8. April 2024, 15:03 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Alt, unschön oder sogar kaputt – Balkonböden sieht man ihre regelmäßige Nutzung mit der Zeit an. Um den Untergrund wieder in einen ansehnlichen Zustand zu bringen, gibt es einige Beläge für Balkonböden im Handel. myHOMEBOOK stellt fünf genauer vor und erklärt die Vor- und Nachteile.
Ist ein Balkon mit den Jahren optisch in Mitleidenschaft gezogen worden, kann ein neuer und ansprechender Bodenbelag die Lösung sein. Hier stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Doch bei einem Kauf sollte nicht nur die Optik entscheidend sein.
Übersicht
Was muss man bei einem Bodenbelag für den Balkon beachten?
Bevor es an die Verlegung eines neuen Bodenbelags für den Balkon geht, muss man einige Faktoren überprüfen. So sollte der Balkonboden über ein minimales Gefälle von etwa zwei bis drei Prozent verfügen, damit Regenwasser gut ablaufen kann.
Entsprechend muss auch darauf geachtet werden, dass der Abfluss nicht aus Versehen zugeklebt wird. Regenwasser, das sich staut, kann ansonsten mit der Zeit zu Schimmel führen. Hier ist also eine kleine Aussparung innerhalb der Verlegung sinnvoll. Ebenfalls relevant ist das Eigengewicht des Bodenbelags: Steinfliesen in großer Masse übersteigen eventuell die zulässige Traglast eines Balkons.
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Welcher Bodenbelag eignet sich wann für den Balkon?
Neben den genannten Voraussetzungen entscheidet allen voran der Geschmack darüber, welcher Bodenbelag sich für den eigenen Balkon eignet.
1. Holzfliesen
Holzfliesen sind nicht ohne Grund als Bodenbelag für den Balkon sehr beliebt. Als Naturmaterial verschafft der Belag dem Außenbereich eine natürliche Note. Außerdem schaffen Holzfliesen ein wohnliches Ambiente und dank schmeichelnder Haptik fühlen sie sich auch barfuss warm und angenehm an.
Doch das waren noch längst nicht alle Vorzüge: Der Bodenbelag gilt als ausgesprochen leicht in der Verlegung und das nicht nur, weil kaum Werkzeug nötig ist. Die einzelnen quadratischen Fliesen lassen sich per Klick-System einfach über den bestehenden Balkonboden verlegen. Bei einem Auszug lassen sie sich ebenso leicht wieder entfernen. Weil die einzelnen Holzlatten der Fliesen auf einem witterungsbeständigen Kunststoffträger befestigt sind, besteht kein direkter Kontakt zum Untergrund und damit kaum Schimmelgefahr. Und auch dank der Fugen zwischen den einzelnen Platten fließt Regenwasser optimal ab.
Zur Auswahl stehen zahlreiche Holzarten – von heimisch bis tropisch und von Weich- bis Hartholz: Eiche, Lärche, Akazie, Kiefer, Douglasie oder auch Bambus. Allerdings gelten Tropenhölzer bekanntermaßen als nicht unbedingt nachhaltig, darum sollte bei solch einem Bodenbelag auf das FSC-Siegel geachtet werden.
2. Outdoor-Teppich
Mit keinem anderen Bodenbelag fühlt sich der Balkon mehr nach einem Freiluft-Wohnzimmer an als mit einem Outdoor-Teppich. Angenehm weich in seiner Beschaffenheit ist der Bodenbelag gleichzeitig äußerst robust und beständig gegen jede Art von Witterung auf dem Balkon. Und weil er zudem so leicht in seinem Gewicht ist, hält sich der Aufwand bei der Verlegung in Grenzen. Naht also das Ende des Sommers, ist dieser Bodenbelag alternativ auch schnell und einfach in den Innenraum verlegt. Diese Flexibilität zeigt, dass der Outdoor-Teppich tendenziell eher eine dekorative Lösung als ein vollflächiger Bodenbelag ist, was vielleicht nicht jedem Geschmack entspricht.
Dafür ist in puncto Design für nahezu jeden Gusto etwas dabei, denn Outdoor-Teppiche gibt es mittlerweile in einer großen Bandbreite. Allerdings sind dabei viele Modelle aus Kunststofffasern gefertigt. Häufig gibt es Varianten, die aufgrund ihrer Bezeichnung wie zum Beispiel „in Sisal-Optik“ eine andere Beschaffenheit vermutet lassen als tatsächlich gegeben ist. Wer also im Sinne der Nachhaltigkeit handeln will, sollte die Produktbeschreibung genau lesen. Ratsam sind beispielsweise Modelle ohne PVC, aus Kokosfasern oder jene, die aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wurden.
