24. Juli 2021, 15:48 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein alter Aberglaube besagt, dass Weißdorn vor Hexen schützt. Während man diesem Irrglaubenn heutzutage keine Beachtung mehr schenkt, gibt es andere Nutzen, für die er damals wie heute gerne gepflanzt wird.
Hobbygärtner erkennen das Gehölz an den wechselständigen Blättern, die mit etwas Fantasie wie eine offene Hand aussehen. Zudem sind die Kronen verzweigt und mit Dornen besetzt. Von Mai bis Juni trägt Weißdorn seine typischen weiß bis rosafarbenen kleinen Blüten, die stark duften und gerne von Bienen angeflogen werden. Viele der über 200 Arten haben sehr hartes Holz, weshalb der Strauch in der Wissenschaft den Namen Crataegus trägt. Das ist von dem griechischen Wort „krataigos“ abgeleitet und bedeutet übersetzt soviel wie stark oder fest.
Übersicht
Weißdorn
Boden
trockener bis frischer Lehmboden
Pflanzzeit
zwischen Oktober und April
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
nicht notwendig
Blütezeit
Mai bis Juni
Giftig
nein
Düngen
nicht notwendig
ja
Weißdorn im Garten anpflanzen
Als sehr anpassungsfähige Pflanze wächst Weißdorn auf so gut wie jedem Boden. Ideal wäre jedoch ein mäßig trockener bis frischer Lehmboden. Als Angehöriger der Rosengewächse pflanzt man ihn am besten an einem sonnigen Platz im Garten. Auch im Halbschatten fühlt er sich wohl, allerdings fällt dort die Blüte weniger üppig aus. Bis zu zwölf Meter hoch kann die Pflanze werden und dabei als Strauch oder Baum wachsen. In der Regel bleiben es aber fünf bis sieben Meter. Doch auch so eignet er sich hervorragend als Hecke. Pro Meter sollte man dafür je drei Pflanzen setzen. Im Bauerngarten kann man das Gehölz mit Stauden oder kleineren Gehölzen kombinieren.
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Weißdorn optimal pflegen
Hobbygärtner haben nicht viel mit der Pflege des Weißdorns zu tun.
Bewässerung
Weißdorn gilt als hitze- und trockenresistente Pflanze. Somit muss man ihn nicht gießen. Nur frisch angepflanzte Exemplare sollte man im ersten Sommer ausreichend mit Wasser versorgen.
Düngung
Auch Düngen ist in der Regel überflüssig. Wer der Pflanze trotzdem etwas Gutes tun möchte, kann sechs Wochen nach Einpflanzen des Gehölzes zum ersten Mal düngen. Dafür eignet sich zum Beispiel Kompost. In späteren Jahren kann man Weißdorn im Frühling in die Erde einarbeiten. Hobbygärtner sollten darauf achten, dass das Düngemittel einen ausgeglichenen Stickstoff-Phosphorgehalt hat. Phosphor regt die Blütenbildung an. Stickstoff sollte der Weißdorn ab Juli nicht mehr erhalten. Ab dem Sommer bereitet sich die Pflanze auf den Winter vor und verhärtet – Stickstoff würde dies verhindern.
Schnitt
Das Zurückschneiden der Pflanze ist in der Regel nicht nötig. Hobbygärtner können den Weißdorn aber trotzdem ohne Bedenken durch einen Schnitt auslichten oder verjüngen. Ab Juli sollte man die Pflanze aber nicht mehr beschneiden. Als frühblühender Strauch legt er seine Blüten bereits im Sommer an. Mit einem Schnitt würde der Weißdorn im nächsten Jahr also keine Blüten tragen.
Vermehrung
Durch eine Aussaat kann man Weißdorn vermehren. Das gelingt am besten bei den eingriffeligen Exemplaren. Zweigriffelige Weißdornarten keimen in der Regel erst nach ein bis drei Jahren.
Frostschutz
Weißdorn ist winterhart und übersteht hiesige Winter ohne Probleme. Man muss also keine Maßnahmen treffen, um ihn vor Frost zu schützen. Wichtig ist nur, dass man ihn ab Juli nicht mehr mit Stickstoff düngt.
Wann kann man Weißdorn ernten?
Weißdorn ist nicht giftig. Ganz im Gegenteil: Blüten, Blätter und Früchte sind essbar und enthalten viel Gesundes. So gesund, dass die Pflanze auch in der Heilkunde verwendet wird. In gefäßweitenden Medikamenten, die man zum Beispiel bei Herzschwäche einnehmen muss, findet man ihn unter anderem. Seine Blüten und Blätter kann man von Mai bis Juni ernten und als Tee verwerten. Die Früchte kann man im September und Oktober einsammeln. Auch unverarbeitet sind die roten Steinfrüchte essbar, schmackhafter sind sie aber als Marmelade oder Kompott.
Erntet man die Früchte und Blüten nicht, freuen sich übrigens verschiedenste Tiere im Garten darüber. Bienen ernähren sich von den Pollen der Blüten. Die Früchte sind wiederum eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel im Winter.
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Krankheiten und Schädlinge
Neben Rost– und Blattfleckenkrankheit oder Echtem Mehltau ist Weißdorn auch für Feuerbrand anfällig. Aus diesem Grund pflanzt man Weißdorn nicht in die Nähe von Obstgehölzen. Die Bakterieninfektion erkennt man an abgestorbenen, schwarzbraunen Triebspitzen. Betroffene Pflanzen sollten Hobbygärtner schnellstmöglich entsorgen und verbrennen. Schädlinge wie die Gallenmilbe, Blattläuse oder Gespinstmotte sind harmlos.