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Kaffeesatz, Bananenschalen und Co.

Welche Küchenabfälle taugen als Pflanzendünger?

Küchenabfälle als Dünger für Zimmerpflanzen und Gartenpflanzen nutzen
Nicht alle aber viele Küchenabfälle können als Pflanzendünger verwendet werden Foto: Getty Images
Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

19. April 2020, 14:49 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Mit dem abgestandenen Bier die Pflanzen gießen? Bananenschalen unter dem Rosenstrauch vergraben und den Kaffeesatz ins Beet streuen? Klingt ungewöhnlich, funktioniert aber hervorragend. Mit Küchenabfällen lassen sich Pflanzen in Haus und Garten ganz natürlich und nachhaltig düngen. Wie diese alternativen Dünger funktionieren und was man dabei beachten sollte.

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Für optimales Wachstum, reiche Blütenbildung und ertragreiche Ernten brauchen Pflanzen genügend Nährstoffe. Einfach und bequem erhalten sie diese beim Düngen. Schon Generationen vor uns schworen dabei auf Küchenabfälle als natürlichen Dünger. Sechs Küchenabfälle, mit denen man Pflanzen ideal düngen kann.

Hinweis: Keinesfalls gehören alle Küchenabfälle in Beet und Blumentopf! Größere Mengen an biologisch abbaubaren Substanzen sollten grundsätzlich auf dem Kompost oder in der Bio-Tonne entsorgt werden. Lediglich eine Auswahl an bestimmten Küchenabfällen kann in wohldosierter Menge zum Düngen genutzt werden. Zudem entwickeln sich beim Zersetzungsprozess Temperaturen von über 60 Grad Celsius. Diese sind für viele Pflanzen problematisch.

1. Kaffeesatz

Kaffee macht nicht nur Menschen munter, sondern wirkt sich auch positiv auf die Stoffwechselprozesse von Pflanzen aus. Der Grund: „Pflanzen benötigen für eine optimale Versorgung drei essenzielle Nährstoffe: Stickstoff, Kali und Phosphor. Auch Spurennährstoffe sind für das Wachstum relevant. Allerdings brauchen sie davon im Vergleich zu den drei Hauptnährstoffen nur kleine Mengen“, erklärt Olaf Beier von der Landgärtnerei Beier auf Nachfrage von myHOMEBOOK. All diese Nährstoffe, vor allem große Mengen Stickstoff, finden sich idealerweise im Kaffeesatz. Stickstoff begünstigt das vegetative Wachstum, fördert also die Blattbildung und das Triebwachstum. Für eine gesunde sowie optimale Entwicklung benötigen Pflanzen auch Kali und Phosphor. Kali sorgt für Stabilität, Phosphor regt hingegen die Blütenbildung an.

So wird mit Kaffeesatz gedüngt

  • Kaffeesatz zuerst in größeren Mengen sammeln und gut trocknen lassen, um Schimmel zu vermeiden.
  • Danach den getrockneten Kaffeesatz direkt unter die Pflanze streuen oder mit der Blumenerde vermischen. Der Kaffeesatz kann auch ins Gießwasser gegeben werden. Mit diesem natürlichen DIY-Flüssigdünger können Zimmer-, Topf- , Kübel- oder Balkonblumen 14-tägig gedüngt werden.

Kaffeesatzdünger ist ideal für:

  • Hortensien
  • Rosen
  • Geranien
  • Fuchsien
  • Rhododendren
  • Engelstrompeten
  • Oleander
  • Azaleen

Hinweis: Kaffeesatz vertreibt auf natürliche Weise auch gefräßige Schnecken. In größeren Mengen ist Kaffee für sie sogar tödlich.
Gleichzeitig lockt Kaffeesatz aber auch Regenwürmer an. Und diese sind im Garten herzlich willkommen. Sie lockern die Erde auf und ihre nährstoffreichen Ausscheidungen sind zudem ideal für die Erde.

Auch interessant: Darum sind Blumen bunt

2. Teesatz

Auch Teesatz kann aufgrund seiner identischen Inhaltsstoffe wie Kaffeesatz zum Düngen von Pflanzen genutzt werden. Die enthaltenen Nährstoffmengen sind allerdings etwas geringer. Besonders gut eignet sich Teesatz von Schwarzem oder Grünem Tee.   

So wird mit Teesatz gedüngt

  • Ähnlich wie Kaffeesatz sollte auch Teesatz zuerst gut getrocknet werden.
  • Alternativ: Teebeutel ins Gießwasser hängen, einige Stunden ziehen lassen und dann wie gewohnt die Pflanzen mit dem Flüssigdünger gießen.

