1. März 2021, 21:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Yucca-Palmen sind hierzulande sehr beliebt. Mitunter wirken die Pflanzen jedoch auch unscheinbar und langweilig. Es geht aber auch anders! Unter richtiger Pflege blüht eine Yucca geradezu sensationell auf. Auch wenn man nicht viel falsch machen kann, ein paar Stolpersteine sind zu beachten.
Yucca-Palme
Boden
durchlässig, locker, krümelig
Pflanzzeit
April bis Juni
Standort
sonnig, geschützt
Gießen
bei längeren Trockenperioden
Blütezeit
Juni bis August
Giftig
leicht
Düngen
April bis September alle vier bis sechs Wochen
nein
Yucca-Palmen – in so manchen Büros und Wohnzimmern fristen sie ein eher tristes Dasein. Mit ihren langen, steifen Blättern wirken die grauen Mäuschen für viele auf den ersten Blick eher uncharmant. Dabei kann die Yucca-Palme sehr wohl auch auf anmutig machen und zum echten Hingucker werden. Erst recht, wenn sie ihre interessante Blütenpracht präsentiert. Aber lässt sich das Agavengewächs aus Amerika bei uns eigentlich draußen kultivieren?
Yucca-Palme im Garten anpflanzen – geht das überhaupt?
Ja, die Garten-Yucca oder Fädige Palmlilie (Yucca filamentosa) gedeiht auch in unseren Breiten im Garten. Ursprünglich stammt sie aus heißen und trockenen Regionen in den USA und Mittelamerika. Beeindruckend sind die großen Yucca-Gewächse in den Wüstenregionen New Mexicos.
Ganz so heiß wird es hier nicht, aber man kann der Pflanze etwas entgegenkommen. Der Standort im heimischen Garten sollte sonnig und geschützt vor Wind und Regen sein. Neben der Garten-Yucca kann bei guten Bedingungen auch die Blaue Palmlilie (Yucca rostrata) und die Blaue Kerzenpalmlilie (Yucca gloriosa) im Gartenbeet oder Steingarten kultiviert werden. Als Zimmerpflanze und stiller Bürogenosse ist hierzulande vor allem die Riesen-Palmlilie beliebt. Die nicht winterharte Pflanze kennt man auch unter dem Namen Yucca elephantipes.
Im Garten wirken Palmlilien wie die Züchtung „Schellenbaum“ mit ihren großen, weißen Blüten und einer Wuchshöhe bis zu 180 Zentimeter besonders schön, werden sie in Einzelgruppen gepflanzt. Generell können Yucca filamentosa und ihre Geschwister mit einem Meter Durchmesser oder mehr ziemlich in die Breite gehen. Deshalb sollten Nachbarpflanzen mit ausreichend Abstand gesetzt werden. Und sie sollten ähnliche Ansprüche an den sonnigen Standort haben. Auch wenn der Name etwas anderes verspricht, Fetthenne wird beileibe nicht so wuchtig wie eine Yucca, kann jedoch in Kombination mit dieser harmonisch wirken. Auch die nahezu unverwüstlichen Bergenien passen gut. Etwas wilder wird es im Beet, werden zur Garten-Yucca Gräser und Disteln gepflanzt.
Yucca-Palme optimal pflegen
Egal ob als Zimmerpflanze oder Gewächs im Gartenbeet: Was den Pflegeaufwand betrifft, ist eine Yucca-Palme extrem anspruchslos. Das macht sie so beliebt bei Pflanzen-Anfängern und Menschen ohne grünen Daumen. Doch auch, wer alles richtig macht, braucht Geduld. Denn selbst bei idealen Bedingungen lassen sich Yucca-Palmen Zeit mit der ersten Blüte. Da können locker bis zu zehn Jahre ins Land gehen. Hier die wichtigsten Fakten, auf die man bei der Pflege von Yuccas Acht geben muss.
