12. April 2021, 17:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Je kleiner das Tier, desto größer kann der Schaden sein, den es anrichtet. Und jeder weiß: Eine Maus kommt selten allein. Nagetiere im Garten können lästig werden, wenn sie vor dem Salat, den Bohnen oder den Blumenzwiebeln nicht haltmachen. Dabei gibt es einfache Möglichkeiten, das Beet vor Mäusen und anderen Nagern zu schützen.
Die meisten Nagetiere ernähren sich ausschließlich von Pflanzen. Auf dem Speiseplan stehen unter anderem Samen, Blätter, Früchte und Wurzeln. Gespeist wird in den Gemüsegärten von Hobbygärtnern. Es gilt also, seine Beete vor den Nagetieren zu schützen. Die besten Möglichkeiten – ohne Gift – im Überblick.
Übersicht
Hochbeete
Mäuse leben unter der Erde. Oft graben die Nagetiere ihre Gänge zu den verschiedenen Leckerbissen im Beet und knabbern sie von dort aus an. Verlagert man nun aber das Beet auf eine andere Ebene, gelangen die Nager nicht mehr so leicht an die leckeren Zwiebeln von Krokussen oder Hyazinthen. Dabei kann man entweder das Hochbeet auf Stelzen stellen oder unter dem Kasten feinen Maschendraht auslegen. Dieser sollte den scharfen Nagezähnen standhalten können. Auch unter klassische Beete kann ein Gitter gelegt werden.
Nun ist das Beet von unten vor Nagetieren geschützt, von oben gelangen sie jedoch noch an die Pflanzen. Immerhin sind Mäuse und Ratten hervorragend im Klettern. Daher bietet es sich an, auch von oben das Beet mit einem Gitter zu schützen.
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Pflanzkorb
Wühlmäuse knabbern gerne die Zwiebeln von Frühblühern an. Um Krokusse und Hyazinthen vor Fressspuren zu bewahren, kann ein Pflanzkorb aus Draht helfen. Einfach die Zwiebel samt Korb einpflanzen. Wichtig ist, dass der Pflanzkorb auch von oben geschlossen ist.
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Hühner halten
Jeder weiß, dass die Schritte des Nachbarn aus der Wohnung über der eigenen nerven können. Auch Nager mögen keine Nachbarn, die über ihren Gängen laut sind. Aus diesem Grund kann man auch mit Hühnern seine Beete vor Nagetieren schützen.
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Störfaktor Pflanze
Eine weitere Methode, um Beete vor Nagetieren zu schützen, sind störende Pflanzen. So empfinden Mäuse den Geruch von, beispielsweise, Wolfsmilch oder Kaiserkronen als stinkend und unangenehm. Narzissen wiederum besitzen Alkaloide in ihren Zwiebeln. Um sie machen Nager deshalb einen großen Bogen.
Auch ein übler Geruch in den Gängen kann helfen. Gibt man Jauche, zum Beispiel von Holunder, in die unterirdischen Gängen, sollte Familie Maus bald ausziehen.
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Fallen aufstellen
Vertreiben üble Gerüche oder das laute Scharren von Hühnen die Nagetiere nicht, dann bleibt die Option einer Lebendfalle. Diese stellt man in der Nähe des Mauselochs auf oder an einem Ort, von dem man weiß, dass sich die Nagetiere dort aufhalten – zu erkennen an Fressspuren oder Kot. Mithilfe eines umgedrehten Eimers kann man die Falle vor Regen schützen. Mit einem Stück Obst lockt man die Tiere an. Geht eines in die Falle, setzt man es weit vom eigenen Haus aus. Bei Ratten sollte die Aussetzstelle mindestens einen Kilometer entfernt sein, bei Mäusen mindestens 500 Meter. Jedoch gilt: Je weiter vom Haus entfernt, desto unwahrscheinlicher, dass die Nagetiere den Weg nicht zurückfinden.
Natürliche Feinde
Auch natürliche Fressfeinde schützen die Beete im Garten vor Nagetieren. Zu ihnen zählen zum Beispiel Katzen und Eulen.
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Warum Gift keine gute Option ist
Viele greifen schnell zu Gift, um Nagetiere aus dem Garten zu vertreiben. Nicht nur gibt es genügend Alternativen, bei denen die Nagetiere leben können, sondern auch verschiedene Folgen, die diese Methode mit sich bringt. So besitzt das eingesetzte Gift meist Blutgerinnungshemmer. Erst nach circa 48 Stunden verendet das Tier daran. Das bedeutet, dass es sich noch weiter bewegen kann und nicht an der Stelle bleibt, an der man das Gift ausgelegt hat. Nicht nur stinkt der Kadaver äußerst unangenehm, sondern kann auch schwer zu finden sein. Mitunter ist die eigene Katze oder der Hund schneller und frisst das Nagetier.
Das Gift wirkt auch bei anderen Tieren und dem Menschen. Folgen können nicht nur innere Blutungen sein, sondern schlimmstenfalls auch der Tod. Bei Kindern und Haustieren sollte bei vermuteter Einnahme daher schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.