9. Mai 2021, 14:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Schon bei den alten Griechen und Römern war Süßholz als Heilpflanze beliebt. Es kann auch im eigenen Garten angebaut werden.
Wer bei anderen für gute Stimmung sorgen will, raspelt Süßholz. Woher der Spruch stammt? In früheren Zeiten war Zucker rar und kostbar. Um sich das Leben etwas zu versüßen, raspelt man damals wie heute noch die nach Anis duftenden Wurzeln der Pflanze. Süßholz ist Bestandteil von Lakritze und vielen Arzneimitteln. Schon bei den alten Griechen und Römern war die heilsame Wirkung der Pflanze bekannt. Sie hilft bei Husten, Halsschmerzen und auch Magen-Darm-Beschwerden. Im Mittelalter gab es eine regelrechte „Süßholzkultur“. Um Bamberg (Bayern) herum baute man die Pflanze im großen Stil an. Noch heute ist Süßholz ein Wahrzeichen der fränkischen Stadt. Süßholz kultiviert man auch im heimischen Garten oder im Kübel auf dem Balkon recht problemlos.
Süßholz
Boden
tiefgründig, durchlässig und humushaltig
Pflanzzeit
ab März
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
regelmäßig
Erntezeit
Herbst
Giftig
nein
Düngen
regelmäßig
ja
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Süßholz im Garten anbauen
Die mehrjährige, winterharte Staude kann bei optimalen Bedingungen rund eineinhalb Meter hoch und 60 Zentimeter in die Breite wachsen. Auffälliges Merkmal sind die gefiederten Blätter, die an der Unterseite klebrige Drüsen besitzen.
Weltweit zählt man rund 20 Arten von Süßholz. Neben Echtem Süßholz sind Russisches Süßholz (Glycyrrhiza echinata) und Chinesisches Süßholz (Glycyrrhiza uralensis) bekannt. Ein sonniger bis halbschattiger Standort im Garten oder auf dem Balkon ist ideal für die Heilpflanze. Wie viele andere Stauden fühlt sich auch Süßholz in tiefgründiger, durchlässiger und humushaltiger Erde sehr wohl. Rund ein halber Meter ist für den Pflanzabstand ausreichend.
Bewässerung
Für Süßholz im Garten hält man die Erde konstant feucht. Staunässe ist zu vermeiden. Bei zu hoher Feuchtigkeit auch im Winter können die Wurzeln im Kübel schnell faulen. Verfärben sich die Blattränder im Winter braun, ist das meist ein Anzeichen für zu trockene Heizungsluft. Hier hilft das Besprühen der Pflanze mit weichem, kalkarmem Wasser.
Düngung von Süßholz im Garten
Im Sommer gibt man alle zehn Tage etwas Volldünger. Überwintert Süßholz im Kübel an einem warmen Ort, kann zweimal im Monat gedüngt werden. Herkömmlicher Flüssigdünger oder auch Dünge-Stäbchen bieten sich an.
Schnitt
Im Frühjahr schneidet man Süßholz auf fünf bis zehn Zentimeter zurück. Generell sollte man braune und welke Blätter behutsam abschneiden.
Vermehren
Süßholz lässt sich über die Aussaat vermehren. Ab März zieht man die Samen in Anzuchtgefäßen vor. Nach zwei bis vier Wochen und bei rund 20 Grad Celsius keimen diese aus.
Der richtige Zeitpunkt zum Ernten
Wer Süßholz ernten will, muss sich in Geduld üben. Erst ab dem dritten oder vierten Jahr erntet man die Nebenwurzeln. Ideal ist dafür der Herbst, die nach Lakritz duftenden Wurzeln sind dann satt an Zucker. Gereinigte Süßholz-Wurzeln werden getrocknet und dann weiterverarbeitet. Generell wird Süßholz als Süßungsmittel verwendet. Aus dem eingedickten Saft der Wurzeln wird Lakritz gewonnen. Als Heiltee verwendet man einen gehäuften Teelöffel getrockneter, gemahlener Wurzeln der Pflanze.
Krankheiten und Schädlinge
Süßholz ist im Garten kaum von Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen betroffen. Allerdings machen sich Wühlmäuse mitunter über die Pflanze her. Was gegen die Nager hilft, verrät myHOMEBOOK in diesem Artikel.