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Pflanz- und Pflegetipps

Kaki – wie man die „Götterfrucht“ im Garten anbaut

Kaki: Am Strauch eines Kakibaums hängen viele, orange leuchtende Kakifrüchte
Kaki-Früchte strotzen nur so vor Vitamin A Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

18. Dezember 2022, 11:09 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Im Gartencenter oder Handel werden mittlerweile einige Züchtungen der Kaki-Frucht angeboten, die auch in kühleren Klimazonen gut gedeihen. Das Beste: Gut gepflegt, können Sie mit einer reichen Ernte rechnen. Rund 100 Kilogramm sind an einem ausgewachsenen Kakikaum keine Seltenheit.

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Woran denken Sie, wenn Sie das süße, saftige Fruchtfleisch einer Kaki auslöffeln? An Südsee, Tropen und warme Länder? Ja, vor allem in Asien wächst „Diospyros kaki“, wie die Pflanze botanisch heißt. Ursprünglich ist sie in China beheimatet, wo sie seit über 2000 Jahren kultiviert wird. Noch schöner als Kaki ist ihre deutsche Bezeichnung: Götterfrucht. Und die braucht es nicht immer tropisch heiß.

Eine bekannte Züchtung ist die aus Israel stammende Sharonfrucht. Als Import schaffte es die leuchtende Fruchtkugel über Spanien und Italien (dort gibt es zahlreiche große Kaki-Plantagen) als Importfrucht bis in deutsche Supermärkte. Eigentlich wäre solch eine weitere Reise gar nicht nötig. Denn geschickt angebaut und kultiviert, wächst das Edel-Obst auch in unseren, zumeist milden Breiten.

Kaki im Garten anpflanzen

In den Tropen erreicht ein Kakibaum locker eine Höhe von rund fünf Metern. Wer das Ebenholz-Gewächs im eigenen Garten ziehen will, kann mit weniger Platz rechnen. Hier kultivierte Kaki schaffen es in der Regel auf eine Höhe von zwei bis drei Meter.

Kakis gibt es im Gartencenter oder Fachhandel als Containerpflanze. Achten Sie beim Einpflanzen auf ausreichenden Abstand zu anderen Kakis oder Nachbarpflanzen. Die beste Zeit zum Einpflanzen ist das Frühjahr. Über den Sommer hinweg bildet die Pflanze dann ausreichend Wurzeln aus.

Der Standort sollte vor Regen und Wind geschützt sein, ein sonniger Platz an Hausmauer oder Hecke ist ideal. Wem die Witterung nicht geheuer ist, kann Kaki gut als Kübelpflanze kultivieren und während der kalten Jahreszeit ins Winterquartier stellen.

Neben den orange leuchtenden, an große Tomaten erinnernden Früchte zeichnet sich ein Kakibaum durch seine ovalen, spitz endenden Blätter mit ihrer ledernen Oberfläche aus. Ein schöner Hingucker sind die gelb-weißlichen Blüten, die sich im Frühjahr zeigen.

Was die Erde betrifft: Kaki gedeiht gut in einem Mix aus einem torfhaltigem Substrat und Erde, speziell für Kakteen. Der Boden sollte durchlässig, lehmig und reich an Humus sein.

Kaki – die bekanntesten Sorten

Generell unterscheidet man zwischen Kaki, Sharon und Persimone. Letztere sind veredelte Züchtungen der Kaki. Kakis sind die Früchte, die am Kakibaum wachsen. Die können je nach Sorte und Züchtung unterschiedlich ausfallen. Manche Sorten besitzen eher dicke Schalen, andere sind kugelrund, andere wiederum besitzen besonders süßes Fruchtfleisch. Allen Sorten gemeinsam ist ihr hoher Anteil an Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A, das gut für Haut und Sehkraft ist.

Kaki

Hierzulande wird im Handel die Sorte „Tipo“ angeboten. Die oftmals in Italien angebaute Fruchtsorte ist kugelrund, besitzt eine feste, glatte Schale mit einer schönen orange-rötlichen Färbung. Im reifen Zustand bildet sie ein süß-schmelzendes Fruchtfleisch aus, das an das Aroma von Pfirsichen erinnert. Die Frucht löffelt man am besten aus. Nur Hartgesottene beißen in die Schale, ohne wegen der herben Gerbstoffe die Mundwinkel zu verziehen.

Sharon

Die kernlose Kultursorte stammt ursprünglich aus Israel. Auch diese Früchte sind leuchten orangefarben und sind prinzipiell rund geformt, jedoch mit flachen Eindellungen. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Kaki ist die Schale einer Sharonfrucht dünner und genießbar. Allerdings sollte die Frucht vor dem Verzehr unter fließendem Wasser gewaschen werden.

