29. April 2021, 21:01 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Die asiatische Küche ist leicht und lecker. Das liegt auch an den vielen exotischen Gemüsesorten, die Verwendung finden. Die exotischen Gemüse bekommt man bei uns jedoch nicht überall. Asiatisches Gemüse lässt sich aber problemlos auch im Garten oder auf dem Balkon anbauen.
Ein scharfes Thai-Curry, eine indische Linsensuppe oder einfach gebratene Nudeln mit ganz vielen Kräutern … viele Gerichte aus Fernost schmecken feurig, exotisch und einfach lecker. Wichtig, wenn nicht gar die Hauptzutat der Speisen sind knackige Gemüsesorten. Im Supermarkt wird das Gemüse jedoch nur selten angeboten. Die gute Nachricht: Asiatisches Gemüse kann man ohne großen Aufwand im Garten oder auf dem Balkon ziehen. Selbst auf einer sonnigen Fensterbank gedeihen Pak Choi, Koriander und Co. rasch. Die beliebtesten asiatischen Gemüsesorten und Kräuter im Überblick:
Übersicht
- Asiatische Gemüse und Kräuter einfach selbst ziehen
- 1. Pak Choi (Brassica rapa var. chinensis)
- 2. Thai-Basilikum (Ocimum basilicum var. thyrsiflora)
- 3. Koriander (Coriandrum sativum)
- 4. Zitronengras (Cymbopogon citratus)
- 5. Kaffir-Limettenblätter (Citrus hystrix)
- 6. Asiatischer Salat – Mizuna (Brassica rapa var. japonica)
- 7. Kurkuma (Curcuma longa)
- 8. Wollmispel (Eriobotrya japonica)
Pflanz- und Pflegetipps Pak Choi – wie sich der asiatische Kohl im Garten anbauen lässt
Pflanz- und Pflegetipps Worauf es ankommt, wenn man asiatische Salatsorten im Garten anbaut
Überblick 7 Küchenkräuter, die sich perfekt für die Fensterbank eignen
Asiatische Gemüse und Kräuter einfach selbst ziehen
1. Pak Choi (Brassica rapa var. chinensis)
In Deutschland kennt man das köstliche Blattgemüse auch unter dem Namen „Senfkohl“. Nicht ganz zu Unrecht, schmecken vor allem die Blattrippen etwas scharf und würzig. Pak Choi stammt ursprünglich aus China. Dort wird das Gemüse vielerorts angebaut.
Tipps zum Anbau
Pak Choi mag einen sonnigen Standort im Garten. Die Pflanze ist jedoch recht robust und kommt auch mit einem halbschattigen Platz im Beet gut zurecht. Wo sie jedoch besonders rasch gedeiht, ist ein Wintergarten oder besser noch ein Treibhaus mit entsprechender Luftfeuchtigkeit.
Passend dazu: Pak Choi – wie sich der asiatische Kohl im Garten anbauen lässt
2. Thai-Basilikum (Ocimum basilicum var. thyrsiflora)
Zwar besteht eine botanische Verwandtschaft zwischen den verschiedenen Basilikum-Arten, mit dem manchmal fast scharfen Basilikum, das in der italienischen Küche verwendet wird, hat Thai-Basilikum geschmacklich jedoch nicht viel zu tun. Dessen Blätter geben einem asiatischen Gericht eine Note, die nach Zimt und Piment erinnert.
Tipps zum Anbau
Im Garten sollte Thai-Basilikum an einem hellen, geschützten und sonnigen Standort gepflanzt werden. Die Pflanze ist frostempfindlich. Gut gedeiht Thai-Basilikum in nährstoffreicher Erde.
3. Koriander (Coriandrum sativum)
Dieses Kraut ist in der asiatischen Küche kaum wegzudenken. Koriander ähnelt vom Aussehen zwar unserer gewöhnlichen Petersilie, das Aroma ist jedoch unverkennbar anders. Manche Menschen können sich mit dem exotischen Geschmack nicht anfreunden. Ein oft gehörtes Urteil: „Schmeckt seifig“. Ein Grund dafür könnten die Gene sein, wie die Kollegen von FITBOOK berichten. Wer authentische asiatische Küche mag, kann das jedoch kaum nachvollziehen. Denn der herbe, etwas süßliche und nussige Geschmack ist für viele das i-Tüpfelchen in der asiatischen Küche.
