27. Januar 2021, 21:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Während sich viele Pflanzen im kalten Januar noch zurückhalten, hat das Schneeglöckchen seinen großen Auftritt. Trotz Eis, Schnee und frostigen Temperaturen streckt es seine kleinen, weißen Blütenköpfe empor und läutet damit den Frühling ein. Allerdings nur, wenn sich Hobbygärtner richtig um die Pflanze kümmern.
Der botanische Name des Schneeglöckchens lautet Galanthus. Der Name leitet sich aus den griechischen Begriffen für Milch und Blüte ab (gála und ánthos), was wiederum auf die Blüten des beliebten Frühlingsvorboten zurückzuführen ist. Die glockenartigen, duftenden Blüten zeigen sich im Januar bis Februar als eine der ersten im Garten und trotzen dabei sogar niedrigen Temperaturen und Schnee. Je nach Art blühen Schneeglöckchen von Oktober bis April – es gibt übrigens 20 verschiedene Arten mit rund 500 Sorten.
Übrigens: Alle Pflanzenteile der Galanthus sind giftig, besonders giftig ist aber die Zwiebel. Nach dem Verzehr einer kleinen Menge von Blättern, Blüten, Zwiebeln sowie Früchten kann es zu Magen- und Darmproblemen mit Erbrechen, Bauchschmerzen sowie Durchfall kommen.
Übersicht
Schneeglöckchen
Boden
humusreich, locker, feucht
Pflanzzeit
Spätsommer
Standort
halbschattig bis schattig
Gießen
mäßig feucht halten
Blütezeit
Juli bis August
Giftig
ja
Düngen
nicht nötig
ja
Schneeglöckchen anpflanzen
Im Garten
Das Gute an Schneeglöckchen ist nicht nur, dass sie relativ anspruchslos und resistent sind, sie vermehren sich auch relativ schnell selbst zu großen Gruppen. Daher ist es im Garten nicht notwendig, viele Zwiebeln in den Boden zu setzen.
Die Zwiebeln, die man am besten im Spätsommer in den Boden setzt, brauchen einen halbschattigen bis schattigen Standort. Die Erde sollte humusreich, locker und feucht sein. Passend wäre daher ein Plätzchen unter einem Laubbaum, keinesfalls aber unter Nadelgehölzen, denn dort ist der Boden zu sauer. Wem Schneeglöckchen alleine zu langweilig sind, kann sie auch mit anderen Frühblühern wie beispielsweise Krokussen kombinieren.
Für die Zwiebeln sollte man fünf bis acht Zentimeter tiefe Pflanzlöcher graben. Zwischen den Zwiebeln ist ein Abstand von zehn bis 15 Zentimetern ideal. Mit der Spitze nach oben setzt man sie dann nur noch in die gegrabenen Löcher, füllt diese locker mit Erde auf und gießt sie kräftig an.
Im Kübel oder Topf
Schneeglöckchen lassen sich alternativ auch im Topf oder Kübel kultivieren. Hobbygärtner müssen beim Anpflanzen hier aber andere Regeln beachten.
- Das richtige Gefäß wählen: Der Topf oder Kübel sollte etwa viermal so hoch wie die Pflanzenzwiebel sein und über eine Drainageschicht verfügen, damit es nicht zu Staunässe kommen kann.
- Der beste Zeitpunkt: Setzt man Zwiebeln in Topf oder Kübel, eignet sich der Zeitraum von September bis November. Vorgezogene Pflanzen sollten stattdessen von Januar bis Februar in die Gefäße gesetzt werden.
- Richtig pflanzen: Die Zwiebeln sollten nicht völlig in der Erde stecken, sondern etwa zwei Zentimeter hervorgucken. Hierbei gilt: Pro Pflanzloch kommen fünf Zwiebeln in die Erde.
- Passenden Standort wählen: Zieht man Zwiebeln vor, sollten sie an einem dunklen Ort bei etwa vier Grad stehen. Sobald sie keimen, dürfen sie an einen helleren, dennoch kühlen Standort umziehen. Bereits vorgezogene Pflanzen kann man hingegen direkt rausstellen. Wichtig ist dann nur, dass die Erde nicht durchfriert. Bei frostigen Nächten sollte man die Gefäße noch mal reinholen.
- Optimal pflegen: Die Erde sollte bei Zwiebeln leicht feucht gehalten werden, bereits vorgezogene Pflanzen vertragen mehr Wasser. Es darf aber nicht zu Staunässe kommen! Einmal nach der Blüte brauchen die Pflanzen Dünger. Sobald die Blüten verwelkt sind, kann man sie ausputzen.
Auch interessant: 10 Gartenpflanzen, die im Winter blühen
Schneeglöckchen optimal pflegen
Bewässerung
Da die beliebte Gartenpflanze sehr genügsam ist, reicht es, sie mäßig feucht zu halten. Im Sommer sollten Hobbygärtner aber darauf achten, dass sie nicht austrocknen.
Düngung
Schneeglöckchen brauchen keinen Dünger.
Schnitt
Verwelkte Blüten lassen sich einfach abnehmen. Mit dem Entfernen der Blätter sollte man bis nach der Welke der Pflanzen warten.
nicht zu früh nach draußen setzen Pflanz- und Pflegetipps für Narzissen
Blumenzwiebeln im Herbst setzen Wie man Tulpen richtig pflanzt und pflegt
Auch „Zuckerbusch“ genannt Pflege-Tipps für die außergewöhnliche Protea
Krankheiten und Schädlinge
Das Schneeglöckchen gehört zu den robusten Garten- und Balkonpflanzen. Es gibt nur wenige Schädlinge, die ihm zu schaffen machen. Schnecken bedienen sich gerne an seinem Blattwerk. Hobbygärtner können sie aber mit einigen Hausmitteln schnell und effektiv bekämpfen. Ab und an kann es auch zu Grauschimmel kommen.
Manchmal holt man sich beim Kauf der Zwiebeln schon die Narzissenfliege schon mit ins Haus oder in den Garten. Es empfiehlt sich daher, die Zwiebeln vorab zu überprüfen. Wenn die Möglichkeit nicht besteht, kann man die Zwiebeln so behandeln, dass die Schädlinge absterben. Dafür muss man sie für zwei Stunden in 44 Grad heißes Wasser legen. Dadurch sterben die Maden und gleichzeitig etwaige vorhandene Milben ab.
Hinweis: Stellen Hobbygärtner einen Befall der Pflanzen erst später fest, ist es am besten, die Zwiebeln und die umliegende Erde zu vernichten, denn dort tummeln sich die Marden.