23. März 2021, 11:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Das Frühjahr ist der geeignete Zeitpunkt, um Pflanzen und Gemüse vorzuziehen. Aber wie geht man dabei vor, damit am Ende auch kräftige Pflänzchen entstehen, die den Umzug in den Garten meistern?
Bei der Aussaat müssen Hobbygärtner auf verschiedene Dinge achten, damit aus dem Samen auch kräftige Sämlinge werden. Neben der Qualität des Saatguts spielen auch das Anzuchtgefäß, das Substrat und die Pflege eine wichtige Rolle.
Übersicht
Der optimale Zeitpunkt zum Aussäen
Vor März empfiehlt es sich nicht, mit der Aussaat zu beginnen, da es tagsüber in der Regel noch zu dunkel ist. Aus den Samen würden dann nur schwache, dünne Pflänzchen entstehen, die später im Garten kaum Überlebenschance hätten. Das gilt nicht für Hobbygärtner, die Samen im Gewächshaus oder in einem Frühbeet aussäen, denn da kann man die Belichtung selbst beeinflussen und verändern.
Was man für die Aussaat braucht
Die Materialliste für eine Aussaat ist relativ kurz:
- geeignete Anzuchtgefäße (Blumentöpfe, Aussaatkisten, leere Dosen oder Eierkartons)
- Substrat
- transparente Abdeckung (Glas, Folie)
- Sprühflasche
- Saatgut
Wichtig ist, dass die Gefäße über einen Wasserablauf verfügen, damit es nicht zu Staunässe kommt. Bei der Wahl des Substrates ist entscheidend, welche Keime man aussäen möchte. Gemüsesorten wie Gurken wachsen lange in dem Gefäß heran und werden ohne Umsetzen ins Gartenbeet gepflanzt, daher brauchen sie von Anfang an ein nährstoffreiches Substrat. Samen, die nach dem Keimen umgesetzt werden, benötigen hingegen nährstoffarme Substrate, damit sich ihre Wurzeln auf der Suche nach Nährstoffen richtig ausbilden.
Gutes Saatgut kaufen
Beim Kauf des Saatgutes stehen Lichtkeimer, Dunkelkeimer und Kältekeimer zur Auswahl. Der Name verrät bereits, was die Samen brauchen – Lichtkeimer brauchen viel Helligkeit, Dunkelkeimer hingegen Dunkelheit und Kältekeimer keimen nur, wenn sie einen Frostimpuls bekommen. Außerdem sollte man auf folgende Angaben auf der Verpackung der Samen achten:
- Haltbarkeit
- Keimfähigkeit
- die richtige Sortenwahl nach Jahreszeit
Richtig aussäen – Schritt für Schritt erklärt
Bevor die Samen ihren Weg in die Erde finden, sollte für die richtigen Bedingungen gesorgt sein. Die optimale Temperatur für eine Keimung beträgt zwischen 22 und 25 Grad, anfangs darf es außerdem – auch für Lichtkeimer – etwas dunkler sein. Daher sollte man sich zuerst einen geeigneten Standort für die Aussaat suchen. Danach sind es nur ein paar einfache Schritte, um die Samen auszusäen:
- Anzuchterde bis kurz unter den Rand des Gefäßes füllen, leicht andrücken, glatt streichen und mit etwas kalkarmem Wasser besprühen.
- Feine Samen etwa einen halben Zentimeter tief in die Erde geben, größere Samen etwa zwei Zentimeter tief. Tipp: Die optimale Aussaattiefe entspricht der doppelten Saatgutstärke. Nicht zu dicht aussäen! In kleine Töpfe am besten immer zwei Samen setzen, damit mindestens einer aufgeht und der schwächere später entfernt werden kann.
- Samen danach mit einer dünnen Erdschicht bedecken. Bei Dunkelkeimern gerne mehr, bei Lichtkeimern nur eine ganz leichte Schicht auflegen. Hier kann man auch etwas Quarzsand beimischen.
- Anschließend die Abdeckung auf das Gefäß legen, damit eine gute Luftfeuchtigkeit entsteht und die Samen schön feucht bleiben.
- Die Aussaat im Anschluss immer feucht halten.
Sobald sich das erste Grün zeigt, kann die Aussaat an einen etwas kühleren Standort ziehen. Optimal sind 18 Grad und weniger. Beträgt die Außentemperatur tagsüber 15 Grad, können die Gefäße auch nach draußen ziehen. Nach etwa drei bis vier Wochen kann man die Sämlinge dann vereinzeln. Das bedeutet, dass jeweils ein Pflänzchen in einen eigenen Topf zieht. Zu diesem Zeitpunkt vertragen die Jungpflanzen auch einmal die Woche die Zugabe von Flüssigdünger – die halbe Menge reicht.
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Hilfsmittel für die Aussaat
Saatscheiben und Saatbänder vereinfachen die Aussaat, da die Samen bereits gleichmäßig verteilt sind. Wichtig ist bei der Verwendung nur, dass sie nie austrocknen.
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Die Aussaat richtig pflegen
Generell gilt, dass die Samen während der Keimphase niemals austrocknen dürfen. Am besten befeuchtet man sie regelmäßig mit einer Sprühflasche. So läuft man nicht Gefahr, zu viel Wasser zu verabreichen, denn auch das wäre schädlich.
Wichtig ist, die Abdeckung regelmäßig abzunehmen, damit der Sauerstoff ausgetauscht und etwas Feuchtigkeit entweichen kann. Ansonsten könnte sich Schimmel bilden. Sobald Sämlinge zu sehen sind, kann die Abdeckung ganz abgenommen werden.