Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Baumarktpartner von myHOMEBOOK
OBI Logo
Unkraut sinnvoll nutzen

Ackerschachtelhalm im Garten entfernen und verwerten

Hat sich der Ackerschachtelhalm einmal im Garten ausgebreitet, wird man ihn nur schwer wieder los
Hat sich der Ackerschachtelhalm einmal im Garten ausgebreitet, wird man ihn nur schwer wieder los Foto: Getty Images
Franka Kruse-Gering
Bild konnte nicht geladen werden
, Laura Graichen

6. Juni 2024, 17:42 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ackerschachtelhalm ist in vielen Gärten ein ständiger, ungebetener Gast. Dabei ist sein Ruf viel schlechter, als er eigentlich sein dürfte. myHOMEBOOK-Redakteurin Franka Kruse-Gering erklärt, wofür man Ackerschachtelhalm verwenden kann oder wie man ihn loswird, wenn man sich so gar nicht mit ihm anfreunden kann.

Artikel teilen

Der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) ist besonders bemerkenswert, da er als lebendes Fossil in Pflanzenform gilt. Er existiert bereits seit Urzeiten. Gemeinhin wird er als Unkraut bezeichnet – zu Unrecht. Wer ihn dennoch nicht im Garten finden möchte, muss hartnäckig sein, denn der Ackerschachtelhalm hat sich im Laufe der Jahrhunderte an die widrigsten Umstände angepasst. Hobbygärtner können jedoch gezielt gegen den Ackerschachtelhalm vorgehen und ihn mit den richtigen Maßnahmen bekämpfen. Allerdings hat er auch sinnvolle Seiten. Er lässt sich sowohl im Garten als auch in der Heilkunde weiterverarbeiten.

Warum ist der Ackerschachtelhalm so hartnäckig?

Zusammen mit den Farnen sind Schachtelhalme pflanzliche Zeugen der Urzeit und geben Aufschluss über die Anfänge der Flora des Planeten. Eine Eigenschaft, die maßgeblich zur Hartnäckigkeit des Unkrauts beiträgt, ist sein unterirdisches Wurzelnetzwerk. Es dringt sehr tief – rund eineinhalb Meter – geradlinig in das Erdreich hinab und verzweigt sich mit etlichen Ausläufern, wodurch sich die Pflanze mit Nährstoffen versorgt und sich auch rapide ausbreitet. Aus diesem Grund sollten Hobbygärtner, die den Ackerschachtelhalm bekämpfen wollen, gezielte Maßnahmen ergreifen. Ansonsten kann es passieren, dass das Kraut nach einiger Zeit erneut wuchert.

Wie erkennt man Ackerschachtelhalm im Garten?

Ackerschachtelhalm lässt sich anhand seiner verzweigten und etagenartigen Aststruktur bestimmen, die ringförmig an den 30 bis 50 Zentimeter hohen Trieben sitzen. Mit etwas Fantasie erinnert diese Struktur an ein kleines hellgrünes Tannenbäumchen. Die Stängel haben eine raue Oberfläche, sind gerippt und hohl. Die einzelnen und verschachtelten Glieder der Stängel kann man leicht mit den Fingern auseinanderziehen und wieder zusammenstecken – daher auch der Name.

Hinweis: Ackerschachtelhalm ist nicht giftig, wohl aber sein naher Verwandter, der Sumpfschachtelhalm. Dieser kommt jedoch glücklicherweise selten im heimischen Garten vor, sondern eher in den namensgebenden Feuchtgebieten. Da der Ackerschachtelhalm breitere Stängel (dicker als drei Millimeter) hat, kann man ihn recht leicht vom Sumpfschachtelhalm unterscheiden.

Auch interessant: 7 Bodendecker, die gegen Unkraut helfen

Ist der Ackerschachtelhalm ein Unkraut oder eine Heilpflanze?

Bei den einen ist der Schachtelhalm – auch Zinnkraut genannt – als störendes und äußerst widerspenstiges Unkraut im Garten verschrien, andere loben seine heilende Wirkung. So wird Schachtelhalm seit vielen Jahrhunderten in der Naturheilkunde als Tee verabreicht, zum Beispiel bei Rheuma, Stoffwechselkrankheiten oder Husten. Auch bei Leiden an Organen wie der Niere, der Blase oder der Harnwege macht man sich seine wassertreibende Wirkung zunutze.

