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Den Pflanzenschädling Thripse effektiv bekämpfen

Thripse: den Schädling auf Pflanzen erkennen und bekämpfen
Auf einer gelben Margeriten-Blüte kaum zu übersehen: Thripse Foto: dpa picture alliance
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

2. Juli 2021, 17:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Gerade einmal zwei Millimeter sind Thripse groß. „Klein, aber oh oh“ scheint das Lebensmotto der Insekten zu sein. Zimmerpflanzen und auch Beetpflanzen können sie nämlich großen Schaden zufügen.

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Erkennt man, das Pflanzen in der Wohnung oder im Beet von Thripsen befallen sind, dann ist schnelles Handeln gefragt. Die kleinen Insekten ernähren sich nämlich vom Pflanzensaft. Erkennen kann man den Befall durch helle Flecken auf den Blättern und einer schmierigen Unterseite.

Was Thripse so gefährlich macht

Thripse saugen mit ihrem Mundwerkzeug das Lebenselixier der Pflanzen, den Pflanzensaft, ab. Die Blätter verfärben sich dann gelb bis silbrig-grau, die Unterseite ist schmierig. Unbehandelt verkümmern befallene Pflanzen und gehen ein. Die Flecken auf den Blättern sind das offensichtliche Schadbild. Bei genauerem Hinsehen erkennt man auch die länglich ovalen Larven und die ausgewachsenen Insekten mit ihren schwarzweiß gestreiften Flügeln. Ein untrügliches Indiz für einen Befall durch Thripse sind zudem ihre Ausscheidungen: An den Blättern haften winzige, schwarze Kotkügelchen.

Schon gewusst? Thrips ist nicht gleich Thrips. Es gibt unzählige Arten. Weltweit sollen rund 4500 Arten umherschwirren, alleine in Europa sind 300 unterwegs. Nicht jede Art gilt als Pflanzenschädling. Viele Thripse sind sogar eher Nützlinge, denn sie saugen an Blatt- und Schildläusen, aber auch an Milben. Thripse werden übrigens auch Blasenfüßler, Fransenflügler oder Gewitterfliegen genannt.

Welche Pflanzen sind besonders gefährdet?

Die Thrips-Art, die Zimmerpflanzen befällt, heißt „Drazänenthrips“. Sie fühlt sich in einem trockenen, warmen Klima besonders wohl. Ideal: Trockene Heizungsluft. Deshalb bereiten Drazänerthripse vor allem in der kalten Jahreszeit Probleme. Unter den Zimmerpflanzen gelten Gummibaum, Schefflera und verschiedene Palmenarten als besonders anfällig für einen Thrips-Befall. Und auch vor Orchideen machen die Insekten nicht Halt.

Im Garten oder Gewächshaus ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel höher. Hier tummeln sich andere Thrips-Arten, die mit Vorliebe über Erbsen, Zwiebeln, Lauch und Gladiolen herfallen.

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Wie wird man Thripse wieder los?

Bei durch Thripse befallenen Zimmerpflanzen hilft meist schon ein Standortwechsel. Am besten eignet sich ein sonnengeschützter Platz auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Wer eins hat, kann die Pflanzen auch im Gewächshaus unterbringen. Die hohe Luftfeuchtigkeit macht Drazänerthripsen den Garaus.

Zusätzlich sollte man den Blättern eine Wellness-Kur gönnen, zum Beispiel mit Kaliseifenlauge. Die für Menschen ungiftige Brühe kann man auf die Pflanze spritzen oder mit einem Tuch die Blätter damit abreiben. Blattunterseite nicht vergessen!

Kaliseifenlauge bekommt man im Gartencenter oder Fachhandel. Dort erhält man auch biologische Pflanzenschutzmittel mit Pyrethrum-Extrakten, die gegen Thripse helfen. Wer seinen Pflanzenschutz selbst herstellen will, sollte es mit Rhabarberbrühe probieren. myHOMEBOOK verrät hier, wie es geht.

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Vorbeugen ist besser als Spritzen

Durch vorbeugende Maßnahmen im Gemüsebeet vergrößert man die Chancen, von Thripse verschont zu bleiben. Dazu zählt eine gute Bodenqualität, der Anbau von Mischkulturen und ein regelmäßiger Fruchtwechsel. Die Pflanzen sollten eher einen luftigen Stand haben und gleichmäßig feucht gehalten werden. Tipp: nicht zu viel Düngen! Gerade zu viel Stickstoff kann die Pflanzen ebenso schwächen wie ein Nährstoffmangel und so anfällig machen für einen Schädlingsbefall.

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Kündigen Thripse Gewitter an?

Das kleine Insekt trägt auch den Namen Gewittertierchen. Man sagt ihm nach, dass seine Ankunft Gewitter bedeuten würde. Dabei hat ihr Umherschwirren auf der Kleidung bei schwülem Wetter nichts mit einem möglichen Unwetter zu tun. Viel mehr liegt es an der Schweißproduktion. Eine hohe Temperatur und eine ebenso hohe Luftfeuchtigkeit kurbelt diese bei vielen Menschen an. Man kennt es auch von anderen Tieren, die die salzige Haut dann gerne ablecken. Bei Gewittertierchen ist es genauso.

Für den Menschen sind die Tierchen aber ungefährlich. Es kann vorkommen, dass sie beim Aufsaugen der Flüssigkeit die Haut leicht verletzen und so ihr Speichel in die Wunde treten kann. Bis auf eine juckende Quaddel, ähnlich wie bei einem Mückenstich, hat das aber keine weiteren Folgen.

Themen Schädlinge
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