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Gartengestaltung

Wie legt man einen Bachlauf im Garten an?

Bachlauf im Garten
Ein Bachlauf ist ein echter Hingucker im eigenen Garten – und mit dem richtigen Know-How auch selbst zu realisieren Foto: iStock / elenaleonova

3. Februar 2022, 14:56 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Der Bach ist ein Sehnsuchtsort vieler Menschen. Das gurgelnde Gewässer steht für Lieblichkeit und Naturromantik, gelegentlich auch für Erfrischung – je nach Wasserqualität. Auch im eigenen Garten lässt sich ein plätschernder Bachlauf realisieren.

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Der eigene Bachlauf im Garten wertet jedes Grundstück auf, ist ein schöner Anblick und bietet überdies Flora und Fauna Lebensraum. Angst vor der Umsetzung eines solchen Projekts muss man nicht haben, die Mindestkosten sind mit rund 150 Euro ebenfalls überschaubar. Allerdings sollte der Garten schon groß genug sein. Flächen, die an Badehandtücher erinnern, sind zu klein – es sei denn, man gibt sich mit einem Rinnsal zufrieden. Wir reden hier jedoch von mindestens drei Meter Länge, dreißig Zentimeter Breite und zehn bis zwanzig Zentimeter Tiefe. Das gurgelt ein bisschen, freut die Uferblümchen Sumpfvergissmeinnicht und Brennender Hahnenfuß, bietet den Vögeln Erfrischung und dem Menschen Kontemplation.

Bachlauf im Garten anlegen – was sollte man beachten?

Rechtlich oder ökologisch brauchen Sie keine Bedenken zu haben. „Jeder darf in seinem Garten einen Bachlauf anlegen“, sagt Jutta Lehmann, Konzerneinkaufsleiterin beim Bau- und Gartenmarktbetreiber Hornbach. Mieter sollten sich allerdings vorab besser mit ihrem Vermieter abstimmen.

Gut beraten ist, wer seine Vorstellungen vorab zeichnet, wie beim Bauplan für ein Haus. Gewiss, man kann einfach eine Rinne ausbaggern und Wasser hineinkippen. Aber so etwas wäre schnell wie ein mittelalterlicher Burggraben – eine stehende, brackige Brühe. Und wäre dieses Rinnsal der ständigen Sonnenbestrahlung ausgesetzt, wäre bald gar kein Wasser mehr im Graben.

Wie entsteht eine Kreislaufwirtschaft?

Unser Bach soll ja dauerhaft fließen und gurgeln. Daher lohnt auch hier ein wenigstens halbschattiger Verlauf, der vor Wasserverdunstung schützt. Noch wichtiger ist aber ein Gefälle, sonst fließt das Wasser nicht selbstständig. Das Prinzip des Gartenbachlaufs ist immer dasselbe: Aus einem Teich wird Wasser über einen Schlauch mit mindestens einem Zentimeter Dicke zum höchsten Punkt des Bachs gepumpt, von dort läuft es wieder zurück in den Teich. Klassische Kreislaufwirtschaft.

Grundsätzlich bestehen zwei Möglichkeiten, einen Bachlauf im Garten zu bauen. Entweder Sie verwenden fertige Bachlaufschalen (etwa aus Keramik), oder Sie gestalten Ihren individuellen Bachlauf mit PVC-Folie. Hier gilt diese Untergrund-Reihenfolge:

  1. Erdaufschüttung (um auf eine bestimmte Höhe zu kommen)
  2. Sand (zum Modellieren)
  3. Vlies (als Schutz für die Folie)
  4. Teichfolie (idealerweise aus PVC mit einem Millimeter Dicke)
  5. Steinfolie (zum Abdecken der PVC-Folie und zur optischen Gestaltung)

Bei den Rändern des Bachlaufs sollte idealerweise eine Art Kapillarsperre errichtet werden, lautet der Rat von Hornbach-Expertin Lehmann. „Somit kann das Wasser nicht nach außen dringen und auf dem Grundstück versickern.“ Und so baut man einfach eine Kapillarsperre: Mit Erde und Sand eine Randerhöhung modellieren, sodass das fließende Wasser nicht über den Rand gelangen kann.

Auch interessant: Mini-Teich auf der Terrasse oder im Garten anlegen – so geht’s

Ab wann lohnen sich Stauzonen?

Wie groß das Gefälle ist, hängt vom individuellen Geschmack ab, sagt Gartenbauexpertin Jutta Lehmann. Bei einem längeren Bachlauf, etwa ab fünf Meter, sollte lediglich darauf geachtet werden, dass nach einem längeren Abschnitt, etwa alle ein bis zwei Meter, Wasser-Stauzonen errichtet werden. Diese sind jeweils 20 bis 30 Zentimeter tief sowie 40 bis 50 Zentimeter breit und lang. „Diese sollten idealerweise mit Teichpflanzen und Steinen bestückt werden, um das biologische Gleichgewicht im Teich aufrechtzuerhalten“, lautet Lehmanns Rat.

