28. Mai 2024, 14:38 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
So wie das Wassereis in der Sonne schmilzt, so gewiss ist es, dass die Mücken im Sommer ihr Unwesen treiben. Neben den heimischen Exemplaren gesellt sich nun schon seit einigen Jahren die exotische „Asiatische Tigermücke“ hinzu. Über ihren Stich kann die Stechmücke gefährliche Viren und Erreger übertragen. Was man über die Asiatische Tigermücke wissen sollte.
Die Gefahr, die von kleinen Tieren ausgeht, sollte man nicht unterschätzen. Die Asiatische Tigermücke kann zum Beispiel gefährliche Krankheiten übertragen. Wie es der Name bereits verrät, stammt die Stechmückenart eigentlich aus Asien. Mittlerweile kommt sie sich auch in vielen Bundesländern Deutschlands vor. Um die Verbreitung zu minimieren, können Gärtner die Brutplätze entfernen.
Übersicht
- Wie verbreitet ist die Asiatische Tigermücke in Deutschland?
- Wie wird in Deutschland gegen die fremde Stechmücke vorgegangen?
- Wie kann man die Asiatische Tigermücke aus dem Garten fernhalten?
- Die Asiatische Tigermücke erkennen
- Wie gefährlich ist die Stechmücke hierzulande?
- Was sollte man tun, nachdem man von einer Asiatischen Tigermücke gestochen wurde?
- Mücke gefangen? Hier können Sie sie einschicken
Wie verbreitet ist die Asiatische Tigermücke in Deutschland?
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ist das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit und beschäftigt sich unter anderem damit, Tierseuchen zu diagnostizieren und zu bekämpfen. Dr. Aleksandra Brandt vom Friedrich-Loeffler-Institut erklärt gegenüber myHOMEBOOK: „Es gibt die meisten Populationen der Tigermücke im Südwesten Deutschlands in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Südhessen.“ Doch auch in einzelnen Landkreisen in Bayern, Jena und in Berlin wurde die Asiatische Tigermücke nachgewiesen.
Brandt rechnet mit einer weiteren Ausbreitung der Tigermücke in Deutschland. Grund dafür sei die Klimaerwärmung. „Die Tigermücke wird gerne in Kleingartenanlagen, auf Friedhöfen oder Campingplätzen heimisch – überall dort, wo kleinere und größere, natürliche und künstliche Wassergefäße zur Eiablage zur Verfügung stehen.“ Wie verbreitet das Insekt in Deutschland ist, ermittelt das FLI zum Ende eines Jahres. Hier finden Sie eine Karte über das Vorkommen der Mücke im Jahr 2023.
Ursprünglich stammt die Mücke aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Aufgrund von Waren- oder Personenverkehr konnte sie sich aber weltweit ausbreiten. Sie wurde bereits in 26 Ländern europaweit nachgewiesen, in 19 gilt sie sogar als etabliert. In Deutschland wurde sie zum ersten Mal 2007 gesichtet.
Wie wird in Deutschland gegen die fremde Stechmücke vorgegangen?
Die Maßnahmen gegen Stechmücken ist Ländersache. Gängig hierbei sind laut dem FLI traditionell physikalische, biologische und chemische Methoden. „Bei der Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke ist neben der Reduktion des Brutplatzangebotes die Eliminierung von Larven in ihren Brutgewässern durch die Ausbringung von Bacillus thuringiensis israelensis (Bti)-Toxin vorrangig“, erläutert Brandt. Sie betont, dass insbesondere bei der Bekämpfung der in wasserführenden Containern, etwa Regentonnen, brütenden Stechmücken die Unterstützung der Bevölkerung notwendig sei.
Wie kann man die Asiatische Tigermücke aus dem Garten fernhalten?
„Die Tigermücken legen ihre Eier auch in flaches Wasser“, meint Brandt. Und weiter: „Daher ist es wichtig, die Gießkannen im Garten regelmäßig zu leeren oder auch die Regentonnen gut abzudichten.“ Auch das Umweltbundesamt rät gegenüber myHOMEBOOK, dass Gärtner auf unnötige stehende Gewässer im Garten besser verzichten, um den Asiatischen Tigermücken keinen Lebensraum zu bieten. Neben Gießkannen sollte man auch Vogeltränken und ähnliches wöchentlich einmal komplett entleeren.
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Die Asiatische Tigermücke erkennen
Mit einer Körpergröße von maximal etwa 0,9 Zentimetern ist die Asiatische Tigermücke sehr klein. Brandt erklärt: „Der Körper der Asiatischen Tigermücke ist schwarz. Am Hinterleib und an den rückwärtigen Beinen sind weiße Steifen zu erkennen. Der letzte Teil der Hinterbeine ist weiß gefärbt.“ Durch ihre auffällige Färbung kann man die Tigermücke gut von heimischen Exemplaren unterscheiden.
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Wie gefährlich ist die Stechmücke hierzulande?
Die Asiatische Stechmücke kann potenziell Krankheitserreger wie Fadenwürmer und mehr als 20 Viren, darunter das West-Nil-, Dengue- oder auch Chikungunya-Virus, übertragen. „Die Viren können lebensgefährliche Krankheiten von Menschen und Tieren verursachen“, so die Pressesprecherin des FLI.
In Deutschland herrscht hierfür aber ein geringes Risiko, wie das Umweltbundesamt auf Nachfrage von myHOMEBOOK betonte. Sowohl die Anzahl der Virusträger als auch das Vorkommen der Mücke generell sei begrenzt.
Was sollte man tun, nachdem man von einer Asiatischen Tigermücke gestochen wurde?
Nach einem Stich sollte man Ruhe bewahren, denn wie beschrieben, ist nicht jede Stechmücke Überträger von gefährlichen Viren. „Sollten nach dem Stich Symptome wie Fieber oder Schüttelfrost auf, solle man einen Arzt aufsuchen“, so Brandt.
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Mücke gefangen? Hier können Sie sie einschicken
Findet man Tigermücken im Garten, kann man diese einfangen und einschicken. „Der Mückenatlas kartiert die Stechmücken“, erzählt Brandt. Damit die Wissenschaftlerinnen eine Analyse durchführen können, sollte man die Insekten lebendig einfangen und einfrieren. Weitere Information über das Mückenjagen finden Sie auf der Internetseite des Mückenatlas.