28. August 2020, 17:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Beinwell ist eine beliebte und vielseitig einsetzbare Heilpflanze. Aus der winterharten Staude lässt sich jedoch auch ein wunderbarer Pflanzendünger herstellen. Warum Beinwelljauche ein idealer Naturdünger ist und wie man ihn herstellt.
Gründe, warum Beinwell unbedingt im Garten wachsen sollte, gibt es viele: Die robuste und schnell wachsende Staude gilt als sehr pflegeleicht. Auch ist sie mit ihren violetten Glockenblüten von Juni bis August ein beeindruckender Hingucker und wahrer Insektenmagnet. Was Beinwell aber darüber hinaus so wertvoll macht und ihn von vielen anderen Sommerblumen unterscheidet? Aus ihm lässt sich ganz einfach eine effektive Beinwelljauche herstellen, die Pflanzen auf natürliche Weise stärkt. Wird die Jauche auf den Komposthaufen gegossen, beschleunigt sie die Verrottung.
Was Beinwell als Dünger so wertvoll macht
„Pflanzen benötigen für eine optimale Versorgung drei essenzielle Nährstoffe: Stickstoff, Kalium und Phosphat. Auch Spurenelemente sind für das Wachstum relevant. Allerdings brauchen sie davon im Vergleich zu den drei Hauptnährstoffen nur geringe Mengen“, erläutert Olaf Beier von der Landgärtnerei Beier gegenüber myHOMEBOOK. In Beinwelljauche lassen sich all diese Nährstoffe finden. Zudem ist Beinwell reich an wertvollen Gerbstoffen und Kieselsäure.
Beinwelljauche selbst herstellen – so geht‘s
Ob Blätter oder Stiele: Alle Pflanzenteile von Beinwell lassen sich zum Herstellen der Jauche verwenden. Dabei sollten Hobbygärtner jedoch nur das Kraut von nicht blühenden Trieben verwenden, um die Pflanze nicht zu schwächen. Bis zu viermal im Jahr kann eine einzelne Beinwellpflanze beerntet werden. Und so wird Beinwelljauche hergestellt:
- Wahlweise ein Kilogramm frisches, zerkleinertes oder 150 bis 200 Gramm getrocknetes Beinwellkraut auf zehn Liter Wasser ansetzen. Dazu am besten Regenwasser und Pflanzenteile in einen Eimer geben.
- Die Mischung für zwei bis drei Wochen an einen warmen, halbschattigen Ort stellen und gelegentlich umrühren. Sobald die Gärung begonnen hat, bildet sich Schaum an der Oberfläche.
- Ist die Schaumbildung abgeschlossen und hat sich die Mischung dunkel verfärbt, lässt sich die Beinwelljauche abseihen und verwenden. Die übrig bleibenden Pflanzenteile können auf dem Kompost entsorgt werden. Dort begünstigen sie nebenbei noch die Verrottung.
Tipp: Metallgefäße sind für das Ansetzen der Beinwelljauche ungeeignet, da sie mit der Jauche chemisch reagieren. Bedecken Sie den Bottich mit einem Gitter oder Kaninchendraht, um das Ertrinken von Tieren zu vermeiden. Um Verunreinigungen durch Laub zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Behälter zusätzlich mit einem Tuch abzudecken.
Wie man den Super-Dünger richtig verwendet
Pflanzen sollte man mit Beinwelljauche verdünnt (100 Milliliter Beinwelljauche auf einen Liter Wasser) alle zwei Wochen direkt im Wurzelbereich gießen. Alternativ hierzu können Hobbygärtner ihre Pflanzen auch alle zwei bis vier Wochen mit der Jauche besprühen. Hierzu empfiehlt sich ein Mischverhältnis von 1:20. Will man den Verrottungsprozess des Komposthaufens ankurbeln, kann man unverdünnte Beinwelljauche ebenfalls alle vierzehn Tage auf den Kompost gießen.
Wichtig: Hobbygärtner mit einem eigenen Trinkwasser- oder Gartenbrunnen sollten Beinwelljauche nur mit mindestens zehn Meter Abstand vom Brunnen anwenden. Andernfalls könnten Schadstoffe ins Wasser gelangen. Zudem erhöht Beinwelljauche den pH-Wert des Erdbodens.
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Für welche Pflanzen Beinwelljauche ideal ist
Ob Sommerblumen, Beerensträucher, Obstgehölze oder Gemüse: Beinwelljauche ist ein vielseitig einsetzbarer Dünger. Vor allem stark zehrendes Sommergemüse freut sich während der gesamten Wachstumsphase über den natürlichen Energie-Kick:
Werden Obstgehölze und Beerensträucher im Frühjahr mit Beinwelljauche gedüngt, sind sie für die kommende Gartensaison bestens gewappnet.