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Geschützte Art

Wie gefährlich sind Hornissen und darf man etwas gegen sie tun?

Hornissen: Eine Hornisse sitzt auf einem Pflanzenblatt
Hornissen sind besonders geschützte Insekten Foto: Getty Images
Christian Glass
Franka Kruse-Gering
Christian Glass,

30. Juli 2024, 13:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sommerzeit ist Insektenzeit. Neben Schmetterlingen, Bienen und Marienkäfern gibt es aber auch jene Arten, die man nicht so gerne sieht, Hornissen zum Beispiel. Aufgrund ihrer Körpergröße sehen sie einfach gefährlich aus. Doch Obacht: Wer nun meint, den Tieren einfach den Garaus machen zu wollen, muss mit einem saftigen Bußgeld von bis zu 65.000 Euro rechnen.

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Insekten wirken aufgrund ihrer sechs Beine, den Fühlern und den großen Augen als wären sie nicht von dieser Welt. Dabei bewohnen sie diesen Planeten um viele Millionen Jahre länger als wir Menschen. Das unbehagliche Gefühlt bleibt. Erreichen sie dann auch noch eine beachtliche Größe von bis zu vier Zentimetern wie Hornissen, weiß man die Tiere lieber nicht in der Nähe. Ein großer Stachel bedeutet doch auch ein großer Schmerz, oder? Aber wie gefährlich sind die großen Insekten wirklich? myHOMEBOOK erklärt, wie man sich richtig verhält, wenn man eine Hornisse oder gar ein ganzes Nest im eigenen Garten entdeckt.

Wann sind Hornissen aktiv?

Im Hochsommer gehen die Fluginsekten auf Wanderschaft und loten neue Nistplätze aus. Schnell schwirren die ungebetenen Gäste auch auf dem Balkon oder der Terrasse umher. Meist in den Abendstunden, also dann, wenn gegrillt, getafelt und im Freien getrunken wird. Hornissen sind nachtaktiv, können gerne aber auch mal tagsüber zustechen.

Einem Nest kommt man besser nicht zu nahe. Im Umkreis von zwei Metern – und die sind auf einem Balkon schnell erreicht – reagieren die Tiere besonders biestig. Richtig aggressiv zeigt sich in diesem Zusammenhang die durch chinesische Importe eingeschleppte „Asiatische Hornisse“. Diesem kampflustigen Insekt sollte man lieber aus dem Weg gehen.

Auch interessant: Was ist an den Vorurteilen gegen Wespen und Hornissen wirklich dran?

Auch interessant: Meldepflicht! Invasive Asiatische Hornisse breitet sich aus

Was tun bei einem Hornissennest?

Was aber tun, wenn man ein Nest mit den Insekten auf Balkon oder Terrasse entdeckt? Erstmal nichts. Es gilt: Ruhe und einen kühlen Kopf bewahren. Denn wer ein Hornissen-Nest eigenständig entfernt, kann belangt werden. Die vom Aussterben bedrohten Insekten stehen doppelt streng unter Naturschutz. Sowohl die Bundesartenschutz-Verordnung (BArtSchV), als auch das Bundesnaturschutz-Gesetz (BNatSchG) halten die schützende Hand über diese bedrohten Insekten-Art. Die andere Hand hält die Behörde auf, und zwar richtig:

Wer sich über den Gesetzgeber hinwegsetzt und Hornissen verletzt oder tötet, muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Das fällt in jedem Bundesland unterschiedlich hoch aus. Höchstens 5000 Euro sind es in Rheinland-Pfalz. Brandenburg langt dagegen kräftig zu. Laut Bußgeld-Katalog sind hier bis zu 65.000 Euro für das verbotswidrige Fangen, Verletzen, Töten oder Zerstören eines Hornissen-Nests fällig. Kommt es hart auf hart, droht sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren!

Wofür sind Hornissen eigentlich gut?

Wie jedes Lebewesen auf unserem Planeten hat auch die Hornisse ihren Platz und ihre Aufgaben. „Hornissen sind die finalen Jäger und stehen an der Spitze der Nahrungskette bei den Wespen, sie fressen zum Beispiel kleinere Wespenarten.“ weiß Melanie von Orlow vom NABU Berlin. Auch wenn Hornissen aufgrund ihrer Größe furchteinflößend wirken, muss man vor ihnen keine Angst haben. Hornissen gehen nicht an Süßes und sind in der Regel recht unbeeindruckt von unserem Frühstückstisch, meint von Orlow. „Es hat Vorteile, wenn man ein Hornissennest im Garten hat, im Regelfall hat man dadurch weniger Wespen.“

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Bei Hornissen den Fachmann rufen

Ein hinzugerufener Experte siedelt ein Nest von Hornissen auf schonende Art und Weise um, damit die Tiere möglichst nicht gestresst oder gar getötet werden. Warum ist den Hornissen ihr Nest so wichtig? Es geht um den eigenen Nachwuchs. Eier und Larven von Hornissen wachsen in den wabenförmigen Zellen der Nester besonders gut und geschützt heran. Der Hornissen-Fachmann weiß auch, wohin er das Nest umsiedelt. Meist ist das der nächstgelegene Wald.

Wer ein Hornissen-Nest entdeckt, sollte am besten die zuständige Naturschutzbehörde anrufen. Über die Stellen werden dann Experten vermittelt, die Hornissen-Nester fachgerecht entfernen. Allerdings kann es auch passieren, dass der Fachmann erstmal nichts macht, sagt Melanie von Orlow „Man braucht einen triftigen Grund, um ein Hornissennest zu entfernen und erst dann bekommt man unter Umständen eine Ausnahmegenehmigung von der Naturschutzbehörde.“ Die Angst vor einem Stich reicht nicht aus. Ein Grund wäre beispielsweise, dass der Baum, auf dem sich Hornissen angesiedelt haben, nicht mehr tragfähig ist und gefällt werden muss, oder dass ein Hornissennest bei Bauarbeiten am Haus im Weg wäre.

Die Nummern der Bundesländer im Überblick:

  • Baden-Württemberg: 0711-126-2818
  • Bayern: 0 89-9214-0
  • Berlin: 030-90 25-0
  • Brandenburg: 0331-866-0
  • Bremen: 0421-361-66 63
  • Hamburg: 040-42840-3835
  • Hessen: 0611-815-0
  • Mecklenburg-Vorpommern: 0385-5880
  • Niedersachsen: 0511-3034-3305
  • Nordrhein-Westfalen: 02 11-45 66-0
  • Rheinland-Pfalz: 0 61 31-16-0
  • Saarland: 06 81-5 01-4500
  • Sachsen: 03 51/82 50
  • Sachsen-Anhalt: 03 91-5 67-01
  • Schleswig-Holstein: 04 31-9 88-0
  • Thüringen: 0361-37 900
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