bananenpflanzen
Reife Früchte erntet man bei der eigenen Bananenpflanze erst nach einigen Jahren und leider eher selten. Aber auch mit den Blättern der Bananenpflanze lässt sich etwas anstellen. Frisch geerntet können darin zum Beispiel verschiedene Speisen zum Dämpfen eingepackt werden. In der thailändischen Küche werden so vielfältige Desserts oder auch Speisen mit Fisch zubereitet.
Getrocknete Bananenblätter wiederum können solo in der Vase ein tolles Deko-Objekt sein. Werden getrocknete Bananenblätter gebügelt, erinnert die Struktur an Holz, das allerdings noch leicht zerschnitten werden kann. Hieraus lassen sich anschließend zum Beispiel Anhänger für Geschenke schneiden, die einfach mit Filzstiften beschriftet und verziert werden können.