In Indien gibt man frische Koriander-Blätter gerne als Topping zu einer kräftigen Linsensuppe (Daal-Soup). Gemörserte Koriandersamen sind ein wichtiger Bestandteil vieler Currys. In der Thai- und Vietnam-Küche kommt der Vietnamesische Koriander zum Einsatz. Die Blätter haben ein pfeffriges Aroma. Übrigens: Echter Koriander ist schon seit dem Mittelalter in Europa bekannt. Welche anderen Heilkräuter im Garten angebaut werden können, verrät myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Tipps zum Anbau
Koriander ist pflegeleicht und wächst schnell. Schon rund sechs Wochen nach der Aussaat kann die Pflanze geerntet werden. Sobald Koriander blüht, wird das Aroma der Blätter jedoch scharf, bitter und leicht unangenehm. Gut wässern!
4. Zitronengras (Cymbopogon citratus)
Zitronengras ist in der asiatischen Küche eine beliebtes Gewürzpflanze. Sie verleiht vielen Gerichten eine frische Zitrusnote. Für ein grünes Thai-Curry werden einige frische Stängel mit anderen asiatischen Gemüsen und Kräutern zu einer Paste püriert. Zitronengras wird in Kosmetika verwendet und ist auch als Heilpflanze bekannt. Bei Magen-Darm-Beschwerden kann ein Tee aus Zitronengras Linderung verschaffen.
Tipps zum Anbau
Ein sonniger und geschützter Standort im Garten oder auf dem Balkon ist für Zitronengras ideal. Mit Kälte kommt die Pflanze nicht gut zurecht. Daher empfiehlt es sich, Zitronengras im Kübel zu kultivieren und im Winter an einem wärmeren Ort unterzubringen. Zitronengras sollte mit reichlich Wasser versorgt werden, vor allem während der Wachstumsphase im Sommer. Staunässe ist aber auch hier zu vermeiden. Als Langzeitdünger empfehlen sich Hornspäne. Ansonsten gibt man Zitronengras auch einen Wachstumskick mit einer Gabe von organischem Flüssigdünger.
5. Kaffir-Limettenblätter (Citrus hystrix)
Die Kaffir-Limette stammt aus den tropischen Regionen Südostasiens. Die Blätter verleihen vielen Gerichten eine pikante Zitrusnote. Kaffir-Limettenblätter eignen sich nicht zum Verzehr, denn sie sind von sehr zäher Konsistenz und würden einem im Halse stecken bleiben. Daher nimmt man sie heraus, sobald das Gericht fertig gekocht ist. Frische Blätter können jedoch auch mit anderen Zutaten für Currys zu einem Muß püriert werden. Aus der lustig-runzeligen Schale der Früchte wird ein Mittel gegen Motten und anderes Ungeziefer gewonnen. Das Fruchtfleisch ist zwar genießbar, hat jedoch kaum Saft.
Tipps zum Anbau
Wie die meisten anderen asiatischen Gemüse und Kräuter gedeiht die Kaffir-Limette in unseren Breiten im Kübel. Der kommt im Sommer ins Freie an einen sonnigen und windgeschützten Standort. Tipp: Zitruspflanzenerde eignet sich gut als Substrat.
In den Sommermonaten gießt man die Pflanze ausgiebig. Aber Vorsicht vor dem Übergießen! Lieber wartet man ab, bis die obere Erdschicht gut angetrocknet ist, bevor man erneut wässert. Im Sommer düngt man die Kaffir-Limette wöchentlich. Auch hier gibt es im Handel speziellen Zitruspflanzendünger. Es reicht aber durchaus herkömmlicher Pflanzendünger. Ab Herbst und in den Wintermonaten wird nicht gedüngt. Dann herrscht Winterruhe!