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3. Kunstrasen
Ähnlich angenehm weich und warm an den Füßen wie der Outdoor-Teppich ist auch ein Kunstrasen als Bodenbelag für den Balkon. Nur ist dieser Belag mit etwas mehr Aufwand bei der Verlegung verbunden. Da dieser für gewöhnlich vollflächig verlegt wird, muss er zuvor passend zugeschnitten werden.
Viele Jahre galt der Kunstrasen bezüglich Qualität eher als minderwertig und genoss so allgemein nur wenig Ansehen. Mittlerweile hat der Markt hier aufgerüstet und bietet viele hochwertige Modelle an. Diese sind zudem in verschiedenen Maßen, Farben und mit UV-Beständigkeit erhältlich. Eine direkte, intensive Sonnenstrahlung und das über Jahre hinweg kann guten Kunstrasen-Modellen nichts anhaben. Außerdem ist die Unterseite des leichten Bodenbelags meist mit Noppen ausgestattet, wodurch Regenwasser gut ablaufen kann. Wesentlich komplizierter gilt der Kunstrasen im Hinblick auf Reinigung, denn Schmutz und Dreck lassen sich bei diesem Bodenbelag für den Balkon nicht ganz so einfach entfernen.
4. WPC
Unter WPC, kurz für „Wood Plastic Composites“, versteht sich ein Verbundwerkstoff. Ein solcher Bodenbelag besteht also überwiegend aus Holz und zu einem kleinen Teil aus Kunststoff. Wer denkt, WPC sei aufgrund seines hohen Holzanteils eine nachhaltige Alternative, der irrt. Vielmehr dreht es sich hier um eine Holzoptik, die aber durch ihre künstliche Beschaffenheit äußerst langlebig und sehr pflegeleicht ist. WPC-Dielen gelten zudem als beständig gegen Witterung, sind rutschfest und entwickeln keinerlei Splitter. Aufgrund des Kunststoffanteils heizt sich dieser Bodenbelag bei intensiver Sonneneinstrahlung jedoch stark auf.
Die meist grau-braunen, längsgerillten Dielen sind einfach in der Verlegung, bedürfen allerdings einer Unterkonstruktion. Diese kann gegebenenfalls einen unebenen Balkonboden ausgleichen. Ein gewisser Aufwand ist hier in jedem Fall gegeben. WPC ist auch als Klick-System erhältlich, noch dazu in verschiedenen Farben und Oberflächenstrukturen. Dafür hat es aber auch seinen Preis, der im Vergleich zu anderen Bodenbelägen deutlich höher liegt.
5. Steinfliesen
Zweifelsohne sorgen Natursteinfliesen für einen äußerst charismatischen bis hin zu einem mediterranen Look. Der Bodenbelag für den Balkon wirkt neutral, aber auch ein wenig kühl. Allerdings bringen Steinfliesen auch einige Nachteile mit sich: Flecken verzeihen die empfindlichen Platten nur selten. Dafür gelten Steinfliesen aufgrund ihrer Beschaffenheit als ein sehr langlebiger Bodenbelag.
Die Verlegung ist aufwendiger. Noch dazu verfügen Steinfliesenplatten über viel Eigengewicht. Beim Verlegen muss also unbedingt darauf geachtet werden, dass die zulässige Traglast des Balkons keinesfalls überschritten wird. Fliesen für den Außenbereich sollten außerdem rutschfest und frostbeständig sein, sonst droht schnell eine böse Überraschung. Eine gute Alternative zu Natursteinplatten sind im übrigen Fliesen in Steinoptik. Diese lassen sich oft ebenfalls über das bewährte Klick-System verlegen und sind entsprechend leichter in ihrem Gewicht.
Was Mieter beachten sollten
„Wenn Mieter einen neuen Bodenbelag auf dem Balkon anbringen, müssen sie darüber nicht zwangsweise den Vermieter informieren. Viele Beläge, etwa auch Holzfliesen, lassen sich ‚schwimmend‘ verlegen und rückstandslos zurückbauen. Andere Beläge, etwa Steinfliesen, werden fest verklebt. In diesem Fall sollten Mieter unbedingt vorab den Vermieter fragen.“