Persimone

Eigentlich sieht man sie überall bei uns im Supermarkt, nicht ganz so bekannt die Bezeichnung: Persimone. Die im Anbaugebiet bei Valencia (Spanien) aus anderen Kaki-Sorten gekreuzte Frucht zeichnet sich durch ein saftig-süßes, weiches und nährstoffreiches Fruchtfleisch aus. Die Sorte „Rojo Brillante“ ist auch in Deutschland winterhart und hält frostigen Temperaturen bis minus 15 Grad Celsius stand.

Kaki: Persimonen auf einem Holztische
Persimone richtig zubereiten: Fruchtansatz entfernen, gewaschene Frucht vierteln, mit oder ohne Schale genießen Foto: Getty Images
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Kaki optimal pflegen

Die Tropenpflanze benötigt etwas Aufmerksamkeit, was die Pflege betrifft. So geht man dabei vor:

Bewässerung

Kaki kommt gut mit kurzen Trockenperioden zurecht, reagiert jedoch empfindlich bei zu viel Nässe. Seien Sie daher vorsichtig mit der Wassergabe. Bedeutet: Gießen Sie erst, wenn die Erde gut durchgetrocknet ist. Dann aber kann gut angegossen werden. Wenn möglich, verwöhnen Sie den Kakibaum mit aufgefangenem, weichen Regenwasser. Während der Wintermonate wirft die Pflanze ihre Blätter ab. Dann sollte der Wurzelballen nur leicht feucht gehalten werden.

Düngung

Solange Kaki nicht die erste Blüte zeigt, reicht ein einmaliger kräftiger Dünger-Guss oder eine Gabe Gartenkompost völlig aus. Zu viel des Guten verträgt Kaki nicht gut. Zwar wächst das Gehölz dann übermäßig stark, allerdings bilden sich weniger Früchte aus.

Schnitt

Kakis brauchen in der Regel kaum geschnitten werden. Stören Sie quer in die Baumkrone wachsende Seitentriebe, können Sie diese stutzen. Müde oder abgestorbene Zweige und Äste an einem älteren Kakibaum sollten Sie ebenfalls entfernen. Ein ausgewachsener Kakibaum erinnert an einen älteren Apfelbaum.

Vermehren

Kaki selbst zu vermehren – das ist zwar möglich, allerdings sollten Hobbygärtner viel Geduld mitbringen. Vier bis sechs Jahre dauert es, bis die erste Ernte eines selbst kultivierten Kakibaumes ansteht. Wen das nicht abschreckt, kann Kaki über Aussaat vermehren. Das Saatgut erhält man am besten im Fachhandel. Denn Kaki-Früchte aus dem Supermarkt enthalten nur wenige oder schwach keimende Samen. Wie Sie mithilfe von Pflanzensamen eine Pflanze vermehren, erklärt myHOMEBOOK hier.

Frostschutz

In Lagen mit milder Witterung kommt ein ordentlich gepflegter Kakibaum gut mit Kälte zurecht. Dort, wo regelmäßig mit frostigen Nächten zu rechnen ist, sollte der Baum im Winter mit einem Vlies geschützt und einer ausreichenden Schicht aus Blättern, Mulch und Reisig auf der Baumscheibe geschützt werden. Zusätzlich hilft ein Kalkanstrich des Stamms vor Frostschäden.

Der richtige Zeitpunkt zur Ernte

Zur kalten Jahreszeit hin entwickeln sich apfelgroße Beerenfrüchte. Die sind mit ihrer leuchtend orangen Farbe schon von weiten zu sehen – eine echte Augenweide und ein Gaumenschmaus. Das Fruchtfleisch ähnelt dem einer Tomate, ist aber süßer und saftiger. Der beste Zeitpunkt zur Ernte ist zwischen September und November, sobald der Baum seine Blätter verliert. Die Früchte sollten jedoch noch vor dem ersten Frost gepflückt werden. Genießen Sie die Früchte nur, wenn sie vollreif sind. Sonst machen Ihnen die Bitterstoffe schnell zu schaffen.

Tipp: Zu feste Kakis können Sie zu Hause nachreifen lassen. Legen Sie einen Apfel daneben, das fördert den Reifeprozess!

Auch interessant: Lebensmittel, die man nicht nebeneinander lagern sollte

Krankheiten und Schädlinge

Im Freien kultiviert, machen Schädlinge und Krankheiten einem Kakibaum kaum etwas aus. Gelegentlich kommt es zu einem Befall durch Blattläuse. Dagegen helfen eine Reihe natürlicher Hausmittel. Wie Sie diese anwenden, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.

Im Kübel gehalten, treten mitunter Probleme durch Spinnmilben auf. Aber auch die werden Sie mit folgenden Ratschlägen schnell wieder los.

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