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Pflanz- und Pflegetipps

Hamamelis – wie man die Zaubernuss selbst anbaut

Die Zaubernuss oder auch Hamamelis ist ein Winterblüher und erfreut und mit gelben, orangen oder roten Blüten
Die Zaubernuss oder auch Hamamelis ist ein Winterblüher und erfreut und mit gelben, orangen oder roten Blüten Foto: Getty Images
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

2. Februar 2023, 17:25 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Sie ist als Zaubernuss oder Hamamelis bekannt, in England umgangssprachlich auch als Hexenhasel („Witch Hazel“) und soll Wunder bei Hautproblemen bewirken. Darüber hinaus bringt die Zaubernuss mit ihren leuchtend gelb bis roten Blättern Farbe in den Garten, wenn alle anderen Pflanzen schlafen, denn sie ist ein Winterblüher.

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Die Zaubernuss erfreut mit ihren Blüten nicht nur unsere Gemüter, sondern auch die der Insekten. Da die Pflanze im Winter blüht, dient sie als wichtige Nahrungsquelle. Wie man sie selbst im Garten pflanzen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

 Zaubernuss pflanzen

Wer die Zaubernuss in den Garten pflanzen möchte, sollte vorher bedenken, dass sie bis zu 4 Meter hoch und bis zu 5 Meter breit werden kann. Die Pflanze ist aber zum Glück nicht sehr aufwendig und daher auch für Anfänger geeignet. Am besten pflanzt man die Zaubernuss im Frühling oder im Herbst. Die große Herausforderung ist allerdings, die passende Pflanze auszusuchen, da es sie in verschiedenen Farben und mit verschiedenen Düften gibt.

Standort

Der Platz für eine Zaubernuss sollte sonnig bis halbschattig sein. Wenn sie windgeschützt steht, gedeiht sie am besten.

Boden

Am wohlsten fühlt sich die Hamamelis, wenn sie in einem humusreichen, lockeren Boden wächst. Die Erde sollte nie ganz austrocknen, tiefgründig und durchlässig sein.

Welche Arten und Sorten der Zaubernuss gibt es?

Die Zaubernuss gibt es in verschiedenen Varianten, von gelb bis rot und mit intensivem Duft oder eher dezent. Am bekanntesten sind die „Diane“, die „Jelena“, die „Palllida“ und die „Primavera“.

1. Hamamelis intermedia ‚Diane‘

Die Hamamelis ‚Diane‘ – auch rote Zaubernuss genannt – beeindruckt uns im Winter mit intensiv roten bis dunkelroten Blüten. Bereits im Herbst färbt sich ihr Laub in ein intensives Orange bis hin zu Scharlachrot. Ihre Blüten entfalten sich im Februar. Sie duftet nur schwach.

2. Hamamelis intermedia ‚Jelena‘

Die Hamamelis ‚Jelena‘ kann nicht nur mit ihren wunderschönen Blüten überzeugen. Bereits im Herbst färbt sich ihr Laub in ein romantisches Rot. Sie hat eine lange und frühe Blüte, bereits im Dezember kann man die ersten orangen Blüten sehen. Diese halten sich bei entsprechender Witterung bis in den April. Ihr Duft ist eher untergeordnet, da er sehr dezent, aber angenehm ist.

3.  Hamamelis intermedia ‚Pallida

Bereits zur Weihnachtszeit taucht die Zaubernuss ‚Pallida‘ den Garten in ein sattes Gelb. Sie gehört zu den Sorten, die am frühesten blühen. Neben ihrer leuchtenden Farbe besticht sie durch ihren betörenden Duft nach Limonen. Sie wird als Zaubernuss mit dem besten Duft gehandelt. Auch im Herbst erstrahlt sie im Garten, ihr Laub hat dann ein warmes Gelb angenommen.

4. Hamamelis intermedia ‚Primavera

Auch die ‚Primavera‘-Zaubernuss leuchtet fröhlich hellgelb im Winter. Sie zählt zu den schönsten gelb blühenden Hamamelis-Sorten, da ihre Blüten einen Hauch von Rot in sich tragen und die Blütenblätter nach außen hin gebogen sind. Auch im Herbst strahlt ihr Laub im warmen Gelb. Ihr Duft ist weniger intensiv als der Geruch der Hamamelis ‚Primavera‘, aber trotzdem sehr angenehm und bemerkenswert.

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Zaubernuss pflegen

Die Pflege der Zaubernuss ist bis auf anfängliche Gießregeln nicht weiter aufwändig.

Bewässerung

In den ersten Jahren wächst die Zaubernuss nur mäßig, daher braucht sie nur gelegentlich Wasser. Allerdings sollte sie trotzdem nach dem Pflanzen keiner langen Trockenheit ausgesetzt werden. In besonders heißen Sommern sollte man stets auf feuchte Erde achten. Wenn sie im Winter nur wenige Blüten hat oder gar nicht blüht, könnte das auf zu wenig Wasser im Sommer zurückzuführen sein.