Bachlauf
Kleine Staustufen sind beim Bachlauf wichtig Foto: iStock / mtreasure

Die Vorteile der Staustufen: Der Bachlauf wird dadurch nicht nur optisch aufgewertet, sondern reinigt gleichzeitig als natürlicher Filter den Teich. Die Stauzonen sorgen zudem dafür, dass beim Ausschalten der Pumpe der Bachlauf nicht trocken gelegt wird und der Teich dadurch (je nach Bauweise) eventuell überläuft. Zudem füllt sich der Bachlauf beim Einschalten der Pumpe wesentlich schneller und benötigt nicht so viel Wasser aus dem Teich.

Beim Teich-System ist der Anschluss eines Wasserhahnes nicht notwendig, betont Lehmann: „Bei einem Bachlauf mit Teich handelt es sich um einen geschlossenen Wasserkreislauf, der mit einer Bachlauflumpe verbunden ist. Der Wasserkreislauf fängt bei der Pumpe an. Diese verbindet den Bachlauf mit einem Spiralschlauch mit einem Innendurchmesser von mindestens einem Zoll. Das aus dem Schlauch austretende Wasser gelangt über den Bachlauf zurück in den Teich, womit sich der Wasserkreislauf schließt.“

Wie viel Wasser muss der Teich fassen?

Die Füllmenge des Teichs muss der Bachgröße angepasst werden. Bleiben wir bei unserem oben genannten Beispielbach mit drei Metern Länge. Hierfür rät Gartenbauexpertin Lehmann: „Das Auffangbecken sollte ein Fassungsvermögen von mindestens 1000 Litern haben.“ Man kann dafür einen Fertigteich aus Polyethylen (PE) in der Erde versenken oder mit Teichfolie seinem eigenen Gestaltungsvermögen freien Lauf lassen.

Noch ein Tipp von Jutta Lehmann: „Aus ästhetischen Gründen sollten Bachauf- und Teichgröße aufeinander abgestimmt werden.“ Also: Müsste unser Beispiel-Bächlein mit einer Art Stausee konkurrieren, entstünde ein optisches Ungleichgewicht. Somit schafft man keinen Sehnsuchtsort im Garten.

Worauf kommt es bei der Pumpe an?

Die Pumpe ist das Herz des Wasserkreislaufs. Deren Größe ist abhängig vom Abstand des Wasserspiegels im Teich (wichtig: nicht ab Pumpe) zum höchsten Punkt des Bachs sowie dessen Breite. Bei unserem Beispiel-Bächlein mit 30 Zentimeter Breite kalkulieren wir einen Meter von Wasserspiegel bis zum höchsten Punkt des Bachlaufs. Hier empfiehlt Hornbach-Expertin Lehmann eine Bachlaufpumpe mit einem Pumpvermögen von 5000 Liter pro Stunde. Bei zweieinhalb Meter Höhe müssen es schon 7000 Liter pro Stunde sein.

Manche Pumpenhersteller bieten übersichtliche Rechner an, um die passende Pumpengröße zu berechnen. Das sind etwa:

Hinweis: Die Pumpe muss übrigens nicht extra im Teich befestigt werden. Einfach aufstellen, den Schlauch mit dem Bachlauf verbinden – fertig.

Bachlauf
Ist der Bachlauf fertig, kann man ihn nach Belieben gestalten und bepflanzen Foto: iStock / Irina Gulyayeva

Was ist mit der Wasserhygiene?

Der Bachlauf steht, das Wasser fließt. Jetzt müssen aber noch ein paar Fragen geklärt werden. Etwa nach Fauna und Flora. Bachfachfrau Lehmann rät davon ab, Fische im Bach auszusetzen. „Nur im Teich.“ Dafür kann man das Bachufer bepflanzen, von Sumpfvergissmeinnicht und Brennender Hahnenfuß war ja bereits die Rede. Es gibt aber noch mehr Uferpflanzen. Wasserhygiene ist wichtig, betont Jutta Lehmann: „Durch die geringe Wassertiefe können an heißen Tagen Fadenalgen am Bachlauf entstehen. Diese sollten Sie regelmäßig einfach per Hand entfernen.“

Und für den Teich gilt: „Zu Beginn sollte man idealerweise dem Teich Starterbakterien zugeben“, empfiehlt Jutta Lehmann. Das sind in dem Fall nützliche Bakterien, die Schadstoffe im Wasser abbauen, die durch verursacht werden vom Stoffwechsel von Pflanzen und Pflanzen. 150 Gramm Starterbakterien reichen für 10.000 Liter Wasser und sind schon weniger als 10 Euro zu haben.

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Was ist beim Bachlauf im Winter zu tun?

Frostige Winter sind keine Zeiten für Bachläufe im Garten. Zu dieser Zeit sollten sie stillgelegt werden, zumindest muss der Pumpenbetrieb eingestellt werden. „Falls man sich doch am Bachlauf erfreuen möchte, dann muss die Pumpe jetzt 24 Stunden am Tag laufen, um ein Zufrieren zu verhindern. Die von der Pumpe kommenden Schläuche sollten frostsicher vergraben werden“, lauten die Wintertipps von Expertin Jutta Lehmann.

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