Teesatz als Dünger ist ideal für:

  • Hortensien
  • Rosen
  • Geranien
  • Fuchsien
  • Rhododendren
  • Engelstrompeten
  • Oleander
  • Azaleen

3. Eierschalen

Eierschalen bestehen zu 90 Prozent aus Kalk. Und dieser ist ideal, um den pH-Wert der Erde zu regulieren. Kalk hilft außerdem, saure Böden zu neutralisieren und die Nährstoffaufnahme zu verbessern.

Zudem verbergen sich weitere, für das Pflanzenwachstum wichtige Inhaltsstoffe wie Eisen, Kupfer, Fluor und Phosphor in den Schalen. Vor allem für Pflanzen, die vorwiegend mit Regenwasser gegossen werden, kann diese Düngung sehr sinnvoll sein.

So wird mit Eierschalen gedüngt

  • Zuerst die Schalen von zwei bis drei Eiern mit einem Mörser oder Fleischklopfer zermahlen.
  • Danach eine große Kanne mit Wasser füllen und mit den zermahlenen Eierschalen anreichern.
  • Die Eierschalen bis zu zwölf Stunden im Gießwasser einweichen lassen. So können sie den Kalk abgeben.
  • Pflanzen abschließend mit dem DIY-Flüssigdünger wie gewohnt gießen.

Eierschalendünger ist ideal für kalkliebende Gewächse:

Hinweis: Gießen Sie Ihre Pflanzen bereits mit kalkhaltigem Leitungswasser, sollten Sie die Düngung mit diesem Küchenabfall vermeiden. Für einige Gewächse kann Kalk, sowohl im Substrat als auch im Gießwasser, problematisch sein. Die Düngung mit Eierschalen sollte unbedingt sorgfältig abgewogen werden. Denn ein zu hoher Kalkgehalt mindert die Bodenqualität langfristig.

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4. Bananenschalen

Auch Bananenschalen sind alles andere als schnöde Küchenabfälle. Vielmehr sind sie zum Düngen ideal. Sie versorgen Pflanzen mit vielen wichtigen Mineralien sowie Spurenelementen.

So wird mit Bananenschalen gedüngt

  • Bananenschalen zuerst in kleine Stücke schneiden. Je kleiner die Stücke, desto leichter zersetzen sie sich. Umso schneller gelangen die Nährstoffe dann auch an die Pflanzen.
  • Anschließend die Stücke in die Pflanzerde einarbeiten.

Hinweis: Verwenden Sie dabei ausschließlich Schalen von Bio-Bananen. So vermeiden Sie, dass Pestizide in die Pflanzerde gelangen.

Bananenschalen als Dünger ist ideal für:

  • Rosen: Bananenschalen begünstigen bei Rosen die Blätter- und Blütenbildung.

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5. Bier

Abgestandenes Bier wird nicht länger in den Ausguss, sondern in den Blumentopf gekippt. Denn auch wenn sein Geschmack schal geworden ist, enthält der Gerstensaft immer noch viele wertvolle Nährstoffe. Unverdünnt können mit Bier übrigens auch wunderbar Blätter gepflegt werden. Dazu einfach etwas Bier auf ein Tuch auftragen und die Blätter behutsam betupfen. Die Bierkur bringt das Blattgrün zum Glänzen.

So wird mit Bier gedüngt

  • Die Reste des Bieres erst im Verhältnis 1:2 mit Wasser mischen.
  • Anschließend die Pflanzen mit dem Bier-Wassergemisch wie gewohnt ein- bis zweimal im Monat gießen. Dies verlängert die Lebensdauer und intensiviert außerdem die Blüte.

Bier als Dünger ist ideal für:

  • Garten-, Balkon- und Zimmerpflanzen, die viel Licht ausgesetzt sind.

Hinweis: Bier ist auch ein natürliches Mittel, um Schädlinge wie beispielsweise Schnecken im Garten zu bekämpfen. Ein auf den Boden gestelltes Glas Bier lockt sie an – allerdings ertrinken die meisten dann darin.

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6. Koch- und abgestandenes Mineralwasser

Mit diesem simplen wie effektiven Küchenabfall düngten schon Generationen vor uns ihre Pflanzen. Ungesalzenes Wasser, in dem Kartoffeln, Gemüse oder Eier gekocht wurden, ist mit seinen gelösten Mineralstoffen ein wertvoller Pflanzendünger.

Auch abgestandenes Mineralwasser ist ein guter natürlicher Pflanzendünger. Ob mit oder ohne Kohlensäure: Ein Schluck Mineralwasser tut den Pflanzen gut. Kohlensäure hat zudem eine kalklösende Wirkung.

So wird mit Koch- und abgestandenem Mineralwasser gedüngt

  • Ungesalzenes Kochwasser erst abkühlen lassen. Mineralwasser kann direkt aus der Flasche genutzt werden.
  • Anschließend die Pflanzen damit direkt einmal wöchentlich gießen.

Koch- und abgestandenes Mineralwasser als Dünger sind ideal für:

  • sämtliche Balkon- sowie Zimmerpflanzen
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