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Heilpflanze und Vogelhecke

Tipps, um Zweigriffeligen Weißdorn anzupflanzen

Die schneeweißen Blüten des Zweigriffeligen Weißdorns
Die schneeweißen Blüten des Zweigriffeligen Weißdorns Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

2. Juni 2021, 14:05 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Zweigriffeliger Weißdorn sieht im Garten und auf dem Balkon atemberaubend aus. Die Beeren strotzen nur so vor Vitaminen. Weißdorn selbst macht jedoch eine Pflanzenkrankheit zu schaffen.

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Kaum ist die kurze, aber wunderschöne Blütezeit der Kirschbäume im Frühjahr vorbei, leuchtet vielerorts der Zweigriffelige Weißdorn (Crataegus laevigata) mit seiner schneeweißen Blütenpracht den Sommer ein. Der sommergrüne Strauch wächst rund vier Meter in die Höhe, kann bei guten Bedingungen im Garten aber auch zum zehn Meter hohen Baum heranwachsen. Oftmals findet man die Pflanze in dichten Hecken, im Gebüschen und am Wegesrand. An den Früchten laben sich im Herbst viele Vögel und Kleintiere. Während sich die Blätter des Zweigriffeligen Weißdorns im Herbst gelb bis orange verfärben, zeigt sein Verwandter, der Eingriffelige Weißdorn ein warmes, dunkelrotes Laub.

So schön die Blüten sind, ihr süßlicher, schwerer Geruch kann manchen Menschen Kopfschmerzen bereiten. Andererseits beinhaltet Weißdorn viele Heilstoffe. Aus diesem Grund werden Blüten und Blätter der Pflanze in der Pharmazie zur Herstellung von Herz-Kreislauf-Medikamenten verwendet.

Zweigriffeliger Weißdorn im Garten

Im Grunde ist Weißdorn genügsam. Ein sonniger bis halbschattiger Standort im Garten garantiert ein gutes Wachstum. Auch an den Boden stellt die Pflanze keine großen Ansprüche.

Neben dem bekannten Zweigriffeligen Weißdorn gibt es eine Vielzahl anderer Sorten der Pflanzen aus der Familie der Rosengewächse. Viele Weißdorn-Arten werden als Ziergehölze kultiviert, wie zum Beispiel die rosa-rot blühende Sorte Crataegus laevigata „Paul’s Scarlet“. Diese Planze ist auch unter dem Namen „Rotdorn“ bekannt.

Die Pflanze ist äußert pflegeleicht. Ein schwerer Boden ist für den Zweigriffeligen Weißdorn in der Regel kein Problem. Beim Pflanzen ist kaum etwas zu beachten. Weißdorn kann das ganze Jahr über in die Gartenerde gesetzt werden. Die Wurzeln suchen sich jedoch einen tiefen Weg in die Erde. Beim Einpflanzen sollte das Pflanzloch deshalb großzügig bemessen werden.

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Zweigriffeliger Weißdorn – so pflegt man ihn optimal

So pflegeleicht Weißdorn im Garten ist, folgende Dinge sollten Hobbygärtner beachten. So reagiert die Pflanze recht sensibel bei verdichteten Böden. Gegensteuern kann man, indem man die Erde auflockert.

Bewässerung

Frisch gepflanzten Weißdorn gießt man anfangs regelmäßig. Auch während der Blütezeit im Frühsommer sollte ausgiebig gegossen werden. Dabei sollte Staunässe vermieden werden.

Sobald Weißdorn ausgewachsen ist, braucht man den Tiefwurzler in der Regel jedoch nicht mehr gießen. Nur in heißen und trockenen Sommerperioden muss auch Weißdorn mit Wasser versorgt werden. Wie bei vielen anderen Pflanzen im Garten ist weiches Gießwasser ideal, zum Beispiel aus der Regentonne.

Düngung

Vor dem Einpflanzen gibt man etwas gereiften Kompost oder organischen Dünger ins Pflanzloch. Das stärkt das Wachstum. Danach ist eine Düngergabe nur notwendig, wenn die Erde um den Weißdorn herum etwas aufgelockert werden muss.

