11. Oktober 2022, 14:44 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn Himbeeren und Brombeeren sich zusammentun, kann dabei was ganz Leckeres herauskommen: die Taybeeren zum Beispiel – bis zu vier Zentimeter lange Früchtchen, die sowohl roh als auch verarbeitet genossen werden können. Wie Sie die Sträucher hegen und pflegen erfahren Sie hier bei myHOMEBOOK.
Auch wenn manch einer beim Klang ihres Namens gleich an Südostasien denkt: Die Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus) ist eher eine Highländerin als eine Thailänderin. Denn diese Kreuzung zwischen Brombeere und Himbeere ist nahe der schottischen Highlands entstanden. Namensgeber für die Beere ist der schottische Fluss Tay.
Randnotiz: Neben der Taybeere gibt es zwei weitere Beerenarten, die ebenfalls Brombeeren und Himbeeren als gemeinsame Eltern haben: die Loganbeere und die Boysenbeere. Beides Amerikanerinnen, die schon ein paar Jahre älter sind als die in den 1960er-Jahren entstandene Taybeere.
Wer Taybeeren genießen möchte, muss selbst gärtnern, denn im Handel sind die leckeren Früchte bislang nur selten zu bekommen. Der Anbau stellt aber kein Problem dar, weil die Pflanze sowohl robust als auch unkompliziert ist.
Wie sieht die Taybeere aus?
Die Sträucher bilden bis zu vier Meter lange, stachelige Ruten aus und ähneln optisch der Brombeere. Im Mai erscheinen weiße Blüten, die bei Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlingen sehr beliebt sind. Aus ihnen entwickeln sich die Früchte, die eher an Himbeeren erinnern. Allerdings sind sie mit einer Länge von bis zu vier Zentimetern deutlich größer. Im Reifezustand sind die Beeren dunkelrot und spitz zulaufend geformt wie ein Kegel.
Von der Taybeere gibt es verschiedene Sorten, die sich sowohl in ihrer Wuchshöhe als auch in ihrer Wehrhaftigkeit unterscheiden. Mittlerweile gibt es sogar Sorten, die nahezu stachelfrei sind.
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Taybeere
Boden
durchlässig, nährstoffreich
Pflanzzeit
Frühjahr oder Herbst
Standort
sonnig
Gießen
je nach Bedarf
Erntezeit
Anfang Juli
Giftig
nein
Düngen
Frühjahr und Spätsommer
bedingt
Standort und Bodenansprüche
Ihrer Herkunft entsprechend ist die Taybeere an raues Klima gewöhnt. Sie gilt als besonders robust und unempfindlich gegen Kälte. Trotzdem bevorzugt sie warme, möglichst sonnige und gerne auch geschützte Standorte. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich mit einem hohen Humusanteil sein. Beim Pflanzen ist es hilfreich darauf zu achten, dass die Pflanze etwas tiefer gesetzt wird, als sie im Topf gestanden hat. Zugemischter Kompost im Pflanzloch tut der Taybeeren ebenfalls gut. Werden mehrere Sträucher gesetzt, sollte der Abstand zwischen ihnen etwa zwei Meter betragen.
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Pflege und Schnitt
Eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen besteht darin, für ausreichend Bodenfeuchte zu sorgen. Dabei helfen Mulch und gegebenenfalls die Gießkanne. Im Frühjahr ausgebrachter organischer Dünger oder ausgereifter Kompost unterstützen die Blütenbildung. Genau wie ihre Eltern, die Him- und die Brombeeren, gedeihen Taybeeren gut an einem Gerüst. Eine Pflanze sollte maximal sieben Triebe haben, die aufgefächert am Gerüst befestigt werden. Alle weiteren Triebe werden entfernt.
Die Früchte der Taybeere erscheinen an den einjährigen Trieben. Nach der Ernte werden alle abgetragenen und schwachen Triebe abgeschnitten. Neue Triebe bleiben stehen und werden im Frühjahr am Gerüst hochgebunden und auf etwa zwei Meter eingekürzt. Werden zudem die Seitentriebe eingekürzt, kann so die Entstehung eines unübersichtlichen Dickichts leicht verhindert werden.
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Ernte und Verwendung in der Küche
Die Erntezeit beginnt bei Taybeeren meist Anfang Juli und erstreckt sich über drei Wochen. Man erntet die Beeren erst, wenn sie dunkelrot und völlig ausgereift sind. Der Reifezustand ist leicht zu erkennen: Lassen sich die Früchte widerstandlos von den Zapfen abziehen, ist Erntezeit. Es ist empfehlenswert, mehrere Erntedurchgänge pro Woche einzuplanen, weil zu reife Früchte schnell zu Boden fallen.
Die Früchte liegen mit ihrem süß-säuerlichen Geschmack etwas dichter an den Himbeeren als an den Brombeeren. Man kann sie sowohl roh genießen als auch verarbeitet etwa zu Marmelade, Gelee, Desserts, Kuchen oder Saft.