19. Mai 2022, 17:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Mai gibt es für Hobbygärtner einiges zu tun. Unter anderem braucht der Rosmarin einen Schnitt. Worauf man dabei achten sollte und wie man das Küchenkraut richtig pflegt.
Rosmarin (Salvia rosmarinus) ist ein typisches Mittelmeergewächs. Übersetzt bedeutet der lateinische Name „Tau des Meeres“ – vermutlich, weil das Gewächs besonders häufig im Mittelmeerraum zu finden ist. Der Halbstrauch wurde dank seines intensiven Geruchs schon in der Antike etwa als Weihrauch-Ersatz verwendet – im Mittelalter wurde Rosmarin als Heilkraut verwendet. Das Gewächs erhält im Grunde ständig einen frischen Schnitt, wenn man es erntet. Doch dieser Schnitt reicht nicht aus, damit es auch in Zukunft schön wächst und gesund bleibt. Pflanz- und Pflegetipps für Rosmarin im Überblick.
Rosmarin
Boden
Trocken und durchlässig, kalkhaltig
Pflanzzeit
Frühjahr, nach Eisheiligen
Standort
Sonnig bis halbschattig
Gießen
Regelmäßig, aber nur mäßig
Blütezeit
März
Giftig
Nein
Düngen
im Frühjahr mit Kompost
ja
Der ideale Zeitpunkt für den Rosmarin-Schnitt
Rosmarin schneidet man am besten im Frühjahr, nach der Blüte. Wichtig ist, dass man wartet, bis wirklich kein Frost mehr zu erwarten ist. Deshalb ist der Mai ideal, sobald die Eisheiligen vorüber sind. Schneidet man die Pflanze zu früh, können die frischen Austriebe erfrieren. Wichtig ist zudem, dass man den Rosmarin jedes Jahr schneidet, damit er nicht verkahlt und schön kompakt wächst.
Auch interessant: Kann man blühenden Rosmarin noch essen?
Wie schneidet man Rosmarin?
Rosmarin den richtigen Schnitt zu verpassen, ist im Grunde ganz einfach. Die Triebe aus dem Vorjahr werden bis auf wenige Zentimeter zurückgeschnitten. Wichtig ist dabei, dass man den mediterranen Strauch nicht bis auf das ganz alte, unbelaubte Holz zurückschneidet. Denn das treibt nicht so gut wieder aus.
Außerdem empfiehlt es sich, den Rosmarin auch etwas auszudünnen. Denn zu dicht gewachsene Zweige behindern sich gegenseitig. Sie bekommen kaum Licht und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Pflanze mit Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten befallen wird. Neben den Trieben aus dem Vorjahr, werden auch schwache und welke sowie kranke Zweige abgeschnitten.
Bei der Ernte ist noch zu beachten, dass man am besten ganze Zweige abschneidet und nicht nur einzelne Nadeln. Für einen schöneren Wuchs sollte man zudem nicht nur an einer Seite abschneiden. Und wenn man ab und zu ein paar Zweige aus der Mitte heraus entfernt, lichtet man den Strauch automatisch.
Auch interessant: Die gesundheitliche Wirkung und richtige Zubereitung von Rosmarintee (via FITBOOK)
Warum muss man Rosmarin überhaupt schneiden?
Verzichtet man auf einen ordentlichen Schnitt beim Rosmarin, kann es dazu führen, dass die Pflanze immer mehr verholzt. Statt frischer Zweige wird es immer mehr verholzte Teile geben und die Pflanze verkahlt nach und nach von unten. Die neuen Austriebe werden jedes Jahr kürzer und dadurch fällt auch die Ernte immer geringer aus.
Rosmarin pflanzen
Es empfiehlt sich, Rosmarin im Topf auf der Terrasse oder auf dem Balkon anzupflanzen, da das mediterrane Gewächs nicht zuverlässig winterhart ist. Im Herbst sollte die Pflanze dann in ein unbeheiztes Gewächshaus kommen. Wer Rosmarin dennoch einpflanzen möchte, sollte auf einen guten Winterschutz achten. Der Boden sollte zudem trocken und durchlässig und am besten kalkhaltig sein. Es eignen sich auch steinige Böden oder Steingärten für die Pflanzung. Das Gewächs mag es sonnig und warm und wächst an geschützten Standorten am besten.
Rosmarin optimal pflegen
Rosmarin ist relativ pflegeleicht, braucht aber regelmäßig einen guten Schnitt.
Bewässern
Pflanzt man Rosmarin in einem Topf, sollte dieser unbedingt ein Abzugsloch haben, damit das Wasser gut abfließen kann. Die Pflanze braucht regelmäßig, aber nur mäßig Wasser. Mit Trockenheit kommt sie gut klar, empfindlich ist sie aber bei Staunässe.
Vermehren
Rosmarin kann man gut mit Stecklingen vermehren. Wie das geht, lesen Sie hier.
Frostschutz
Minus acht bis minus zehn Grad verträgt der Rosmarin. Er sollte auch als Topfpflanze so lange wie möglich im Freien gehalten werden. Überwintern kann er in einem unbeheizten Gewächshaus. Mehr Tipps dazu, lesen Sie hier.
Beliebtes Küchenkraut Der perfekte Zeitpunkt, um Rosmarin zu schneiden
Würz- und Heilkraut Ysop im Beet oder Kübel pflanzen und pflegen
Pflanz- und Pflegetipps Wie man die sagenumwobene Myrte kultiviert
Schädlinge und Krankheiten
Rosmarin ist besonders anfällig für Krankheiten. Steht die Pflanze allerdings zu eng beieinander, kann Echter Mehltau auftreten. Ist die Erde zu nass, kann es zudem zu Wurzelfäule kommen. Diese führt wiederum dazu, dass andere Pilzkrankheiten auftreten können. Sehr selten treten auch Blattläuse, Wollläuse oder Spinnmilben auf. Die meisten Schädlinge werden aber durch das hohe Gehalt an ätherischen Ölen ferngehalten.