28. Januar 2021, 4:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Anemonen kündigen nach dem Winter den Frühling an. Und genauso überraschend wie das Wetter in dieser Jahreszeit, sind auch diese Pflanzen. Ob robust, duftend oder wuchernd: Für jeden ist etwas dabei.
Anemonen zählen zu den blühenden Vorboten des Frühlings in der Natur. In Laubwäldern schieben die Buschwindröschen (Anemone nemorosa) ihre weißen Blütenschalen durch das verrottende braune Herbstlaub in die Höhe. Und im Garten breiten sich die Frühlings-Anemonen aus. Letztere werden botanisch als Anemone blanda bezeichnet. Experten erklären, worauf es beim Pflanzen und Pflegen ankommt.
Anemone
Boden
Dauerfeuchter Boden
Pflanzzeit
Herbst
Standort
sonnig bis schattig
Gießen
Regelmäßig
Blütezeit
Sommer
Giftig
Ja
Düngen
im Sommer alle 2 Wochen
Ja
Wann kann man Anemonen pflanzen?
„Sie pflanzen die Knollen der Frühlings-Anemonen im Herbst“, sagt Svenja Schwedtke, Staudengärtnerin aus Bornhöved. Die Blütenschalen strahlen in blauen Tönen weit geöffnet der Sonne entgegen. Felsige Berghänge, lichte Wälder und Waldränder sind die typischen Plätze, an denen man sie antrifft.
Das gibt auch eine Orientierung für die Verwendung im Garten, wo die kleinen Knollenpflanzen am Fuß von Hecken für einen blumigen Rahmen sorgen. „Die Pflanzen sind ideal, um die Pflanzstellen von spätaustreibenden Stauden im Halbschatten zu markieren“, sagt Schwedtke und führt als Beispiel die Funkien an.
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Die Frühlingsboten mögen es ruhig
„Es ist am besten, wenn man die Flächen, auf denen diese Frühlingsboten wachsen, in Ruhe lässt“, rät Jolanda van Amerom, Blumenzwiebelgärtnerin aus Ostingersleben, und begründet das damit, dass sich die Pflanzen so von alleine auch durch Samen ausbreiten.
Neben der einfachen, blaublühenden Form gibt es verschiedene Sorten. „’Blue Shades‘ hat besonders intensiv gefärbte mittelblaue Blüten“, sagt van Amerom und ergänzt, dass ‚Charmer‘ rosa blüht und ‚White Splendour‘ – wie der Name ahnen lässt – reinweiße Blüten trägt.
Die besondere Anemone: die Kronen-Anemone
Unter den Anemonen spielt die Kronen-Anemone (A. coronaria) eine wichtige Rolle. „Die Knolle ist sehr hart und sollte vor der Pflanzung etwa drei bis fünf Stunden in Wasser eingeweicht werden“, rät van Amerom. Anderenfalls muss man darauf achten, dass sie in einen feuchten Boden gepflanzt wird und dieser nicht austrocknet. „Sonst kommt die Entwicklung ins Stocken“, sagt die Blumenzwiebelgärtnerin.
Das Besondere an dieser Art ist eine gute Toleranz für die Pflanzzeit. „Sie ist ganz normal winterhart“, sagt van Amerom, „Will man, dass die Blüten erst im Sommer die kräftigen Farben in die Beete bringen, kann man sie auch problemlos im Frühling pflanzen.“ Die Blumenzwiebelgärtnerin ergänzt, dass die Entwicklung von der Pflanzung bis zur Blüte etwa 12 Wochen dauert.
Die duftende Anemone: das Große Wald-Windröschen
Eine weitere heimische Anemone bereichert den Garten im Übergang zum Sommer. „Das Große Wald-Windröschen (A. sylvestris) wird viel zu selten verwendet“, findet Staudengärtnerin Schwedtke. Die großen, reinweißen Blütenschalen sitzen auf 20 bis 40 cm hohen, kräftigen Stielen. Sie bevorzugt warme, kalkreiche Böden, wobei sie nicht nur schattige, sondern auch sonnige Plätze verträgt. Charakteristisch ist unter anderem der zarte Duft, den sie verbreitet. Das ist bei Anemonen eine Rarität.
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‚Robustissma‘ – der Name ist Programm
Der Abschluss des Anemonen-Jahres ist noch mal sehr vielfältig mit den herbstblühenden Arten. „Für mich sind das eigentlich die schönsten Arten“, sagt Schwedtke und räumt ein, dass vor allem Anemone tomentosa ‚Robustissma‘ auf Grund des wuchernden Wuchses bei vielen Gartenbesitzern einen schlechten Ruf haben.