30. Juni 2021, 13:50 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Von Ende Mai bis Anfang Juli kann es passieren, dass Apfelbäume einige ihrer Früchte abwerfen. Hobbygärtner müssen aber nicht etwa eine Krankheit oder einen Schädlingsbefall befürchten, viel mehr handelt es sich um eine natürliche Ausdünnung.
Wirft der Apfelbaum im Sommer seine Früchte ab, spricht man vom sogenannten Junifall. Einige Wochen nach der Blüte lassen nicht nur Apfel-, sondern auch Birn- sowie Kirschbäume unreife Früchte fallen. Hobbygärtner können das nicht verhindern, sollten sie aber auch nicht, denn auf diese Weise schützen Obstbäume die restliche Ernte auf ganz natürliche Weise.
Junifall als Schutzmechanismus des Apfelbaums
Bei den herabfallenden Früchten handelt es sich um solche, die zu spät oder aber unzureichend befruchtet worden sind. Das passiert wiederum, wenn zu viele Früchte am Baum hängen und deshalb nicht alle ausreichend Nährstoffe erhalten. Wirft der Apfelbaum die kleinen, unreifen Früchte ab, schützt er den Rest der Ernte damit, da er nun ausreichend Energie für die Versorgung aufbringen kann. Besonders häufig triff der Junifall übrigens auf, wenn es im Februar zu starken Frösten gekommen ist.
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„Röteln“ bei Kirschbäumen
Beim Kirschbaum nennt sich der Junifall auch „Röteln“. Es gibt einen gravierenden Unterschied zum Apfelbaum, der unreife, nicht befruchtete Früchte abwirft: Es landen Kirschen auf dem Boden, die zwar richtig bestäubt werden konnten, durch eine schlechte Versorgung aber dennoch Mängel aufweisen. Diese mangelhaften Früchte können wiederum zu einer Stoffwechselstörung des Baums führen, weshalb er sich ihrer kurzerhand entledigt.
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Zum Röteln kommt es besonders häufig, wenn es kurz nach der Blüte sehr kühl oder sehr trocken ist. Während eine kühle Witterung die Aufnahme von Stickstoff erschwert, kommen bei trockenem Wetter Wasser sowie Nährstoffe zu kurz.
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Dem Junifall selbst nachhelfen
Hobbygärtner können ihre Ernte auch selbst „retten“, indem sie dem Junifall nachhelfen. Wirft der Apfelbaum nicht genügend Früchte ab, empfiehlt es sich, beschädigte oder zu dicht beieinander wachsende Äpfel per Hand zu entfernen. Dabei gilt, dass pro Blütenstand maximal zwei Früchte zurückbleiben sollten. Das Gleiche gilt auch für Birnbäume.