28. Juli 2021, 11:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Taglilien sind im Garten ein echter Hingucker. Und den Auftritt muss man feiern, denn die schönen Blumen zeigen ihre Blütenpracht nur kurz.
Öffnen sich die trompetenförmigen Blüten, ist im Garten Barock angesagt. Taglilien machen eines deutlich: Vergänglichkeit ist schön. Denn jede Blüte verwelkt schon am nächsten Tag. Was nicht schlimm ist, denn die Pflanze bringt ständig neue Knospen hervor. Die Taglilie, oder ganz offiziell „Hemerocallis“, ist ein Liliengewächs, das es in einer Vielzahl unterschiedlicher Hybride gibt.
Taglilien eignen sich als elegante Blumen für die Vase. Die Pflanzen lassen sich aber auch recht unkompliziert im eigenen Garten oder auf dem Balkon kultivieren. Es gibt Züchtungen in Aprikot, Rosa, Orange, Gelb oder Rotbraun. Oftmals zeichnen die Blüten sogar zwei Farben aus. Schöne Sorten sind „Sammy Russel“ (Ziegelrot), „Crimson Glory“ (Rot), „Luxury Lace“ (Grün bis Rosa).
Übersicht
Taglilie
Boden
durchlässig, humusreich
Pflanzzeit
April bis Oktober
Standort
sonnig
Gießen
regelmäßig
Blütezeit
Juni, spätestens Juli
Giftig
nein
Düngen
nicht nötig
ja
Taglilie optimal pflegen
Taglilien mögen einen sonnigen Standort im Garten. Die Dauerblüher gedeihen aber auch an einem halbschattigen Platz. Der Boden sollte reich an Humus und durchlässig sein. Besonders schön kommen Taglilien in der Nähe eines Gartenteichs zur Geltung. Doch selbst an einem trockenen Standort können die spektakulären Pflanzen richtig aufblühen. Storchschnabel (Geranium), Ehrenpreis (Veronica), Funkie (Hosta) oder Sibirische Iris (Iris sibirica) eignen sich gut als Nachbarpflanzen. Im Spiel mit Ziergräsern wirken die leuchtenden Blüten besonders apart.
Je weniger Wind um die stillen Schönheiten gemacht wird, desto besser. Ungestört zeigen Taglilien ihre ganze Blütenpracht. Zwischen den einzelnen Stauden sollte ein Pflanzabstand von rund 50 Zentimetern eingehalten werden. Die langen, schmalen Blätter kommen sich sonst schnell in den Weg. Kleine Sorten werden rund 50 Zentimeter hoch, andere können jedoch auch über einen Meter hoch wachsen.
Bewässerung
Taglilien sind pflegeleichte Pflanzen. Es reicht, die Stauden regelmäßig zu gießen, vor allem im Frühjahr. Staunässe muss dabei vermieden werden. In trockenen Perioden gießt man am besten morgens und abends. Weiches Wasser, zum Beispiel gesammelt aus der Regentonne, schmeichelt den Pflanzen. Bei zu wenig Wasser bilden Taglilien kleinere Blüten und werfen noch nicht geöffnete Knospen ab.
Düngung
Ist in der Regel nicht nötig. Um frisch gepflanzten Taglilien den Start zu versüßen, gibt man etwas Dünger oder Kompost.
Schnitt
Für Taglilien im Garten gilt: Je weniger, desto mehr! Die Pflanzen müssen in der Regel nicht beschnitten werden. Wer mag, dünnt Platz einnehmende Stauden im Herbst aus.
Vermehrung
Um eine Taglilie zu vermehren, wird der Wurzelstock behutsam mit einem scharfen Gartenmesser an der Bruchstelle geteilt. Nach dem erneuten Einpflanzen gießt man ausgiebig an.
Frostschutz
Die Staude ist zwar winterhart. Rauschen die Temperaturen tief in den Keller, empfiehlt sich dennoch ein Winterschutz, zum Beispiel mit Reisig. Taglilien im Kübel bringt man in den kalten Wintermonaten an einen geschützten Standort.
Der richtige Zeitpunkt zur Ernte
Rund zwei Monate nach der Blüte sind die Samen einer Taglilie reif und können ausgesät werden. Die Samen lagert man an einem kühlen, trockenen Ort.
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Krankheiten und Schädlinge
Vor allem Gallmücken bereiten Taglilien Kummer. Das Schadbild zeigt sich, indem die sonst eher länglichen Blütenknospen rundlich und aufgebläht sind. In der Knospe legt der Schädling seine Eier ab, mit der Zeit bilden sich dann unzählige Maden. Unbehandelt stirbt die Pflanze ab. Befallene Pflanzenteile sammelt man umgehend ab und entsorgt sie richtig. Das heißt: Bloß nicht auf den Kompost, denn da leben die Schädlinge so richtig auf und werden letztlich wieder im Garten verteilt. Befallene Taglilien wandern in den Restmüll.
Neben Gallmücken macht mitunter auch die unter Hobbygärtnern gefürchtete Kronenfäule Taglilien zu schaffen. Das Schadbild zeigt sich durch vergilbte Blätter. Befallene Pflanzen verkümmern und können in der Regel nicht gerettet werden. Kranke Taglilien entsorgt man ebenfalls über den Restmüll.