Franka Kruse-Gering
Redakteurin

Schachtelhalm zum Reinigen verwenden

„Es gibt noch einen weiteren nützlichen Einsatzbereich, den bereits der landläufige Name ‚Zinnkraut‘ vermuten lässt: Aufgrund seiner rauen Oberfläche mit Scheuer-Effekt kann man mit dem Ackerschachtelhalm Metall-Oberflächen reinigen. Ob es sich nun letztlich um eine Nutzpflanze oder ein Unkraut handelt, muss jeder Hobbygärtner selbst entscheiden.“

Ackerschachtelhalm-Tee zubereiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Tee aus Ackerschachtelhalm zuzubereiten. Die unkomplizierteste ist diese: Man verwendet ein bis zwei Teelöffel getrockneten Schachtelhalm und übergießt diesen mit 1⁄4 Liter kochendem Wasser. Diesen Tee muss man eine halbe Stunde ziehen lassen. Nach dem Abseihen kann er getrunken werden.

Hinweis: Auch wenn der Ackerschachtelhalm bereits Jahrmillionen überlebt hat und als Unkraut viel Ärger bereiten kann, sollte man dennoch von chemischen Mitteln wie Herbiziden Abstand nehmen. Denn damit schadet man nicht nur dem vermeintlichen Unkraut, sondern auch Nutzpflanzen oder Insekten. Zudem können auch Herbizide nichts gegen den unterirdischen Wurzelstock des Ackerschachtelhalmes ausrichten, den es zu bekämpfen gilt.

Ackerschachtelhalm vorbeugen

Generell ist es einfacher, dem Bewuchs des Schachtelhalmes vorzubeugen, als ihn nachträglich zu bekämpfen. Deshalb lohnt es sich für Hobbygärtner, entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Bestenfalls sorgt man für einen lockeren Boden, da der Ackerschachtelhalm vor allem im lehmigen und staunassen Boden wurzelt. Deshalb sollte man eine Drainage schaffen, die die Feuchtigkeit ableitet. Bei saurem Boden kann zusätzlich Kalk helfen, um den zu niedrigen pH-Wert zu erhöhen. Eine Bodenanalyse kann Auskunft über die Beschaffenheit liefern.

Auch interessant: So bekämpfen Sie Unkraut im Rasen

Ackerschachtelhalm bekämpfen

Es ist leider sehr aufwändig, den Ackerschachtelhalm nachhaltig aus dem Garten zu verbannen, da er tief und weitläufig wurzelt. Das Abmähen der oberirdischen Triebe dient nur kosmetischen Zwecken, wenige Zeit später wird der Schachtelhalm erneut sprießen. Auch der Einsatz von Herbiziden oder Unkrautvlies stellt keine nachhaltige Lösung dar.

Solakon Solaranlage Komplettset

𝗘𝗶𝗻𝗴𝗲𝘀𝘁𝗲𝗰𝗸𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗹𝗼𝘀𝗴𝗲𝘀𝗽𝗮𝗿𝘁 | 𝗣𝗿𝗲𝗺𝗶𝘂𝗺 𝗕𝗮𝘂𝘁𝗲𝗶𝗹𝗲 | 𝗘𝗻𝗲𝗿𝗴𝗶𝗲 𝗶𝗺𝗺𝗲𝗿 𝗶𝗺 𝗕𝗹𝗶𝗰𝗸

Die einzige effektive Maßnahme ist das großflächige Ausgraben des Wurzelwerks. Am besten beginnt man an den Stellen, an denen die Triebe besonders dicht stehen. Zum einen sollte man den verdichteten Boden ausheben, zum anderen das verzweigte Wurzelwerk entfernen. Auf diese mühevolle, aber wirksame Art und Weise kann man Ackerschachtelhalm im Garten am besten bekämpfen.

Tipp: Auch eine Gründüngung mit Lupinen kann dabei helfen, den Schachtelhalm zu verdrängen. Mit dieser natürlichen Methode wird der Boden aufgelockert, wodurch das Unkraut langsam schwächer wird und schließlich eingeht. Wie man bei der Gründüngung richtig vorgeht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Auch interessant: Helfen diese Hausmittel wirklich gegen Unkraut?

Mehr zum Thema

Ackerschachtelhalm als Pflanzenschutz verwenden

Unkraut, Heilpflanze, Reinigungsmittel für Metall und auch natürliches Pflanzenschutzmittel – der Ackerschachtelhalm hat es in sich und man sollte zweimal überlegen, ob man ihn langfristig bekämpfen möchte. Da er viel Kieselsäure enthält, kann man ihn als Bio-Fungizid gegen Pilzkrankheiten bei Pflanzen einsetzen. Dazu eineinhalb Kilogramm Ackerschachtelhalm in einen Eimer mit zehn Litern Wasser geben und einen Tag ziehen lassen. Anschließend in einem großen Topf eine halbe Stunde köcheln lassen und danach abseihen. Rosen können damit beispielsweise auch vorbeugend vor Mehltau geschützt werden.

Themen Gartenpflanzen Unkraut
Aktuelle Angebote entdecken
OBI Logo
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.