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Was ist Baumwachs und wann sollte man es verwenden?

Mit einem Pinsel oder Spachtel trägt man Baumwachs direkt nach dem Gehölzschnitt auf
Mit einem Pinsel oder Spachtel trägt man Baumwachs direkt nach dem Gehölzschnitt auf Foto: iStock/redstallion
Lena Hackauf
myHOMEBOOK-Redaktion

17. Februar 2023, 16:55 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Beim Gärtnern ist es wichtig, die Pflanzen im Garten vor möglichen Erkrankungen zu schützen. Ein Astschnitt zum falschen Zeitpunkt kann begünstigen, dass Pilze in den Baum eindringen und Schaden anrichten. Mithilfe von Baumwachs können Hobbygärtner die Wunden eines Baumes verschließen. myHOMEBOOK erklärt, wie man das Wachs richtig anwendet und welche Alternativen es gibt.

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Gießen, Düngen und Schneiden – die Grundaufgaben eines jeden Hobbygärtners. Bei jeder Pflegemaßnahme können Fehler unterlaufen. Etwa beim Pflegeschnitt von Bäumen und Sträuchern kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. In diesem Fall sollte man zu Baumwachs greifen, um die Schnittwunden zu behandelt. Doch ist der Wundverschluss wirklich sinnvoll?

Was ist Baumwachs?

Hobbygärtner sollten Baumwachs nicht mit dem Harz der Bäume verwechseln, dem natürlichen, klebrigen Baumsaft. Die Funktion ist dennoch fast identisch. Sowohl Baumharz als auch Baumwachs soll Wunden am Stamm oder den Ästen verschließen. Der Unterschied: Das Baumwachs muss von Hobbygärtner per Hand auftragen werden. In der Regel besteht es aus einer Kombination von Harz und Wachs. Hinzu wird oft ein Fungizid gemischt.

Wann benötigt man Baumwachs?

Baumwachs wird als Wundverschluss nach der Veredlung von Pflanzen oder nach einem Baum- beziehungsweise Astschnitt verwendet. Allerdings ist der Gebrauch nicht nach jedem Gehölzschnitt notwendig. Erst bei Wunden, die größer als eine 2-Euro-Münze sind, sollten Hobbygärtner die offene Stelle mit dem Wachs versiegeln. Auch der Zeitpunkt des Pflegeschnitts spielt eine Rolle. Bäume harzen nur im Sommer. Eine Verletzung im Herbst und Winter – also außerhalb der Wachstumsphase – muss der Hobbygärtner selbst behandeln. Die Wunde macht Bäume anfälliger für Keime. Das Fungizid im Wachs soll die Gefahr einer Fäulnis reduzieren.

Auch interessant: Sollte man verblühte Pflanzen im Garten stehen lassen?

Wie behandelt man Baumwunden?

Nach dem Rückschnitt an dem Gehölz trägt man das Wachs mit einem Pinsel oder Spachtel großzügig auf. Viele Hobbygärtner haben nach einer Versiegelung mit Baumwachs beobachtet, dass trotzdem Pilze eindringen konnten. Der Grund dafür ist die sinkende Elastizität des Wachses. Es entstehen Risse im Wachs, durch die Feuchtigkeit eindringen kann. Pilze fühlen sich dort besonders wohl. Angesichts dessen ist es ratsam, das Wachs zu erneuern.

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Welche Nachteile hat Baumwachs?

In Fachkreisen ist Baumwachs ein umstrittenes Mittel der Wundheilung. Das Baumwachs entspricht einer Wundheilsalbe für menschliche Haut und soll eine Regeneration fördern – so in der Theorie. Bäume sind jedoch keine Menschen, entsprechend gibt es Unterschiede in der Wundheilung. Bäume heilen, indem sie offene Stellen mit einer sogenannten Kallusschicht ummanteln. Die Überwallung grenzt die Wunde vom gesunden Teil ab. Ziel ist es nicht, neue Zellen so bilden, sondern die abgestorbenen Teile zu zersetzen. Baumwachs hilft in diesem Fall also nicht, da es die Überwallung verhindert.

Die Wulst am Rand der Baumwunde nennt man Kallusschicht
Die Wulst am Rand der Baumwunde nennt man Kallusschicht Foto: Getty Images/ Zen Rial

Hinzu kommt, dass das Wachs rissig werden kann oder gar abblättert. Auf diese Weise kann Feuchtigkeit eindringen – ein idealer Platz für Pilze. Baumpfleger tendieren aus diesem Grund dazu, auf Baumwachs größtenteils zu verzichten und auf die Selbstheilung der Bäume zu setzen. Ausgefranste Stellen an der Rinde kann man mit einem sauberen Messer glätten. Nur der äußere Teil kann mit Baumwachs bestrichen werden, damit er nicht austrocknet. Ganz sinnlos ist Baumwachs also nicht: im Winter und bei aufgeplatzter Rinde kann es durchaus behilflich sein.

Passend dazu: Sollte man Baumwunden verschließen oder lieber offen lassen?

Welche Alternativen gibt es?

Zum Baumwachs im Gartencenter gibt es auch eine Handvoll Hausmittel, die man als Alternative nutzen kann:

  • Lehm
  • Bienenwachs
  • Dispersionsfarbe
  • Holzkohlepulver
  • Baumteer
  • Kuhmist und Kalk
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Wie kann man Baumwunden vorbeugen?

Im Idealfall müssen Hobbygärtner erst gar kein Baumwachs verwenden. Es gilt also zu vermeiden, den Baum zu verletzen. Dafür ist es ratsam den Baumschnitt fachgerecht und sauber auszuführen. Das bedeutet unter anderem, die Pflanzen im Garten zum richtigen Zeitpunkt zu schneiden. Ausgefranste Stellen sollte man nachträglich ausbessern und glätten. Das Werkzeug sollte scharf und frei von Keimen sein.

Tipp: Im Zweifel können Hobbygärtner auf die Hilfe von Profis zurückgreifen, um die Bäume im Garten beschneiden zu lassen.

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