17. April 2023, 10:44 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Kartoffeln selbst anzubauen ist am Ende nicht nur lecker, sondern kann auch richtig Spaß machen. Der Werdegang von einer einzelnen Kartoffel über die wachsende Pflanze bis hin zu neuen Kartoffeln kann aufregend sein. Doch wo pflanzt man Kartoffeln am besten? Und geht das auch ohne Garten oder Balkon?
Beet, Pflanzsack, Eimer – es gibt mehrere Möglichkeiten, Kartoffeln anzubauen. Doch welche ist die passende für Balkon, Garten oder Terrasse? Will man graben, buddeln oder einfach nur einsammeln? myHOMEBOOK erklärt, welche Möglichkeiten es gibt, um Kartoffeln zu pflanzen.
Übersicht
Kartoffeln säen oder pflanzen?
Es klingt merkwürdig, aber bei Kartoffeln spricht man von säen, auch wenn sie nicht im eigentlichen Sinne gesät werden, sondern in Form von Saatkartoffeln in die Erde kommen. Ob man alte, keimende Kartoffeln aus dem Supermarkt verwendet oder neue Saatkartoffeln kauf, spielt dabei keine Rolle.
Kartoffeln im Beet pflanzen
Wer einen großen Garten mit einem Beet hat, kann die Möglichkeit nutzen und seine Kartoffeln dort pflanzen. Zu beachten ist hierbei, dass man Kartoffeln nur alle vier Jahre an dieselbe Stelle pflanzen sollte. So reduziert man die Gefahr für Krankheiten. Wenn die Temperaturen passen, können die ersten Kartoffeln bereits ab April in die Erde. Vorgekeimte Kartoffeln benötigen im Schnitt sieben Grad, nicht vorgekeimte zehn Grad Bodentemperatur.
Der Abstand zwischen den einzelnen Kartoffeln sollte bei 30 Zentimetern liegen, der Reihenabstand bei 70 bis 80 Zentimetern. Bei einer Pflanztiefe von 15 Zentimetern kann man nicht viel falsch machen. Nun heißt es warten. Bereits im Juli können dann, je nach Sorte, die ersten Kartoffeln geerntet werden.
Wichtig: Kartoffeln sollten nie neben Tomaten gepflanzt werden. Die Kraut- und Braunfäule, eine Pilzkrankheit, könnte von den Kartoffeln auf die Tomaten übergehen.
Vorteil:
- Man hat viel Platz, um viele Kartoffeln auszusäen.
Nachteil:
- Die Ernte ist etwas mühsam, da man das Beet mit einer Grabegabel umgraben muss, um an die Kartoffeln heranzukommen.
Kartoffeln in einem Kartoffelturm pflanzen
Eine eher unbekannte, aber praktische Möglichkeit, um Kartoffeln auf kleinstem Raum zu pflanzen, ist die Variante mit einem Kartoffelturm. Dieser Turm eignet sich für Haushalte, die wenig Platz für den Anbau haben. Die Kartoffeln werden in einzelnen Töpfen einfach nach oben hin gestapelt. Man ist nicht mehr auf einen Garten mit Beet angewiesen, sondern kann ganz bequem auch auf dem Balkon Kartoffeln anbauen. Die einzelnen Kübel werden mit Erde und Kartoffeln befüllt und anschließen übereinandergestapelt.
Vorteile:
- Da man vertikal gärtnert, wird wenig Platz benötigt.
- Für die Ernte muss man sich nicht für jede Kartoffel bücken. Ein Kartoffelturm ist rückenschonend.
Nachteile:
- Der Platz zum Anpflanzen ist begrenzt.
- Bei der Ernte muss man innerhalb der einzelnen Kübel nach den Kartoffeln graben.
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Kartoffeln in einem Pflanzsack pflanzen
Ein Sack zum Pflanzen für Kartoffeln klingt zunächst etwas abwegig, ist aber ohne großen Aufwand für jeden umsetzbar, der die Knollen anbauen möchte. Im Großen und Ganzen handelt es sich tatsächlich nur um einen Sack oder eine Tüte. Das gewählte Behältnis wird mit Erde und Kartoffeln gefüllt. Gegebenenfalls müssen noch ein paar Löcher in den Beutel geschnitten werden, damit überflüssiges Wasser abfließen kann. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung, wie man Kartoffeln in einem Pflanzsack anbaut.
Vorteile:
- Einen Sack oder eine große Tüte hat fast jeder Haushalt zur Verfügung.
- Die Handhabung ist sehr leicht und auch für Anfänger machbar.
- Ein Pflanzsack nimmt wenig Platz in Anspruch
Nachteile:
- Da ein Pflanzssack nicht wasserfest ist, kann es passieren, dass nach dem Gießen der zukünftigen Kartoffeln Wasser austritt.
- Der Platz zur Anpflanzung von Kartoffeln ist begrenzt.
- Wer sich für eine normale Plastiktüte entscheidet, muss damit rechnen, dass diese unter der Ausdehnung der Erde reißen kann.
Kartoffeln in einem Kartoffeltopf pflanzen
Auch der Kartoffeltopf ist eine Möglichkeit, Kartoffeln zu pflanzen. Egal, ob im Garten, auf dem Balkon oder auf der Terrasse, ein Kartoffeltopf ist eine platzsparende Variante. Das Besondere ist, dass er aus zwei Teilen besteht, die ineinander gesteckt werden. Der innere Topf besteht nur aus wenig Material und sieht eher wie ein Gestell aus. Dieser wird in den Übertopf gesetzt und mit Erde und Kartoffeln befüllt. Zur Ernte kann der innere Topf herausgenommen werden. Da er seitliche Öffnungen besitzt, kommt man leicht an die gereiften Kartoffeln heran.
Vorteil:
- Der Anbau in einem Kartoffeltopf ist platzsparend.
Nachteile:
- Es passen nur wenige Pflanzen in einen Kartoffeltopf.
- Bei der Ernte kann es zu Verunreinigungen kommen, wenn man den inneren Topf aus dem Übertropf herausnimmt.
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Lassen sich Kartoffeln auch in der Wohnung anbauen?
In der Tat, es besteht die Möglichkeit, in der Wohnung Kartoffeln pflanzen. Man benötigt lediglich einen Eimer mit zehn Litern Fassungsvermögen und Erde. Die Erde und die Kartoffeln werden in den Eimer gefüllt. Wenn die Blätter der Kartoffelpflanze welken, ist es an der Zeit für die Ernte.
Vorteil:
- Man muss nicht zwangsläufig einen Garten oder einen Balkon haben.
Nachteil:
- Die Ernte könnte eine dreckige Angelegenheit werden, da der Eimer komplett entleert werden sollte.