24. Juni 2022, 13:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein Baum ist für gewöhnlich schnell gefällt. Zurück bleibt der Stumpf: meist kniehoch, trist und irgendwie fordernd. Ihn auszugraben ist machbar, aber mühsam. Viel bequemer ist es, den Baumstumpf zum Pflanztopf umzufunktionieren. Wir geben Ihnen ein paar Tipps, wie Sie dabei vorgehen können.
Einen Baumstumpf im Garten verrotten zu lassen, kommt für viele Gärtner aus ästhetischen Gründen nicht infrage. Ihn mit professioneller Unterstützung aus dem Boden zu holen, ist eine Möglichkeit. Eine weitere besteht darin, selbst zum Spaten zu greifen. Das jedoch ist kräfte- und vor allem zeitraubend, denn mit einer kurzen Buddelei ist es meist nicht getan. Oft dauert es viele Stunden oder auch Tage, bis der Stumpen entfernt ist. Viel praktischer ist es, das Problem zur Lösung zu machen und den Stumpf als Pflanzkübel zu nutzen. Zum Bepflanzen muss zunächst ein Pflanzloch in den Baumstumpf hineingearbeitet werden.
Wie man einen Baumstumpf aushöhlt
Ein Baumstumpf lässt sich auf unterschiedliche Weisen aushöhlen. Eine Möglichkeit besteht darin, mit einem Bohrer viele kleine senkrechte Löcher in die auszuhöhlende Fläche zu bohren. Wer eher zum gemütlichen Gärtnern neigt, lässt vor dem nächsten Arbeitsschritt den Zahn der Zeit am Holz nagen. Je länger die Witterungseinflüsse auf das Holz einwirken, desto leichter ist es, mit dem Stechbeitel Span für Span aus dem Holz herauszubrechen.
Abflussröhren und Drainage
Weil überschüssiges Wasser nicht versickern kann, ist die Anlage von Abflussröhren essenziell. Dafür bohrt man ein paar Löcher, die das Wasser vom Boden der Aushöhlung schräg nach unten und außen leiten. Dann füllt man ein Gemisch aus Kies und Sand als Drainageschicht in den Baumstumpf ein. Um zu verhindern, dass die Abflussröhren mit der Zeit verstopfen, kann man ein Stückchen Vlies oder eine Tonscherbe vor den einzelnen Löchern platzieren. Dann muss nur noch Erde eingefüllt werden.
Passend dazu: Kann man einen alten Baum noch umpflanzen?
Geeignete Pflanzen für das Baumstumpfbeet
Wer die Abwechslung liebt, sät oder pflanzt Jahr für Jahr immer andere einjährige Sommerblumen wie Tagetes, Zinnien oder Ringelblumen. Genauso eignet sich eine dauerhafte Bepflanzung mit Stauden. Richtig gut machen sich Hauswurze, Akelei, Storchschnäbel, Funkien oder Glockenblumen im Baumstumpfbeet. Auch Zwiebelblumen wie Schneeglöckchen oder Krokusse sind eine gute Wahl.
Ein bepflanzter Baumstumpf ist kein Beet für die Ewigkeit. Besonders dann nicht, wenn der Stamm naturbelassen bleibt, also ohne jede Art der Versiegelung auskommt. Das Tempo, in dem der Stamm verrottet, hängt maßgeblich von der Baumart ab. Eichen gehören zu den Bäumen, die sich am langsamsten zersetzen. Aber unabhängig davon, wie lange die Verrottung dauert: Mit Pflanzen dekoriert vergehen die Stümpfe in blühender Schönheit.
Passend dazu: Darf man einen Baum im eigenen Garten fällen?
Gefräßiger Schädling Weidenbohrer im Garten rechtzeitig erkennen und bekämpfen
Nicht ins Hirnholz bohren! 5 häufige Fehler bei Insektenhotels
Gehölzschnitt 6 sinnvolle Möglichkeiten, Schnittgut zu verwenden
Wie kann man einen Baumstumpf noch verwenden?
Statt einen Baumstamm zu bepflanzen, kann man ihn natürlich auch anderweitig nutzen. Da für unterschiedliche Nutzungen verschieden hohe Baumstümpfe nötig sind, ist es sinnvoll, sich vor dem Fällen des Baumes Gedanken über die weitere Verwendung zu machen. Soll der Stumpen als Tischbein genutzt werden, braucht er eine entsprechende Höhe. Dann fehlt nur noch die Tischplatte und fertig ist der unkonventionelle Gartentisch. Wer eine Buddelkiste für Kinder bauen möchte, braucht eine deutlich tieferliegende Schnittstelle und gutes Schleifpapier, um den ausgehöhlten Baumstumpf so schleifen zu können, dass keine Verletzungsgefahr besteht. Außerdem kann ein Baumstumpf auch als Standort für eine Vogel- oder Bienentränke dienen oder zur Pilzzucht genutzt werden.