19. Dezember 2022, 6:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wenn die Sommerblüher längst verblüht sind, dann sorgt der Zierkohl noch einmal für hübsche Farbtupfer im Garten und auf dem Balkon. Aber nicht nur im Kübel oder im Beet macht er sich gut – der Zierkohl wird auch immer häufiger als Schnittblume verwendet.
Der Zierkohl (Brassica oleracea) gehört zur Familie der Kreuzblüter und eng verwandt mit dem Kohlgemüse. Es gibt viele verschiedene Zierformen in unterschiedlichen Farben und Formen – einige Sorten bilden sogar Stiele aus. Seinen Ursprung hat der Zierkohl an der Atlantikküste Westeuropas. Die meisten Zuchtsorten werden aber mittlerweile in Japan gezüchtet.
Übersicht
Zierkohl
Boden
nährstoffreich, durchlässig, lehmig
Pflanzzeit
Mitte Mai bis Juni
Standort
sonnig
Gießen
regelmäßig
Blütezeit
September bis Oktober
Giftig
nein
Düngen
alle zwei bis Wochen mit Flüssigdünger
ja
Zierkohl im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen
Der Zierkohl wächst schon lange nicht mehr nur im Gemüsebeet – inzwischen verschönert er den Garten mit seinen bunten Blättern auch in anderen Ecken – und auch im Kübel kann man das Gewächs kultivieren. Wichtig ist hierbei ein sonniger Standort, da die Pflanze sonst nicht das entwickelt, was sie ausmacht: eine intensive Blattfärbung.
Außerdem sollte es sich um einen lehmigen, nährstoffreichen, kalkhaltigen und gleichzeitig durchlässigen Boden handeln, damit der Zierkohl gut gedeiht. Er kann übrigens eine Höhe und Breite von bis zu 50 Zentimetern erreichen – das sollte beim Pflanzen unbedingt beachtet werden. Als Nachbarn im Garten eignen sich beispielsweise Nachtschattengewächse – weniger Harmonie herrscht etwa mit Erdbeeren.
Die optimale Pflege
Zierkohl ist robust und pflegeleicht und braucht keine besonderen Aufmerksamkeiten.
Bewässerung
Der Zierkohl braucht wie auch anderes Kohlgemüse regelmäßige Wassergaben. Staunässe gilt es aber zu vermeiden. Kübelpflanzen müssen häufiger gegossen werden – hier muss man darauf achten, dass die Flüssigkeit gut abfließen kann. Zum Herbst kann man das aber nach und nach reduzieren – man sollte dann nur darauf achten, dass die Erde nicht komplett austrocknet.
Düngung
Beim Zierkohl handelt es sich um einen Starkzehrer, das heißt, er zieht sich seine Energie aus dem Boden. Deshalb sollte dieser auch regelmäßig mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt werden. Es empfiehlt sich, alle zwei bis vier Wochen Flüssigdünger dem Gießwasser hinzuzugeben. Ab Herbst verzichtet man dann auf die Düngung.
Schnitt
Einen Schnitt benötigt der Zierkohl nicht – es sei denn, man möchte ihn für Dekorationen verwenden.
Vermehrung
Zierkohl lässt sich leicht über Saatgut vermehren – welches man aber eher selten selbst einsammeln kann, sondern im Fachhandel erhält. Bei der Aussaat ist dann zu beachten, dass dies nicht vor Ende Mai geschieht, da sich die Blätter sonst nicht so schön und ausgeprägt färben.
Überwintern
Der Zierkohl hält Temperaturen von bis zu Minus acht Grad aus – wird es kälter, sollte er mit Laub oder Reisig geschützt werden. Im Kübel sollte man die Pflanze an einem hellen und frostfreien Platz im Haus überwintern. Mit den ersten kühlen Nächsten kommt übrigens auch die bunte Färbung der Blätter.
Krankheiten und Schädlinge
Zierkohl gilt als robust, dennoch machen einige Schädlinge und Krankheiten keinen Halt vor der Pflanze. Dazu gehören Blattläuse, der Kohlweißling, Erdflöhe oder auch die Kohlfliege. Auch Kohlhernie kann am Gewächs auftreten.
Ist Zierkohl giftig?
Anders als anderes Ziergemüse, wie beispielsweise Zierkürbisse, ist der Zierkohl nicht giftig. Er ist sogar essbar. Geerntet wird er im Spätherbst, wenn er seine schönste Laubfärbung erreicht hat. Allerdings verlieren die Blätter beim Kochen ihre schönen Farben – sie werden eher gräulich.
Geschmacklich soll das Gewächs an Brokkoli oder Blumenkohl erinnern. Allerdings empfinden ihn einige als sehr bitter, andere wiederum finden ihn zumindest milder als Grünkohl. Verzehren sollte man nur Zierkohl, den man selbst angepflanzt hat, da einige Sorten, die nur zu Dekorationszwecken gezüchtet wurden, mit Schadstoffen belastet sein können.
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Verwendung
Der Zierkohl macht sich dank seiner hübschen, bunten Blätter und seiner Rosettenform besonders gut als Dekoelement – etwa am Buffet, auf Servierplatten oder in Schalen. Und auch als Schnittblume ist der Zierkohl inzwischen immer beliebter – egal, ob einzeln oder mit anderen Blumen im Strauß. Beim Zierkohl als Schnittblume ist zudem besonders wichtig, das Wasser täglich zu wechseln, da sich sonst ein typischer Kohlgeruch ausbreiten kann.