Düngung

Im Frühjahr, nach der Blüte, kann man die Zaubernuss mit etwas Kompost düngen. Alternativ kann man auch Hornspäne oder einen Langzeitdünger für Gehölze nehmen.

Schnitt

Von allein bildet die Zaubernus eine schöne Krone aus, ein Formschnitt ist daher eher nicht nötig
Von allein bildet die Zaubernuss eine schöne Krone aus, ein Formschnitt ist daher eher nicht nötig Foto: Getty Images

In der Regel ist ein Schnitt bei der Zaubernuss nicht nötig. Von Natur aus bildet die Pflanze eine schöne Krone. Sollte man doch einen Schnitt planen, sollte man bedenken, dass Wunden schlecht verheilen und die Zaubernuss aus altem Holz nur schlecht wieder austreibt.

Warum blüht die Zaubernuss nicht?

Wenn die Zaubernuss keine Blüten hat, kann das mehrere Gründe haben. Hat sie beispielsweise im Sommer zu wenig Wasser bekommen, hat sie im Winter nicht genug Energie, um Blüten auszubilden. Im Idealfall gießt man sie mit Regenwasser. Ein falscher Platz im Garten kann ebenfalls ein Grund sein, warum sich keine Blüten zeigen. Hat man beim Einpflanzen einen ungünstigen Standort gewählt, rächt sich das und die Zaubernuss bildet keine Blüten aus.

Ganz besonders empfindlich ist die Pflanze bei einem Standortwechsel. Wenn man sie umpflanzt, kann es daher auch dazu kommen, dass sie sogar mehrere Jahre keine Blüten mehr ausbildet. Man kann die Zaubernuss bei der Blütenbildung aber unterstützen, wenn man ihr beispielsweise im Frühjahr etwas Dünger verabreicht.

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Vermehrung

Wenn man die Zaubernuss vermehren möchte, hat man verschiedene Möglichkeiten. Sie lässt sich beispielsweise über Stecklinge vermehren. Diese kann man im Frühjahr oder Spätsommer abschneiden. Im Frühjahr brauchen sie allerdings viel Licht und Wärme, um vorzeitig auszutreiben.

Eine andere Möglichkeit ist die Vermehrung über Absenker, diese Methode ist am erfolgversprechendsten. Dafür wird ein Trieb von seinen Blättern befreit nach unten gebogen. Kopf und Ende des Triebs müssen an der Luft sein, das Mittelstück etwa 10 bis 20 Zentimeter unter der Erde. Der Teil, der sich unter der Erde befindet, sollte im Vorfeld eingeritzt werden. Haben sich genügend Wurzeln gebildet, kann der Trieb von der Mutterpflanze abgeschnitten und neu eingepflanzt werden.

Man kann die Zaubernuss auch über Samen vermehren, diese Prozedur ist allerdings sehr aufwendig. Im Herbst erntet man die Kapselfrüchte der Pflanze und löst die Samen heraus. Diese Samen müssen den ganzen Winter über bei Temperaturen von 2 bis 10 Grad in einem feuchten Substrat verbringen. Im folgenden Sommer muss das Gefäß mit dem Substrat und den Samen an einem schattigen Platz stehen, dabei darf das Substrat nicht austrocknen. Im nächsten Winter muss der Topf mit den Samen einmal komplett durchfrieren – erst jetzt beginnt die Keimphase.

Die Zaubernuss kann in verschiedenen Farben blühen, von gelb über orange bis rot ist alles möglich
Die Zaubernuss kann in verschiedenen Farben blühen, von gelb über orange bis rot ist alles möglich Foto: Getty Images /azndc

Ist die Zaubernuss winterhart?

Da die Pflanze im Winter blüht, übersteht sie problemlos niedrige Temperaturen. Die farbenfrohen Blüten vertragen Temperaturen von bis zu minus 10 Grad. Wie in einen dicken Mantel rollen sich so Blütenblätter zusammen und schützen sich vor der Kälte. Sollten die Temperaturen jedoch weiter fallen, kann man die Blüten mit einem Vlies schützen.

Krankheiten und Schädlinge

Nein, die Zaubernuss ist nach dem derzeitigen Wissensstand nicht giftig. Auch löst sie keine allergischen Reaktionen aus.

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Wofür kann man die Zaubernuss verwenden?

Die Zaubernuss oder Hamamelis wird sehr gern in der Kosmetik und auch in der homöopathischen Medizin verwendet. Sie ist Bestandteil in Cremes, Salben und auch Gesichtswassern. Sie soll leichten Juckreiz lindern und Entzündungen hemmen. Außerdem stoppt sie leichte Blutungen, zum Beispiel bei kleineren Schnittwunden und regt die Heilung an.

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