Schnitt

Beim Einpflanzen kann Weißdorn auf rund 20 Zentimeter zurückgeschnitten werden. Beim Formschnitt von Weißdorn-Hecken muss in den Sommermonaten unbedingt auf die Brutzeit von Vögeln geachtet werden. In der Regel endet diese Anfang August. Ein Winterschnitt ist prinzipiell möglich, aber bei Hecken nicht immer sinnvoll. Vögel verlieren so ihre Nist- und Rückzugsmöglichkeiten. Höher gewachsene Weißdorn-Bäume vertragen Rückschnitt nur ganz bedingt.

Vermehren

Zweiriffliger Weißdorn lässt sich auf unterschiedliche Weise vermehren. Samen für die Aussaat gewinnt man aus den Früchten, was allerdings etwas aufwendig ist. Weißdorn-Samen besitzen eine harte Schale. Sie müssen für rund vier Wochen an einem warmen Standort gelagert werden, am besten in Sand oder Substrat. Das sollte stets mäßig feucht gehalten werden. Anschließend müssen die Samen nochmals für rund vier Wochen an einem kühlen Platz gelagert werden, zum Beispiel im Kühlschrank. Dann können die Samen ausgesät werden.

Wer lieber Stecklinge zum Vermehren verwenden möchte, schneidet diese in zehn Zentimeter Länge vom Gehölz ab. Anschließend werden diese ähnlich wie Microgreens in Anzucht-Substrat gezogen, bis sich neue Keimlinge bilden. Eine Abdeckung, zum Beispiel durch Folie, wirkt sich gut auf das Mikroklima aus.

Die dritte Methode zum Vermehren: Im Frühjahr werden rund 20 Zentimeter lange, blattlose Steckhölzer aus den Trieben geschnitten. Diese steckt man am gewählten Standort im Garten so tief in die Erde, dass nur eine Handbreit herausschaut.

Frostschutz

Weißdorn kommt gut mit niedrigen Temperaturen zurecht. Die Pflanze gilt hierzulande als winterhart. Solange auch die Nächte frostfrei sind, sollte man das Gießen nicht vergessen.

Der richtige Zeitpunkt zum Ernten

Im Herbst zeigen sich die sattrot leuchtenden Beeren. Sie schmecken süß und sind in der Konsistenz leicht mehlig. Das Ernten kann mitunter jedoch etwas mühsam sein und sollte besser mit Handschuhen durchgeführt werden, denn die Pflanze hat viele Dornen. Beim Ernten der Beeren trägt man am besten robuste Gartenhandschuhe.

Aus den Beeren lassen sich wohlschmeckende Gelees zubereiten. Dazu werden die Früchte mit Fruchtsaft und wahlweise etwas Zucker eingekocht und anschließend durch ein feines Sieb gezogen. So entfernt man die Kerne. Der Saft kann zudem mit Wodka oder Korn zu einem Likör verarbeitet oder ohne Alkohol mit Mineralwasser zu einem erfrischenden Sommergetränk verarbeitet werden.

Auch interessant: Methoden, um Kohlerdfloh und Kirschessigfliege aus dem Garten zu verbannen

Krankheiten und Schädlinge

Mitunter macht Weißdorn der gefürchtete Feuerbrand zu schaffen. Dann verfärben sich die Stiele dunkelbraun bis schwarz. Auch die Blattadern verfärben sich dunkel, die Blätter hängen schlaff herunter und vertrocknen ebenso wie infizierte Blüten. An den Zweigen können unschöne Fruchtmumien hängen.

Die Experten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft empfehlen, befallene Pflanzenteile konsequent zu entfernen. Die Pflanzenkrankheit Feuerbrand droht ansonsten, sich schnell auszubreiten. Gartenscheren und andere Werkzeuge müssen nach Gebrauch mit mindestens 70-prozentigem Alkohol gut gereinigt werden.

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