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Braune Flecken

Apfelschorf – wie man die gefährliche Pilzkrankheit bekämpft 

Apfelschorf: Äpfel am Strauch mit braunen Flecken
Apfelschorf bildet auf befallenen Früchten braune Flecken Foto: _Vilor/iStock
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

13. Mai 2022, 16:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ganze Apfelernten können durch den Apfelschorf eingehen. Im professionellen Obstanbau gibt es Mittel gegen den gefürchteten Pilz. Aber helfen die Mittel auch im heimischen Garten?

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So richtig kraftvoll mag man da nicht mehr reinbeißen. Apfelschorf ist eine Pilzkrankheit, die auf Äpfeln unschöne, braune und rissige Flecken hinterlässt. Vor allem im Obstbau ist die Krankheit sehr gefürchtet. Aber auch viele Hobbygärtner, die einen Apfelbaum im Garten haben, können ein Lied über den Pilz singen. Der heißt übrigens „Venturia inaequalis“ und macht dem Kernobst weltweit zu schaffen. Und auch hierzulande tritt Apfelschorf häufig auf, wenn die entsprechenden Witterungsverhältnisse stimmen.

Wie man Apfelschorf erkennt

Schon kurz nach dem Austrieb bilden sich auf den jungen Blättern eines befallenen Apfelbaumes dunkelbraune, runde Flecken. Die sind zuerst unscheinbar, werden im Laufe des Sommers jedoch größer. Und auch auf den Äpfeln zeigen sich grau-braune Flecken, die Risse bilden und schließlich verschorfen.

Wie kommt es zum Pilzbefall?

Der Pilz bleibt während der Wintermonate auf befallenem Laub, das am Boden liegt. Sobald sich im Frühjahr die ersten Apfelblüten zeigen, kommt es zur Infektion. Dazu reicht schon ein leichter Frühlingsschauer und eine leichte Böe. Durch den Regen lösen sich die Pilzsporen vom Laub, der Wind trägt sie dann auf die jungen Blätter am Baum.

Was die Schorfbildung fördert, sind nasse Blätter über mehrere Stunden und eine hohe Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent. Zudem müssen Temperaturen von mindestens fünf Grad Celsius herrschen. Je höher das Thermometer steigt und die Blattnässe länger andauert, desto schneller kommt es zum Pilzbefall. Nicht selten geschieht die Infektion innerhalb weniger Stunden.

Kann man Apfelschorf im Garten zu Leibe rücken?

Bei der Frage, ob wie man Apfelschorf im Garten bekämpfen kann, scheiden sich die Geister. Fakt ist: Man muss schnell handeln, sobald ein Gehölz erkrankt. Als altbewährtes Mittel gegen Pilzbefall setzt der Obstanbau auf kupferhaltige Pflanzenschutzmittel. Auch für den heimischen Obstgarten gibt es zugelassene kupferhaltige Spritzmittel.

Die Experten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft halten den Einsatz chemischer Mittel im heimischen Garten nicht für sinnvoll. Der genaue Bekämpfungszeitpunkt könne nicht erfasst werden. Und auch die Kollegen vom Pflanzenschutzdienst in Gießen (Hessen) sind skeptisch. Für eine ausreichende Wirkung müsse mindestens fünfmal im Abstand von ein bis zwei Wochen nachgespritzt werden. Zudem erreiche man mit herkömmlichen Spritzgeräten kaum die Baumkronen größerer Apfelbäume.

Wer anfällige Sorten dennoch mit einem für den Hausgarten zugelassenen Fungizid gegen Schorf behandeln will, muss damit schon vor dem ersten Austrieb beginnen. Die Gießener Pflanzenschützer empfehlen „Duaxo Universal Pilz-frei“ als Pflanzenschutzmittel.

Auch lesenswert: Wie man Obstbäume mit einem Netz vor Schädlingen schützt

Vorbeugende Maßnahmen gegen den Pilzbefall im Garten

Wer neu pflanzt, sollte auf Apfelsorten zurückgreifen, die weniger anfällig sind. Damit die Blätter nach einem Regenguss möglichst schnell abtrocknen, sollte der Baum luftig stehen. Die Baumkrone muss regelmäßig mit einem Schnitt offen gehalten werden. Damit sich die Sporen erst gar nicht auf einem Apfelbaum festsetzen, sollte sich das Falllaub möglichst schnell zersetzen.

Im März regt man den Abbauprozess mit einer Gabe von Kalkstickstoff an, umgangssprachlich auch unter „Perlka“ bekannt. Damit der umliegende Rasen keinen Schaden nimmt, streut man den mineralischen Dünger erst aus, wenn das Gras trocken ist. Dabei muss man unbedingt auf den Herstellerhinweis achten.

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Welche Sorten besonders unter Apfelschorf leiden

Nicht jede Apfelsorte ist gleich stark von Apfelschorf betroffen. Hier ein Überblick:

  • Hochanfällig: Golden Delicius, Gala, Gloster und Goldparmäne
  • Mittelanfällig: Cox Orange, Gravensteiner, James Grieve, Jonagold
  • Schwachanfällig: Alkmene, Berlepsch, Ingrid Marie, Jonathan

Zuletzt noch eine gute Nachricht: Einige Apfelsorten trotzen dem fiesen Schlauchpilz. Dazu zählen Retina, Reanda sowie Reglindis. Später im Jahr folgen Rewena, Florina und Topaz.

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