18. Januar 2023, 17:42 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Lauch, auch als Porree bekannt, gehört zu den Zwiebelgewächsen und findet in der Küche oft als aromatisches Würzgemüse Verwendung. Die grün-weißen Stangen gedeihen auch im heimischen Gemüsebeet. myHOMEBOOK gibt Tipps für Anbau und Pflege im Garten.
Wenn man sich die Eigenschaften von Lauch ansieht, fragt man sich schnell, warum das Gewächs nicht in jedem Gemüsebeet wächst. Schließlich können Gartenbesitzer das ganze Jahr über Lauchgemüse ernten. Porree ist vergleichsweise pflegeleicht und Suppen, Eintöpfe sowie Aufläufe werden durch Lauch erst so richtig aromatisch. Schon im alten Ägypten war das Lauchgemüse beliebt und die Römer brachten es schließlich aus dem Mittelmeerraum nach Europa. Heute ist Lauch aus vielen Speisen nicht mehr wegzudenken. Wie man Lauch im Garten anpflanzen kann, erfahren Sie hier.
Übersicht
Lauch
Boden
locker, nährstoffreich, gut durchlässig
Pflanzzeit
März bis Juni
Standort
sonnig bis halbschattig, warm
Gießen
regelmäßig, Staunässe vermeiden
Blütezeit
Sommer
Giftig
nein
Düngen
Kompost wird empfholen
nein
Lauch anpflanzen – die richtige Sorte auswählen
Bevor es ans Säen oder Pflanzen von Lauch geht, sollte die passende Sorte ausgewählt werden. So gibt es Lauchsorten, die im Sommer angebaut werden und solche, die auch niedrige Temperaturen und Frost im Winter gut aushalten. Je nachdem, wann der Lauch geerntet werden soll, sollte also die Sorte gewählt werden. Möglich ist natürlich, erst eine Sommersorte und anschließend eine Wintersorte anzupflanzen und so fast das ganze Jahr über mit dem grünen Gemüse versorgt zu sein.
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Der richtige Standort für Lauch
Auch wenn Lauch an sich eher zu den anspruchslosen Gemüsesorten zählt, fällt die Ernte umso reichlicher aus, wenn die Bedingungen ideal sind. Der beste Standort für Porree bietet folgende Eigenschaften:
- Geschützt vor Wind
- Lockerer Boden, der durchlässig und nährstoffreich ist
- Sonniger bis halbschattiger Standort
Lauch anpflanzen: Jungpflanzen kaufen oder aus Samen ziehen
In Baumarkt oder Gartencenter gibt es im Frühjahr bereits vorgezogene Lauchpflanzen zu kaufen. Diese könne ab Mitte April direkt ins Gemüsebeet gepflanzt werden. Die einzelnen Pflanzen sollten dabei etwa 15 Zentimeter Abstand zueinander haben und ca. 12 Zentimeter tief eingesetzt werden. Nur so wird der weiße, festere Teil der Lauchstange erzielt.
Wer seine Jungpflanzen selbst aus Samen ziehen möchte, kann bei Sommersorten bereits im Februar beginnen. Hierfür eignet sich eine warmer und heller Standort, etwa eine Fensterbank, die öfter mal die Sonne sieht. Lauch benötigt rund 18 Grad für die Keimung, die Pflanzschale sollte also keinesfalls zu kühl stehen. Bis zu drei Wochen kann es allerdings dauern, bis aus den Samen kleine Lauchpflänzchen werden. Sind diese etwa so dick wie ein kleiner Finger, können sie ins Beet eingepflanzt werden.
Wer im Winter Lauch ernten möchte, kann die Samen auch direkt zwischen Mai und Juni in das Gemüsebeet einbringen. Der Boden ist dann warm genug für die Keimung und der Lauch hat den Sommer und Herbst über Zeit heranzuwachsen.
Pflegetipps für Lauch
Boden
Porree benötigt nicht nur beim Anwachsen einen lockeren Boden. Deshalb sollte auch während der Monate nach dem Einsetzen immer wieder mit einer Harke der Boden gelockert und Unkraut gejätet werden. Hierbei kann auch die Erde um den Porree herum angehäufelt werden. So bleibt ein größerer Teil des Lauchs weiß, der von Hobby- wie Chefköchen als besonders zart geschätzt wird.
Bewässerung
Lauch benötigt viel Feuchtigkeit, um ideal zu wachsen. Die Pflanzen sollten also regelmäßig, an heißen Sommertagen täglich gegossen werden. Ist der Boden einmal völlig ausgetrocknet, können die Lauchpflanzen schnell Schaden nehmen, besonders, wenn diese noch jung sind. Aber auch ein Zuviel schadet den Zwiebelgewächsen. Staunässe kann zu Wurzelfäule beim Lauchgemüse führen.
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Düngen
Als Dünger bietet sich Kompost an, auch schon vor dem Einsetzen ins Gemüsebeet kann dieser mit der Erde vermischt werden, um den starkzehrenden Lauch ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen.
Ernte
Je nach Sorte und Zeitpunkt der Aussaat oder des Einsetzens im Gemüsebeet kann Lauch oft erst ein halbes Jahr später geerntet werden. Dies ist für Gemüse ein vergleichsweise langer Zeitraum. Umso wichtiger ist es, Aussaat und Ernte gut zu planen.
Erntereif ist Lauch, wenn die Stangen mindestens einen Durchmesser von 3 Zentimetern und mehr haben. Hierfür sollte ein scharfes Messer verwendet werden. Wird der Lauch knapp oberhalb der Wurzel gekappt, besteht bei Sommer- und Herbstsorten die Chance, dass die Lauchpflanze erneut austreibt und ein zweites Mal geerntet werden kann.
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Lauch in der Küche verwenden
Lauch ist in der Küche ein echter Allrounder. Als Bestandteil von Suppengemüse verfeinert er fast jede Suppe und Eintopf. Einen Solo-Auftritt bekommt besonders zarter Lauch als geschmortes Lauchgemüse mit Sahnesauce. In einer herzhaften Quiche oder als Beigabe in Kartoffelpuffern ist Lauch ebenfalls eine aromatische Zutat.
Wer eine große Lauchernte hat, muss diese aber nicht gleich komplett verkochen. Lauch lässt sich, in einem feuchten Tuch eingeschlagen, einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Noch länger hält sich Lauch, geputzt und in handliche Stücke geschnitten, im Tiefkühlfach. So kann das Gemüse bis zu drei Monate aufbewahrt werden. Wer den Lauch vorher noch portioniert, hat stets praktische Einzelportionen zum Kochen auf Vorrat.