6. Asiatischer Salat – Mizuna (Brassica rapa var. japonica)
Wenn man will, gehen auch die Blattsalate aus Fernost als asiatisches Gemüse durch. Davon gibt es eine ganze Bandbreite wie „Green in Snow“ und „Red Giant“. Besonders beliebt ist der japanische Senfkohl „Mizuna“ mit seinem leicht würzigen Aroma. Die jungen Blätter eignen sich gut als Salat. Mit ausgewachsenen Blättern verfeinert man viele Suppen. Mit breiteren Salatblättern werden eingewickelte Gerichte gedünstet oder gebraten.
Tipps zum Anbau
Im Freiland lassen sich asiatische Salate von März bis September aussäen. Nach kurzer Zeit können die Salate schon geerntet werden. Geschickt gepflanzt, gedeihen sie über das ganze Gartenjahr hinweg. Bei Mizuna ist der Herbst und Winter ideal für den Anbau. Auch auf dem Balkon oder auf der Fensterbank lassen sich Asia-Salate wie Microgreens ziehen. Mizuna keimt gut um die 16 Grad Celsius. Lieber einmal kräftig gießen, als zu oft. Ist die Erde stets zu feucht, drohen Pflanzenerkrankungen wie Grauschimmel.
7. Kurkuma (Curcuma longa)
Kaum ein Curry kommt ohne Kurkuma mit seinem leicht scharfen Aroma aus. Dafür trocknet man die Knollen und mahlt diese zu einem knallgelben Pulver. Der Farbstoff wird industriell zum Färben von Textilien und Lebensmitteln verwendet. Kurkuma ist bei uns auch als „Gelbwurzel“ bekannt.
Tipps zum Anbau
Beim Kultivieren dieser Pflanze ist etwas Geschick gefragt. Am besten gedeiht Kurkuma in unseren Breiten im Kübel an einem sonnigen, geschützten Standort im Freien. Im Winter fühlt sich die exotische Pflanze im Gewächshaus oder Wintergarten wohl. Als Zimmerpflanze unbedingt auf eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit achten.
Der Boden muss durchlässig und humusreich sein. Den Ballen von Frühjahr bis Herbst feucht halten und stets Staunässe vermeiden! Ab Oktober nur noch gießen, wenn die Erde zu trocken wird! Kurkuma verwöhnt man alle vier Wochen mit Mineraldünger. Im Herbst reifen die Rhizome, die Blätter sterben ab. Dann erntet man die Knollen und verarbeitet diese, oder lässt sie zum Überwintern im Topf. Die Temperatur am Standort sollte nicht unter 12 Grad Celsius liegen.
Auch interessant: Ist veganer Dünger gesund für Pflanzen im Gartenbeet und im Kübel?
8. Wollmispel (Eriobotrya japonica)
Die Japanische Wollmispel ist eigentlich eher Obst als asiatisches Gemüse. Der kleine, immergrüne Baum mit seinen attraktiven Blättern kultiviert man hervorragend als Kübelpflanze. Mit den Jahren trägt die Pflanze jedes Frühjahr kiloweise pflaumengroße, hellgelbe Früchte. Mit ihrem süß-säuerlichen Aroma sind vollreife Wollmispeln zum Reinbeißen lecker.
Tipps zum Anbau
Die Japanische Wollmispel kann ganz einfach aus den Samen selbst gezogen werden. Man bekommt sie mittlerweile aber auch im Blumenhandel. Im Kübel kommt die Pflanze nach den Eisheiligen an einen warmen, sonnigen Standort ins Freie. Vor zu viel Regen sollte die Wollmispel geschützt werden. Im Winter kann die Pflanze in einem kühlen Zimmer untergebracht werden. Oder als Zimmerpflanze an einem Südfenster kultiviert werden.
Als Substrat eignet sich humusreiche Pflanzenerde. Der Boden sollte locker und durchlässig sein. Beim Gießen Staunässe vermeiden. Die obere Erdschicht kann ruhig trocken sein, bis zum nächsten Wässern. Am besten verwendet man weiches Wasser.