10. Juni 2019, 9:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Algen im Teich sehen nicht nur hässlich aus, sondern können das Biotop auch stark aus dem Gleichgewicht bringen. Um dem vorzubeugen, sollte man auf einige Dinge achten. Aber auch für den Fall, dass es einmal zu vermehrtem Algenwuchs kommt, gibt es effektive Gegenmaßnahmen.
Wer über einen Teich im eigenen Garten verfügt, ärgert sich häufig über das extreme Algenwachstum während der warmen Jahreszeit. Damit man wieder Freude an seinem Gartenteich haben kann, sollte man systematisch, aber umweltschonend dagegen vorgehen. Es kommt dabei besonders darauf an, eine zu hohe Konzentration an Phosphor im Wasser zu verhindern, denn dann ist Hauptauslöser für Algen im Teich.
Alge ist nicht gleich Alge
Nicht jede Alge, die sich in Ihrem Gartenteich ausbreitet, ist unerwünscht. Kleine Blau- oder Grünalgen dienen zum Beispiel Wasserflöhen als Nahrung und verbessern die Qualität des Teichwassers. Dies ist insbesondere wichtig, wenn Sie einen größeren Teich besitzen, in dem Sie und Ihre Familie gerne schwimmen. Die Algen sind mikroskopisch klein, sodass sie nur als grünlicher Schimmer erscheinen und das Wasser dennoch im Wesentlichen klar bleibt.
Dies verhält sich bei Fadenalgen anders: Diese größere Algenart führt zu einer zunehmenden Eintrübung des Wassers, bei starker Vermehrung entsteht sogar ein unangenehmer Geruch. Soweit sollten Sie es nicht kommen lassen und die lästigen Fadenalgen so früh wie möglich wirkungsvoll bekämpfen. Ansonsten droht ein Sauerstoffmangel im Teich, der schlimmstenfalls zum Sterben Ihrer Goldfische und zahlreicher anderer Wasserlebewesen führt. Nach der Blüte sinken die Fadenalgen auf den Grund des Gartenteichs und zersetzen sich, wobei dieser Prozess viel Sauerstoff verbraucht.
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Hinweis: Bei einem starken Absinken der Sauerstoffkonzentration sprechen Experten von einem Umkippen des Gewässers. Baden ist dann nicht empfehlenswert, weil sich in diesem Wasser schädliche Bakterien befinden können.
Phosphat und Sonneneinstrahlung – die Hauptursachen für das Algenwachstum
Ein zu hoher Phosphatgehalt von mehr als 0,035 Milligramm je Liter bedeutet eine erhöhte Nährstoffkonzentration, die das übermäßige Algenwachstum begünstigt. Phosphat gelangt auf verschiedenen Wegen in Ihren Teich, die häufigsten Quellen für diese Verunreinigungen bestehen in:
- Futter, das Fische nicht fressen und deswegen auf den Boden des Teichs sinkt, sowie Fischkot
- Mit Dünger behandelte Erde, die Regen und Wind in den Teich spülen
- Abgestorbene Pflanzenteile, bei deren Zersetzung Phosphat entsteht
- Hohe Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung begünstigen das Algenwachstum
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Algen im Teich bekämpfen – bewährte Methoden
Zum Glück lässt sich ein zu starkes Algenwachstum im Gartenteich durch verschiedene Maßnahmen verhindern. Sobald Sie bemerken, dass sich in Ihrem Teich zu viele Algen befinden, sammelt man diese mit einem Kescher ab. Die gesammelten Algen entsorgt man auf dem Kompost. In schwereren Fällen erweist sich der Einsatz von Phosphatbindern als sinnvoll. Dabei handelt es sich um ungefährliche Chemikalien, die mineralische Bindemittel enthalten. Sie senken den Phosphatgehalt im Teich, indem sie das Phosphat aufnehmen. So steht dieser Nährstoff Algen und anderen Pflanzen nicht mehr zur Verfügung. Die Experten vom Naturschutzbund (Nabu) empfehlen zudem aufgespannte Netze, die herabfallendes Laub im Herbst auffangen. So kann man Algen im Teich gut vorbeugen.
Bleibt das Wasser weiterhin trüb, muss man Filterpumpen einsetzen. Diese filtern das Wasser und fangen Schwebstoffe und Algen heraus. Geräte findet man im Fachhandel. Dort bekommt man auch Pumpen, die auf biologische Art filtern. Algenvernichtungsmittel sollte man nur im Springbrunnen einsetzen. Im Gartenteich kann die Chemie-Keule das Wasser schwer belasten und den Teichpflanzen zu schaffen machen.
Tipp: Regenwasser ist ideal für den Gartenteich. Weil dieses ärmer an Nährstoffen ist, wachsen darin weniger Algen. Lassen Sie das Wasser über Steine fließen oder in den Teich durch ein Rohr tropfen, reichert es sich mit Sauerstoff an, das ist gut für die Teich-Bewohner.
Die große Teichreinigung
Mindestens einmal im Jahr ist die gründliche Säuberung des Teichs notwendig. Dafür lassen Sie das Wasser ab oder schöpfen es komplett aus dem Teich. Dann entfernen Sie die alte Bodenschicht, die aus Schlamm, Sediment und Fischkot besteht. Anschließend schütten Sie frischen, nährstoffarmen Sand in Ihren Teich und füllen diesen wieder mit Wasser auf. Denken Sie daran, die Uferpflanzen regelmäßig zurückzuschneiden.
Tipp: Um die Gefahr übermäßigen Algenwachstums zu verringern, sollte Ihr Teich möglichst tief und zumindest teilweise schattig sein.
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Fazit
Häufiges Reinigen sowie das regelmäßige Entfernen von Pflanzenresten und Fischausscheidungen verhindert, dass sich Algen im Teich unkontrolliert vermehren und die Wasserqualität beeinträchtigen.