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Bewässerung
Yuccas zeigen kaum Durst. Im Gegenteil, zu viel Gießwasser vertragen sie nicht gut. Gerade im Winter sollte man die Yucca im Topf oder Kübel spartanisch mit Wasser versorgen – ein- bis zweimal monatliches Gießen reicht völlig aus. Denn bei Staunässe drohen Pilzerkrankungen wie Wurzelfäule. Als Regel gilt: Erst gießen, wenn die Erde im Topf trocken ist. Mit einer Fingerprobe erkennt man das spielend.
Auch eine Garten-Yucca braucht wenig Wasser. Am besten achtet man auf einen regengeschützten Standort. Obwohl sie frostunempfindlich sind, sind Yuccas im Garten für etwas Winterschutz dankbar.
Düngung
Das A und O für einen blühenden Garten ist die Bodenqualität. Duftet die Erde nach frischem Waldboden? Perfekt! Wie viele andere Pflanzen schätzen auch Yucca-Palmen darüber hinaus einen lockeren, durchlässigen Boden mit krümeliger Erde. Eine gute Gabe Humus und etwas Kalk stärkt die Pflanze gegen alle Widrigkeiten im Garten. Yuccas als Zimmerpflanzen sollte man ab und an mit einem Dünger versorgen, der reich an Kalium und Magnesium ist. Ansonsten droht wie bei vielen anderen Zimmerpflanzen schnell ein Nährstoffmangel.
Schnitt
Wie beim Gießen gilt für den Schnitt: Weniger ist mehr. Lediglich abgestorbene oder vertrocknete Triebe, Blätter und Blüten sollten bei Yucca-Palmen behutsam entfernt werden. Allerdings ist der Rückschnitt manchmal notwendig, wenn die Pflanze zu ausladend wird.
Vermehren
Zum Vermehren einer Yucca nimmt man mit einem scharfen Messer oder einer Schere vorsichtig einen Trieb am Stamm ab. Anschließend pflanzt man diesen in spezielle Anzuchterde. Gut eignet sich auch mit Sand angereicherte Erde aus dem Gartenbeet. Auch die harten Blätter, die beim Rückschnitt abfallen, können als Stecklinge verwendet werden. Selbst das obere Stammende einer noch jüngeren Yucca-Palme kann als Steckling dienen. Allerdings sollte man das Messer lieber an ältere Gewächse anlegen. Tipp: Die Garten-Yucca oder Fädige Palmlilie bilden selbst Ableger aus. Zum Vermehren gräbt man sie aus und pflanzt sie an neuer Stelle ein.
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Frostschutz
Yuccas sind hart im Nehmen. Rauschen die winterlichen Temperaturen jedoch steil in den Keller, kann man die Garten-Yucca ähnlich wie bei Obstbäumen mit Vlies vor Frost schützen.
Krankheiten und Schädlinge
Wie bei vielen anderen Zimmerpflanzen kann Mehltau bei geschwächten Yucca-Palmen zum Problem werden. Fiese Parasiten sind zudem Spinnmilben und Blatt- sowie Schildläuse. Bei Staunässe droht Wurzelfäule, die die Pflanze schnell eingehen lässt.
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Kuriose Facts rund um die Yucca-Palmen
- Nach dem ersten Weltkrieg baute IG Farben versuchsweise Yucca-Palmen als Faser-Ersatz und Bindemittel für Jute an. Stolze 2 Millionen Pflanzen wurden 1924 in Deutschland gepflanzt. Die Pflanze erfüllte jedoch nicht die Erwartungen und verschwand wieder von den Äckern.
- In der Yucca haben Wissenschaftler pharmakologisch wirksame Stoffe für die Gewinnung von Steroidhormonen gefunden, wie die Deutsche Apotheker Zeitung berichtet.
- Indigene Völker schätzen noch heute die Früchte der Yucca baccata auf dem Speiseplan. Aus den Blättern werden Matten, Körbe und Sandalen geflochten. Generell kann der Verzehr der Blätter von Yucca-Palmen jedoch zu Gesundheitsschäden wie Nieren- und Verdauungsbeschwerden führen.