12. April 2023, 12:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Radieschen gehören in jeden Gemüsegarten. Sie sind schon wenige Wochen nach der Aussaat erntereif sind und gelten als ideales Gemüse für Gartenanfänger. Aber ganz so leicht ist es dann leider doch nicht. Es gibt ein paar Fehler, die sich schnell einschleichen können.
Ein absoluter Klassiker im Gemüsebeet sind Radieschen. Zum einen, weil man sie schon nach wenigen Wochen genießen kann und zum anderen, weil sie als unkompliziertes Gemüse für Gartenanfänger gelten. Trotzdem gibt es beim Anbau ein paar Stolperfallen, die dazu führen können, dass die Saat nicht aufgeht oder – vielleicht noch frustrierender – dass die Pflanzen zwar wachsen, aber keine Knollen bilden. Wenn Sie die folgenden Fehler bei Radieschen vermeiden, wird der Anbau der knackigen Knollen fast zum Selbstläufer.
Übersicht
- 1. Fehler: Die Sorte passt nicht zur Jahreszeit
- 2. Fehler: Die Aussaattiefe stimmt nicht
- 3. Fehler: Die Radieschen wachsen zu eng
- 4. Fehler: Der Boden ist zu nährstoffreich
- 5. Fehler: Der Boden ist zu fest
- 6. Fehler: Zu viel oder zu wenig Sonne
- 7. Fehler: Das Saatgut ist nicht mehr keimfähig
- 8. Fehler: Falsche Bewässerung
1. Fehler: Die Sorte passt nicht zur Jahreszeit
Radieschen ist nicht gleich Radieschen. Während manche Sorten am besten im Frühjahr oder Herbst gedeihen, eignen sich andere auch für den Anbau im Sommer. Einige Sorten sind über alle drei Jahreszeiten anbaubar. Wer nicht auf die passende Aussaatzeit achtet und etwa ein Frühjahrradieschen im Juli aussät, läuft Gefahr, dass die Radieschen gar nicht erst keimen, weil die Temperaturen schon zu hoch sind.
Klappt es dennoch mit der Keimung, kann es sein, dass die Sommerhitze die Radieschen zur schnellen Blütenbildung anregt. Dann werden entweder holzige oder gar keine Knollen gebildet. Der richtige Zeitraum für die Aussaat ist auf dem Saatguttütchen vermerkt.
2. Fehler: Die Aussaattiefe stimmt nicht
Der nächste Fehler beim Anbau von Radieschen steckt in der Aussaattiefe. Für die meisten Radieschensorten ist eine Tiefe von einem Zentimeter ideal. Werden die Samen tiefer in die Erde gebracht, bilden sich entweder länglich verformte Knollen oder gar keine. Auch eine zu flache Aussaat ist ungünstig, weil Radieschen zu den Dunkelkeimern zählen und daher eine gute Abdeckung mit Erde brauchen, um keimen zu können.
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3. Fehler: Die Radieschen wachsen zu eng
Radieschen benötigen innerhalb einer Reihe mindestens drei, besser noch fünf Zentimeter Abstand voneinander. Daher gilt es, nach dem Auflaufen der Pflanzen beherzt zuzugreifen und alle zu eng stehenden Miniradieschen zu entfernen. Auch wenn es schwerfällt: Diese Maßnahme – auch Pikieren genannt – lohnt sich, weil die übrig gebliebenen Radieschen dann genug Platz haben, sich frei zu entfalten und richtig dicke Knollen zu bilden. Wird auf das Ausdünnen verzichtet, stehen die Pflanzen in Konkurrenz und gehen schnell in Blüte – oft ohne Knollen zu bilden.
Kleiner Trost: Die raus gerupften Baby-Radieschen eignen sich hervorragend als Zutat für Salate. Sie sind zwar nicht viel mehr als zwei Keimblätter und ein Stiel, bringen aber schon ordentlich Schärfe mit.
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4. Fehler: Der Boden ist zu nährstoffreich
Radieschen gehören zu den Schwachzehrern, sie benötigen also nur wenig Nährstoffe. Hier steckt ein weiterer Fehler beim Anbau von Radieschen. Werden sie in zu nährstoffreicher Erde ausgesät, bilden sie viel Blattmasse und wenig Knolle, und werden zudem anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Wer einen recht nährstoffreichen Gartenboden hat, kann Radieschen auf Beeten aussäen, auf denen im Jahr zuvor Starkzehrer wie Kürbisse oder Tomaten oder auch Mittelzehrer wie Möhren oder Rote Bete gestanden haben.
5. Fehler: Der Boden ist zu fest
Ein weiterer Fehler beim Anpflanzen von Radieschen ist die falsche Bodenbeschaffenheit. Ein lehmig-harter Boden ist für den Anbau von Radieschen wenig geeignet. Das knackige Gemüse gedeiht am besten auf einem lockeren, humosen und gleichmäßig feuchten Boden. Zu fester Boden lässt sich mit einer Beimischung von Kompost gut lockern.
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6. Fehler: Zu viel oder zu wenig Sonne
Radieschen brauchen viel Licht, weil sie sonst keine Knollen bilden. Ein sonniger Standort ist daher eine gute Wahl. Einzige Ausnahme: der Hochsommer. Radieschen, die in den heißesten Wochen des Jahres angebaut werden, sollten besser auf einem halbschattigen Plätzchen wachsen, weil sie sonst zur schnellen Blütenbildung angeregt werden und keine oder unbrauchbare Knollen bilden.
7. Fehler: Das Saatgut ist nicht mehr keimfähig
Wenn Sie ein in Vergessenheit geratenes Saatguttütchen wiederfinden, kann es sein, dass die Samen nicht mehr keimfähig sind. Denn auch Saatgut hat ein Verfallsdatum. Das ist zum einen artbedingt und zum anderen abhängig davon, wie das Saatgut aufbewahrt worden ist. Radieschensamen, die fachgerecht gelagert worden sind – also trocken, dunkel und kühl – haben eine Keimfähigkeit von zwei bis vier Jahren. Wer älteres Saatgut in den Boden bringt, muss damit rechnen, dass die Saat nicht aufgeht.
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8. Fehler: Falsche Bewässerung
Beim Anbau von Radieschen sollte man zudem auf die richtige Bewässerung achten. Haben die Pflanzen zu viel oder zu wenig Wasser, kann sich das ungünstig auswirken. Das richtige Maß ist gefragt: Ganz austrocknen sollte die Erde nicht, pitschnass darf sie auf Dauer aber auch nicht sein. An besonders heißen Sommertagen kann es vorkommen, dass die Radieschen nahezu täglich eine Portion frisches Wasser benötigen.
Gut zu wissen: Wenn die Feuchtigkeit im Boden extrem schwankt, kann das dazu führen, dass die Radieschen aufplatzen. Eine dünne Mulchschicht, beispielsweise aus Rasenschnitt, sorgt dafür, dass Feuchtigkeit länger im Boden bleibt.